Gestern war von der großen Perfidie bei der Energieversorgung die Rede, die Deutschland und/oder die EU in einen frühindustriellen bis vorindustriellen Zustand zurück versetzt. Kommen wir zu Teil 2 der Betrachtungen.
Industrie
Die Auto-Industrie wird verschwinden. Das sagen nicht nur die Politiker, das sagen auch die Konzern-Chefs, deren Bestreben eher dahin geht, möglichst viele Subventionen abzugreifen und die Produktion in andere Länder zu verlegen. Das Know-How hier, beispielsweise wie man gute Motoren baut, geht bereits jetzt verloren. Gute Motoren bestehen aus vielen Teilen, die alle spezielle Materialeigenschaften aufweisen müssen, und diese Wissen wird derzeit weggeworfen. Weniger gute Motoren können andere aber auch bauen.
Die Arbeitsplätze werden also über kurz oder lang – vermutlich eher kurz – verschwinden. Es ist die Rede von 700.000 Arbeitsplätzen, aber wenn man die angeschlossenen Industriezweige mitzählt, dürfte wohl eher das 3-4-fache am Ende der Bilanz stehen.
Deutschland hat trotzdem immer noch einen beeindruckenden Export, der auf eine übersehene Wirtschaftsschicht zurück zu führen ist: in verschlafenen Städtchen, hinter einem Wäldchen oder in einem dämmrigen Bachtal verstecken sich eine Unzahl mittelständischer Unternehmen, die mit ein paar hundert bis weniger tausend Mitarbeiter irgendetwas herstellen, was hier zu Lande niemand kennt, aber weltweit in der benötigten Qualität nur aus der grauen Hütte am Bach zu beziehen ist. Der Hauptexportüberschuss kommt in diesen Hütten zu Stande.
Wie lange die noch durchhalten, ist die Frage, denn die verschiedenen Wenden und das Schwinden der großen Firmen hinterlässt auch hier Spuren. Bekommen sie noch genügend Energie? Sind noch Werkstoffe in der erforderlichen Qualität verfügbar? Funktioniert die Logistik langfristig? Lassen sich aus der inzwischen völlig verblödeten Jugend – zumindest in den Städten – überhaupt noch Arbeitskräfte rekrutieren, die zu arbeiten wissen?
Gepflegt wird der Wirtschaftsbereich nicht und die anderen – China, Russland, die USA – holen auf, insbesondere durch Digitalisierung. Auch hier wird voraussichtlich ein großes Ausdünnen im Rahmen der großen Transformation einsetzen. Etwas später als bei der Großindustrie, aber absehbar. Damit sind dann aber die Exporte und das Geld, auch irgendetwas einkaufen zu können, weg.
Und sonst? Die Politik fabuliert gerne über Digitalisierung und IT-Technik, nur dummerweise wird hier nichts produziert. Und die besagte Verblödung der Jugend zusammen mit der ständigen Behinderung jeden Fortschritts durch die Politik lässt auch in Sachen Software keine Entwicklungsmöglichkeiten erkennen. Also und sonst? Sonst Nichts! Ein Land ohne Energie, ohne wettberwerbsfähige Wirtschaft, ohne nennenswerte technische Intelligenz – in 10-15 Jahren wird jeder afrikanische Staat besser aufgestellt sein.
Landwirtschaft
Nicht genug damit hat die Politik auch die Landwirtschaft als Ziel auserkoren. Die laufenden Bauernproteste sprechen eine beredte Sprache. Die Landwirtschaft ernährt uns nicht nur alle, sondern ist ebenfalls eine Exportwirtschaft, die aber auch notwendig ist, um das zu importieren, was hier nicht wächst. Trotzdem verkündet die Politik, dass „die Landwirtschaft die Hauptverantwortung für Artenrückgang und Umweltschäden hat“. Ziele der aktuellen Politik sind
- so genannte ökologische Landwirtschaft und
- Ernährung durch „vom Hof auf den Tisch“.
Ökologische Landwirtschaft = Verzicht auf Dünger, Agrarchemikalien, Tierhaltung und vermutlich auch große Maschinen. Die Folgen sind aus der vorindustriellen Zeit bekannt: Rückgang der Ernteerträge, Missernten durch Schädlingsbefall, Krankheiten durch verdorbene Feldfrüchte, Unterversorgung. Und „vom Hof auf den Tisch“ bedeutet in der gegenwärtigen Jahreszeit eine Beschränkung auf Brot, Kartoffeln und Rüben. Um diese Zeit wächst nämlich nichts und man kann nur das auf den Tisch bringen, was man im Lager hat. Vielleicht für den einen oder anderen noch etwas Fett als Rest von der Schlachtung im Herbst.
Übertrieben ?
Über den Green New Deal habe ich mich bereits ausgelassen. Der führt zwangsweise zu solchen Zuständen, wenn sich die Fragen nach der Realisierbarkeit nicht beantworten lassen. Das EU-Parlament habe ich dazu gefragt. Das ist – wie immer, wenn man irgendwo nachfragt – natürlich nicht zuständig, findet aber den Green New Deal noch zu harmlos und hat das hier verabschiedet:
120 Artikel blödsinnigen Gewäschs ohne einen konkreten Inhalt bezüglich der Umsetzung bzw. Umsetzbarkeit. Übertrieben? Wenn das nicht gestoppt wird – und die Aussichten dazu sind sehr finster – ist das kaum übertrieben.