Stromausfall über eine Woche, das ist doch auf dem Land nicht schlimm. Oder?
Landwirtschaftliche Betreibe sind hochtechnisierte Industriebetriebe, auch wenn es schmutzig ist und stinkt. Die Futterversorgung der Tiere, die Entmistung und die Entnahme der Produkte erfolgt in der Regel maschinell, vielleicht einmal abgesehen von den zunehmend mehr Bauern, die sich einen Wohnwagen mit ein paar hundert Hühnern auf die Wiese stellen.
Wenn Kühe nicht mehr gemolken werden, kann man das vermutlich auch in der 10 km entfernten Stadt hören. Ein Betrieb mit ein paar Angestellten ist nicht in der Lage, u.U. mehrere hundert Kühe mit der Hand zu melken. Vom Entmisten der Ställe mal ganz abgesehen, denn das funktioniert dann auch nicht mehr. Auch von den Landbewohnern dürfte es nur wenige geben, die noch wissen, wie das geht. Nach ein paar Tagen fangen die Kühe an zu verrecken – wenn man sie nicht keult.
Schweinezucht- und Mastbetriebe können die Fütterungen und das Entmisten in der Masse ebenfalls nicht von Hand durchführen. Auch Lege- und Geflügelmastbetriebe werden betroffen sein. In diesen Betrieben werden viele der hochgezüchteten Tiere nach einiger Zeit verrecken oder aufeinander losgehen, falls sie nicht gekeult werden.
Nach einer Woche oder etwas mehr wird der Tierbestand verschwunden sein. Erst Black, dann Out. D.h. auch wenn es dann wieder Strom gibt, gibt es eine ganze Weile lang weder Milch noch Fleisch noch Eier.