Vom Wesen der NATO

Die NATO ist bekanntlich ein Verteidigungsbündnis. Wobei das Problem darin besteht, zunächst einmal jemanden zu finden, gegen den man sich verteidigen muss. Weshalb man frühzeitig das Prinzip der „Vorwärtsverteidigung“ erfunden hat, d.h. man konstruierte die Verteidigung so, dass sie möglichst auf dem Gebiet des Gegners stattfindet. Wozu man ihn erst einmal angreifen muss.

Nach den Erfahrungen mit Hitler und Stalin war eine solche halboffensive Verteidigungsaufstellung gar nicht mal von der Hand zu weisen, inzwischen ist aber auch die Sowjetunion zerfallen und mit Russland und China zwar ernst zu nehmende wirtschaftliche Konkurrenten vorhanden, von denen eine wirkliche militärische Bedrohung durch einen Angriff aber nicht zu erwarten ist. Folglich kann die Fiktion nur aufrecht erhalten werden, wenn aus einer „Vorwärtsverteidigungshaltung“ eine „aktive Vorwärtsverteidigung“ wird, d.h. man irgendwo Kriege anzettelt, die dann die Begründung liefern, sich verteidigen zu müssen.

So geschehen in Korea, Vietnam, Laos, Irak, Afghanistan, Libyen, Syrien, Serbien, Ukraine. Wobei sich gezeigt hat, dass man „aktive sehr weit entfernte Vorwärtsverteidigung“ nicht gewinnen kann. Aber zumindest kann man von der Notwendigkeit, eine „Verteidigungsbereitschaft“ aufrecht zu erhalten (oder diese erst einmal zu erreichen), herumfaseln.

Die „Verteidigungsbereitschaft“ misst die NATO am Geldaufwand, der getrieben wird. 2% des BIP sollen es für alle NATO-Staaten sein. Wenn man nach mehr Messkriterien sucht, wird man allerdings nicht fündig. Es soll Geld ausgegeben werden, was damit erreicht werden soll, wird aber nicht gesagt. Militärische Überlegungen spielen keine Rolle, weil mal wieder Politiker das Sagen haben. Militärische Überlegungen wären:

  • Wer könnte Schland mit welchen taktischen und operativen Mitteln angreifen? Da kommen eigentlich nur die nächsten Nachbarn in Frage, wenn man mal ausschließt, dass Indien, China oder Nordkorea aus Jux und Dollerei Raketen auf Schland abschießen.
  • Wo kann man die Angriffe stoppen und was ist dazu notwendig? Die Planung eines Einsatzes eines Panzerbattailions in der Westsahara gehört sicher nicht zu solchen Szenarien.
  • Welche Waffensysteme sind am Besten dazu geeignet und wie viele braucht man davon? Hätten der Kaiser und Hitler solche Überlegungen in Hinsicht auf den Seekrieg angestellt, hätten sie keine Großkampfschiffe, sondern nur U-Boote gebaut.
  • Die Waffengattungen, die das alles planen, sind auch federführend für die Entwicklung der Waffen zuständig, weil diese auf die speziellen Einsätze abgestimmt und auch unter Kampfbedingungen einsatzbereit gehalten werden müssen. Die Russen und die Chinesen machen derzeit vor, wie das gehen kann.
  • Wie groß muss die Truppe sein, wie groß muss die Reserve sein? Schließlich muss die Ausbildung stimmen. Einen Hamvee fahren kann man schnell lernen, einen Panzer bedienen und warten dauert schon etwas länger und im Einsatz koordiniert mit anderen Systemen aufzutreten will ebenfalls geübt sein. Wenn man 50.000 Mann braucht, aber nur 30.000 Ausgebildete da sind und die Hälfte des Materials in der Werkstatt steht, sollte man besser das Schwenken weißer Fahnen üben.
  • Wie schnell muss Ersatz im Einsatzfall hochgefahren werden? Schließlich geht auch mal was durch Feindeinwirkung und nicht nur durch Fahren in ungeeignetem Gelände kaputt.
  • Last not least: wie ist die Motivation? Wenn der Bürger und spätere Soldat keine emotionale Bindung an Schland hat, wird er eher die Flinte ins Korn werfen als ernsthaft Widerstand leisten.
  • Und zu allerletzt: auf welchen Nachbarn kann ich im Ernstfall bauen? Wie kann er mit helfen und wie kann ich ihm im Bedarfsfall helfen?

Man kann wohl ohne Untertreibung sagen, dass so ziemlich alles auf NATO-Seite falsch gemacht wird, was bezüglich der genannten Gesichtspunkte falsch gemacht werden kann. In Bezug auf Schland existiert kein geschlossenes Verteidigungskonzept. Patriotismus wird den Menschen von der woken Politik mit den Medien und der Justiz ausgetrieben. Kein NATO-Land, die USA eingeschlossen, hat keine Probleme mit der Rekrutierung von Personal und dessen späterer Motivationslosigkeit.

Und sehr konkret: hinter keiner Lieferung von Material an die Ukraine steckt irgendeine Überlegung, was mit den Waffen gemacht werden soll, ob sie bedient werden können, ob sie zu anderen Systemen passen und ob die Menge für einen bestimmten Zweck ausreicht und ob man sie dort, wo sie weggenommen werden, entbehren kann, falls dort wirklich mal was passiert. Es geht lediglich nur noch darum, dass Russen getötet werden, egal, wie viele Ukrainer dabei draufgehen oder ob irgendein sonstiges taktisches oder strategisches Ziel damit verbunden ist und erreicht werden kann. Demonstriert wird von der NATO-Politik letztlich das Verhalten von menschenverachtenden Rassisten und Kriegsverbrechern.

Und damit kommen wir dann auch zu dem eigentlichen Sinn der NATO. Es geht nicht um eine Verteidigungsbereitschaft. Es geht um Geld. Bei den Waffen geht es auch nicht darum, ob sie für einen bestimmten Zweck geeignet sind und ob ihre Menge ausreicht, weil man sich um den Zweck und Einsatz gar nicht erst detaillierte Gedanken macht. Und in den wenigsten Fällen werden die Waffen in den Ländern produziert, in denen sie stationiert werden.

Es geht schlicht und einfach darum, dass jedes Land 2% des BIP in einen Haushalt investiert, von dem 1 – 1,5% bei Rüstungsunternehmen in den USA landen oder solchen, die von den USA kontrolliert werden. Und damit das so bleibt, werden regelmäßig genügend Konflikte ausgelöst, in denen genügend Material verheizt wird, um den Geldfluss aufrecht zu erhalten, wie diesen Krieg auf Sparflamme in der Ukraine, in den immer so viele Waffen gepumpt werden, dass er weiter läuft und der Geldfluss aufrecht erhalten bleibt.

Der eigentliche Witz an der Sache ist, dass die Gier der USA so groß ist, dass die anderen NATO-Länder sich inzwischen nackt ausgezogen haben. Das vorhandene Kriegsgerät wird weitgehend in der Ukraine verschrottet und die Bevölkerung durch die irrationale und mörderische Politik verprellt. Und sollte Groß-Luxemburg zusammen mit Liechtenstein auf die Idee kommen, beispielsweise Schland den Krieg zu erklären, wären weder Material noch Organisation noch Motivation vorhanden, den geballten Angriff der Zwerge mehr als 2 Tage zu überstehen.