Kaum ein Tag vergeht, da nicht eine Werbemail wie diese in meinem Postach landet:
Angebot für Portugal und viele andere Länder sind ebenfalls von dieser preislichen Qualität. Je nachdem, wo man wohnt, ist eine Woche zu Hause teurer als eine Woche Urlaub mit allem drum und dran. Also: eigene Bude vermieten, eine Woche die Sau rauslassen und kräftig dran verdienen. Oder?
Oder eher weniger, würde ich sagen, angefangen von der Reise, auf der Bus, Bahn, Flugzeug, Bus zusammen kommen. „Bus, Bahn“ bedeutet erst mal mehrere Stunden ohne Unterbrechung mit Maske. Für die, die ungünstig wohnen (Wohnort Frankfurt/Oder, Flughafen Frankfurt/Main) vielleicht auch schon mal 2 Tage, denn wenn in Passau jemand im Zug ohne Maske erwischt wird, bricht der komplette Verkehr zusammen und der Zug steht die Nacht über in Hannover. Also besser bereits einen Tag mehr für die Anreise zum Flughafen einplanen.
Ab Flughafen ist man dann in internationalem Raum, im Zielland in einem anderen Rechtsraum. Wer eine Maskenbefreiung haben sollte: die gilt dort nicht, sofern des der Fluggesellschaft oder der Polizei oder dem Hotelbetreiber nicht passt. D.h. auch als Schwerasthmatiker muss man dann mit einiger Sicherheit eine Maske tragen, im Hotel es möglicherweise über sich ergehen lassen, dass einem mehrfach am Tag die Temperatur gemessen wird (was einen Sonnenbrand zur Corona-Infektion aufwerten kann), Kneipen ohnehin zu sind, Liegeplätze am Strand stundenweise zugeteilt werden und vieles mehr. Es muss nicht sein, dass durch die Umstände keine Urlaubsfreude aufkommt, sondern eher der Verdruss, dass man für 400 € die Reise gebucht hat anstatt für 500 € gemütlich zu Hause zu sitzen, ohne sich zu ärgern. Nach diversen Berichten würde ich die Chancen aber so auf mindestens 30% schätzen. Selbst wenn sich die Einheimischen noch zivil aufführen, kann es leicht passieren, dass zu den 400 € Reisekosten noch 400 € Bußgelder durch die örtliche Polizei hinzukommen, weil man gegen irgendwelche Regeln verstoßen hat.
Auf dem Rückflug sitzt man dann in einem halb besetzten Flieger, was aber immer noch so um die 100 Leute ausmacht, von denen sich 1-2 rein statistisch im PCR-Zwnagstest als Corona-Infizierte erweisen (False-Positives), d.h. danach sitzt man dann 14 Tage zu Hause in Quarantäne, jetzt aber für 500 € die Woche und Verdienstausfall, weil: man hätte die Reise in ein Risikogebiet (nachträglich erklärt) ja nicht machen müssen.
Eigentlich zeigen einem solche Angebote, die in normalen Zeiten nur für Kurzentschlossene gelten, um die nicht gebuchten, aber im Hotel bezahlten Plätze zu füllen, nur eines: wie dreckig es der Tourismus-Branche es inzwischen geht. Last Minute-Angebote als Standard-Angebot. Auf die Alternativen, falls etwas dazwischen kommt, würde ich mich nicht unbedingt verlassen, denn die Alternative kann auch darin bestehen, dass der Veranstalter komplett insolvent ist und damit die angezahlten Kosten futsch sind.