Man muss ja schon etwas in die Jahre gekommen sein, um sich daran zu erinnern, wie früher Pop-Stars wie die Beatles oder die Stones oder andere von ihren Fans begrüßt wurden. Da wurde nicht nur gejubelt und gewunken, da brach so mancher hysterische Fan (meist Faninnen) vom eigenen Kreischen überwältigt ohnmächtig zusammen und so manches Mädchenhöschen verließ spontan den passenden Hintern, um per Luftpost bei den Umjubelten zu landen. Manche der kreischenden Frauen sollen sogar spontan schwanger geworden sein.

An so etwas musste ich denken, als ich das hier las:

Man muss sich nicht lange in internationalen Medien umschauen, um festzustellen, dass Baerbock und Habeck inzwischen weltweit den größten Komikern das Wasser abgraben. Die Zuschauer laufen in Scharen fort, um ja keine Tagesschau mit einem Interview der beiden zu verpassen und einer der Komiker soll aus Verzweiflung vor der schwindenden Beachtung sogar Präsident der Ukraine geworden sein.

Die deutschen Medien sind natürlich anders. Noch während der chinesischen Außenminister der deutschen Außenministernden den Kopf wäscht, verkünden diese:

Deutliche Worte statt diplomatischer Floskeln. Diesen Ruf hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock international. China, Russland, Türkei – die Grünen-Politikerin zeigt ihren Gesprächspartnern rote Linien auf. Eine Strategie, mit der sie mehrere Ziele verfolgt.

Aber es kommt noch dicker. Da fabuliert ein Welt-Kommentator:

Um es klar zu sagen: Die Frau ist ein Segen — klug, lustig, taff, moralisch völlig eindeutig. Ein besserer Mensch, ein besserer Politiker hat das deutsche Außenministerium nie angeführt.

Damit kein Mensch auf die Idee kommt, ich hätte mich verliebt: Es ist nicht nur Annalena Baerbock, die ich mag, es sind die Grünen überhaupt. Auch Robert Habeck, den ich schätze. Auch Omid Nouripour, den ich bewundere. Auch Anton Hofreiter, den ich respektiere. Auch Reinhard Bütikofer, den ich verehre. Und natürlich den großartigen Ralf Fuecks und die noch großartigere Marieluise Beck und viele, viele andere.

Dass alle guten Leute in Amerika — die Never-Trump-Republicans, die Demokraten, die Regierung Biden — jetzt auf diese Leute zählen können. Dass die junge, freche, kluge Annalena Baerbock eine Form des Links-Seins verkörpert, die moralisch ist, aber nicht moralinsauer, kämpferisch, aber nicht verbissen, selbstbewusst, aber nicht selbstbesoffen. More power to her!

Tja, liebe Omas, die ihr Ende der 1960er- und in den 1970er-Jahren den Pop-Ikonen eure Unterwäsche nachgeworfen habt, gebt zu, dass ihr mit diesem Dauerorgasmus nicht mitkommt. Heute braucht’s keine Gitarre und ein paar Joints, um solche Erfolge zu feiern, es genügt, sich über „Wind- und Solala-Energie“ zu verbreiten (Baerbock).