Das andere Ende der Pipeline

Verflucht sei diese Regierung bis ins 3. Glied,¹⁾ liebe Leser,

nachdem wir über Monate belächelt wurden, weil wir uns seit dem Frühjahr auf das vorbereiten, was kommt, ist es nun offiziell: selbst der Städtebundtag rät zu „Hamsterkäufen“. Bislang ist nur die Heizlüfterbranche betroffen, aber es geht weiter.

Empfohlen wird eine Liste von haltbaren Lebensmitteln und Wasser. Mal abgesehen, dass diese Empfehlungen jetzt kommen, wo sowieso schon alles ziemlich teuer geworden und das eine oder andere nicht mehr zu bekommen ist, wird da wirklich nichts vergessen?

Manches kann man kalt essen, anderes muss man auf einem Ofen zubereiten. Nur bleibt gerade der ja aus. Und jetzt? Grill im Wohnzimmer? Oder hat jemand an Brennpaste gedacht und wie man dafür einen Herd basteln kann, auf dem man kochen kann?

Wasser. Ok, wieviel Trinkwasser braucht man pro Tag? Plutimiziert mit X und man hat Trinkwasser für X Tage. Kann man die Bunkern? Oder gibt es irgendwo einen Bach, Teich o.ä.? Hat jemand an Trinkwassertabletten gedacht, so dass man auch das Wasser trinken kann?

Aber kommen wir mal zum anderen Ende der Pipeline. Wenn oben Nahrung eingeführt wird, kommen weiter unten Scheiße und Urin wieder raus. Wohin damit? Ins Klo, wenn kein Wasser mehr da ist? Oh, bitte gerne, und wenn das Wasser wieder da ist, ist alles so verhärtet, dass die Rohre hoffnungslos verstopft sind. Unter Mangelbedingungen mit wenig Wasser wird man die auch schlecht wieder frei bekommen, denn die bergmännisch im Hausrohr abgebaute Kacke sammelt sich dann im Abwasserkanal an und verstopft den. Typhus und Dysenterie werden in den Plattenbausiedlungen der Städte eine Super-Ernte einfahren.

Abfall fällt natürlich auch an. Wohin damit? Aber keine Sorge: wenn die LKW der Müllabfuhr nicht mehr kommen, kommen gerne die Ratten. Und mit ihnen die Rattenflöhe. Und mit denen, wenn wir einigermaßen Pech haben, auch die Pest. Schließlich ist Hygiene dann ja auch nicht mehr so angesagt.

Mit dem Fehlen der Letzteren kommen dann auch Läuse, Flöhe und andere Kerbtiere und mit denen ebenfalls Krankheiten, die es hier seit 150 Jahren praktisch nicht mehr gibt und gegen die hier niemand einen natürlichen Schutz hat. Corona? Eine absolute Lachnummer.

Ein längerer Blackout und die Heizung fällt aus? Hat jemand noch einen Ofen, der beispielsweise mit Holz geheizt werden kann? Und hat der auch Holz? Holz sammeln, wenn man es braucht, ist ein wenig verwegen, denn das trockene Holz ist schnell weg und feuchtes Holz brennt nicht. Aber Möbel u.ä. schon, auch laminierte Spanplatten. Ist zwar eine Sauerei, aber funktioniert, nur hat man hinterher keine Möbel mehr.

Wenn der Winter kalt wird, kommt ein weiteres Problem hinzu: ich glaube kaum, dass irgendjemand dran denkt, das Wasser aus der Heizung abzulassen, zumal die ja wieder funktionieren soll, wenn wieder Energie da sein sollte. Allerdings: wenn es so kalt werden sollte, dass die Rohre einfrieren und platzen, ist die Hütte auf Dauer unbewohnbar. Weil es ja nicht nur eine Hütte trifft, sondern gleich hunderte oder tausende, für deren Sanierung weder Material noch Personal vorhanden ist.

Also für alle, die sich jetzt mit Nahrungsmitteln eindecken: wenn alles in der Form in Richtung Katastrophe läuft, die derzeit absehbar ist, schaffen genügend Nahrungsmittel eigentlich nur die Möglichkeit, auch die Apokalypse mitzubekommen.

Für Leute, die mitdenken möchten, hier ein kleiner Song aus längst vergangenen Zeiten:

Nach wie vor verhalten sich alle gegenüber der Regierung – verdammt sei sie bis in alle Ewigkeit – wie der brave Kriegsdienstverweigerer. Aber wenn es ans eigene Leben geht – und an das geht es?

Ceterum censeo administrationem Germaniam esse delendam

Fragen an den Prepper
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¹⁾ Ein Vorschlag für eine neue Grußformeln in Briefen und sonstwo. Statt „sehr geehrte Damen und Herren“ und „mit freundlichen Grüßen“ ein Verfluchen der Regierung. Statt „hollo, wie gehts?“ auch mal ein lautes „maledico Habeck“ oder ähnliches. Verfluchen ist nämlich nicht strafbar.