Hilfe für die bedrohte Tierwelt

Ältere Leser werden sich vielleicht noch an Prof. Bernhard Grzimek erinnern (wer es hinbekommt, den Namen nicht mehr wie [gritzmek] auszusprechen, kann sich an tschechischen Namen der Kategorie 2 wie Rdczacky versuchen; Hinweis: [ratzki] ist falsch!),

Dieser freundliche ältere Herr hatte 3 Jobs: im ersten fungierte er als Direktor des Frankfurter Zoos, im zweiten tourte er durch die afrikanische Wildnis, um irgendwelche Wildtiere zu beschützen, und im dritten war er regelmäßiger Gast im Fernsehen, um dort gewissermaßen als Frühform einer NGO für Job Nr. 2 Gelder einzuwerben; vielleicht optisch weniger aufreizend als Lisa Neubauer, aber akustisch doch so sympathisch, dass Neubauer daneben ähnlich wie Baerbock als natürliches Spermizid wirkt.

Grzimek brachte zu seinen Fernsehshows immer ein possierliches Tierchen aus seinem Zoo mit, das dann munter über den Prof und den Schreibtisch wuselte und vermutlich mit viel Mühe während der Filmberichte vom Studiopersonal wieder eingefangen werden musste. Würde Grzimek heute noch seinen „Platz für Tiere“ betreuen, würde er möglicherweise ein paar Exemplare des Homo teutonicus mit ins Studio bringen. Diese Tierchen sind mit ca. 170 cm Körpergröße (Weibchen sind meist kleiner als Männchen) weniger possierlich als Erdmännchen und zeichnen sich leider auch durch eine geringere Intelligenz als die Angehörigen der Mangustenfamilie aus. Auch sonst besitzen sie einige merkwürdige Charakterzügen, weist doch der einfache Satz „Was für ein Arsch!“ völlig unterschiedliche Bedeutungen aus, je nachdem, ob er von einem Männchen oder einem Weibchen ausgesprochen wird.

Grund für das Mitbringen ins Studio ist eine zunehmend artfremde Haltung dieser in verschiedenen Gegenden noch in großer Anzahl vorkommender Tiere. So treten die tatsächlich recht possierlichen Jungen in der Natur meist in Gruppen auf und veranstalten wie die Jungen anderer Arten jede Menge Schabernack, von älteren Exemplaren der Art (~ 70 Jahre) nur mühsam durch Gefuchtele mit einem Gehstock und dem heiseren Brüllen „RUNTER VON MEINEM RASEN!!!“ unter Kontrolle gehalten.

Ist die Jugendzeit dafür gedacht, einem adulten Tier genügend Fähigkeiten zu vermitteln, alleine überleben zu können, wurde dies bislang bereits durch die Maxime „Nicht fürs Leben, für die Schule lernen wir!“ konterkarriert. Können sich ältere Exemplare noch daran erinnern, ihre Jugend teilweise frei in der Natur verbracht zu haben, ist man über Freilandhaltung (Natur per Bildschirm) in diesem Jahr bei Käfighaltung angekommen. Aufgrund einer für die Jungtiere und die im brünstigen Alter recht ungefährlichen Erkältungskrankeit wurden die Gruppen der Jungen aufgelöst und sie müssen nun ausschließlich mit ihren eigenen Elterntieren zusammenleben. In kleinen kontrollierten Zusammenkünften wird ihnen mit Stricken, mit denen man mehrere Individuen aneinander bindet und die immer straff gespannt sein müssen, beigebracht, dass sie einander nicht mehr berühren dürfen. Außerdem müssen sie – wie die Alttiere auch – aus Gründen der Hygiene hygienisch katastrophal versiffte Lappen vor dem Gesicht tragen, die das Atmen behindern und die Lunge stets mit einem Strom von Keimen versorgen. Wenn sie das nicht machen, würden die Alttiere sofort sterben, was ein besonders wirksamen Druckmittel gegen die Jungtiere ist, versorgen die Alttiere die Jungtiere doch oft mit lebensnotwendigen Mitteln wie SmartPhones, Designerklamotten oder wertvollen Nahrungsergänzungsmitteln wie Schokolade oder Süßigkeiten.

Auch die Eltern- und Alttiere werden zu diesem Käfigverhalten gezwungen, wobei sich der gegenüber Erdmännchen verminderte Intelligensgrad leicht daran ablesen lässt, dass auf Aussagen wie „Eigentlich handelt es sich um einen harmlosen Schnupfen, der sich überaus gefährlich entwickeln könnte oder möglicherweise auch nicht und der sich trotz geringer werdender Verbreitung bei immer mehr Exemplaren zeigt und zu einer 2. Welle werden könnte, wobei das aber nicht so sein muss.“ mit großer Panik reagiert wird. Auch Aussagen wie „Jungtiere werden nicht krank, nicht kranke Individuen können andere nicht anstecken, Jungtiere sind aber besonders gefährliche Anstecker“ wirken bei einem Teil der Population panikfördernd, bei einem anderen depressionsfördernd. Studien zeigen, dass eine große Mehrheit derjenigen, die andere Haltungsbedingungen noch kennen gelernt haben, für eine sofortige Beendigung der Käfighaltung ist, bei einer Änderung der Fragestellung, was man denn gegen den Schnupfen machen sollte, eine genauso große Mehrheit dafür ist, die Käfighaltung beizubehalten oder auszubauen.

Geleitet wird die Käfigaktion, besonders die gegen die Jungtiere, durch ein nie mit der Brunft in Kontakt gekommenes altes Weibchen, einem Schwultiermännchen und einem walartigen Männchen, das aufgrund der misslichen Situation, jedes Weibchen bei der Brunft unter sich zu zerquetschen, wie die beiden anderen selbst keine Jungtiere bekommen kann und deshalb nicht in der Lage ist, zu ermessen, das Käfighaltung insbesondere für die Jungtiere ein Verbrechen gegen die Tierlichkeit ist. Leider bekommen es die Elterntiere auch nicht hin, sich erfolgreich gegen die Käfighalter aufzulehnen.

Grzimek würde an dieser Stelle des Berichtes eine Kontonummer für Spenden einblenden, um mit Hilfe der Erlöse beispielsweise die überall vorhandenen Drogendealer zu Wildtierwarten ausbilden zu lassen, die zumindest den Übergang von der Käfighaltung zur Bodenhaltung gewährleisten könnten. Möglicherweise hätten die aber mehr Verständnis für die Erdmännchen übrig …