Ein bisschen Agrarkunde

Landwirtschaft ist ja soooo klimaschädlich. Weshalb sie aktuell, reichlich unbemerkt, wie die Wirtschaft kaputt verwaltet wird.

Bezeichnender Weise setzen sich die Bauern derzeit außerhalb ihrer Verbände zur Wehr. Mit ziemlicher Sicherheit, weil die Verbandsführer für ihre Lügen vom Waldsterben, Grundwassermangel u.a. fürstlich von Landwitschaftsministerien Klöckner mit Steuergeldern entlohnt wird. „Unterstützung“ nennt man das.

Was von Grünen völlig ausgeblendet wird, ist, dass die Landwirtschaft die Lebensgrundlage der Menschen ist. Heute leben zwischen 82 und 85 Mio Menschen in Deutschland, so genau weiß das keiner. Im Deutschen Reich waren es noch 60-65 Mio, allerdings auf einer Fläche, die das heutige Polen mehr oder weniger mit umfasst, d. h. ca. der 1,5-fachen der heutigen.

Die Bevölkerungsdichte heute ist beispielsweise einigen Personen, die dafür sorgen, dass es mehr werden, wie Carola Rackete zu hoch: sie möchte langfristig nicht in einem so dicht besiedelten Land wohnen, wie sie in einem Interview zu verstehen gab. Ohne Leute wie sie wären es auch nur ca. 65 Mio Biodeutsche.

Die Leute müssen irgendwie ernährt werden, was nur funktioniert, wenn die Landwirtschaft mithält. Das kann sie derzeit locker, wie die Produktivitätssteigerung zeigt:

Weizen (rot) und Rogenertrag in Zentner/Hektar

Während die Erträge bis von 1850 – 1930 sich etwa verdoppelt haben, liegen sie heute beim achtfachen von 1850. Neben Zuchterfolgen und Mechanisierung wirken sich Düngung und Agrarchemie besonders positiv aus. Wer zur den passenden Zeiten auf dem Land unterwegs ist, kennt die heutigen Zugmaschinengespanne, hinter der Bundeswehr bequem eine halbe Panzerdivision verstecken kann, falls die fahren könnte.

Solche Ungetüme wie das im Video ziehen nicht nur riesige Pflüge über die Flächen, sie machen das im Gegensatz zu grünen Behauptungen über Bodenverdichtung so schonend, dass ein wenige Zentimeter unter die Erde versenktes Hühnerei nach passieren der Gleisketten noch intakt ist.

Ohne Agrarchemie, u.a. auch Glyphosat, was alles den Grünen ein besonderer Dorn im Auge ist, geht das nicht. Heute muss alles „bio“ sein, was nichts anderes bedeutet, als dass auf Agrarchemie und anderes verzichtet wird. Um das zu erreichen, wird der Agrarchemie alles mögliche in die Schuhe geschoben, für das andere verantwortlich sind. Insektensterben wird durch Glyphosat verursacht statt durch Windkraftanlagen. Glyphosat ist sogar in der Lage, Raubvögel in mehrere Teile zu zerlegen. Usw usw. Nur stimmt leider nichts davon.

Der Einsatz von Agrarchemikalien ist in Deutschland auf das notwendige begrenzt und seit Jahren leicht rückläufig. Glyphosat wird beispielsweise für Gründüngung eingesetzt: die Düngepflanzen (z.B. Senf) werden mit Glyphosat vor dem Pflügen abgetötet. Ähnliches gilt für konkurrierende Ackerkräuter. Probleme mit deren Unempfindlichkeit gegenüber den Chemikalien wie in den USA, wo nach dem Motto „Viel hilft viel!“ verfahren wird, gibt es hier nicht. Der Einsatz von Chemikalien erfolgt sehr gezielt, zunehmend mit Hilfe von Satellitendaten, die eine genaue Dosierung bestimmter Wirkstoffe selbst auf Teiläckern erlaubt. Randgrünstreifen bleiben unbeeinflusst. In Kürze werden vermutlich zusätzlich auch Roboter die Ackerpflege übernehmen, die in der Frühphase „Unkräuter“ erkennen und mechanisch jäten oder besprühen:

Was bei „bio“ passiert, hat sich kürzlich gezeigt, als verschiedene Mühlen Mehl wegen Pilzbefall zurück rufen mussten. Die Wirkungen sind in vielen Fällen äußerst unangenehm. Andere Herrschaften, die Missernten verursachen können, sind diese hier

und andere aus der Gruppe. Nach grünen Vorstellungen müsste man derartige Plagen wohl auf alte Art bekämpfen (Schulkinder hatten regelmäßig frei für so was)

Zentralbild Krueger Schmidt 10.8.1958 ADN

wobei jedem klar sein dürfte, dass man keinen Grünen auf den Feldern sehen dürfte. Schmutzige Finger? Nö!

Die Crux der Geschichte: abgesehen, dass die eine oder andere exotische Art wie die Veganer-Lieblingspflanze, die Soja-Bohne, es ohne Hilfe sehr schwer haben wird, würde ohne die Agrarchemie der Ertrag sinken, d.h. die Anbauflächen müssten entsprechend erweitert werden, um den Bedarf zu decken. Mit der Ausweitung der Anbauflächen würde aber genau das Gegenteil von dem passieren, was die Grünen fordern, wobei auch die Emissionen zunehmen würden. So läuft das, wenn man nur blöd ist und es nicht nötig hat, sich mal zu informieren.

Düngemittel sind natürlich ebenfalls ein Dorn im Auge der Grünen. Weil dabei Lachgas und andere klimaschädliche Gase entstehen. Was natürlich nicht der Dünger macht, sondern die Bodenbakterien, die das aber ohnehin machen. Und ohne Stickstoffdünger wachsen die Pflanzen schlecht, und zwar besonders die von den Grünen geforderten und geförderten Energiepflanzen. Doch dazu später. Da Dünger ein Kostenfaktor, wird kein Bauer mehr als notwendig ausbringen, heute ebenfalls computergesteuert. Teilweise wird für diesen Zweck eben auch Gründüngung eingesetzt.

Besonders schädlich: die Nitratbelastung des Grundwassers, mit der derzeit die Viehhaltung abgewürgt werden soll. Weil angeblich keiner weiß, wohin mit der Gülle, wird die in Unmengen auf die Äcker gekippt. So zumindest die Behauptung der Grünen. Was nicht stimmt. Gülle und Mist ist inzwischen wie alles andere in der Landwirtschaft ein Handelsgut. Wer wieviel auf seine Felder bringen darf, ist in der EU ohnehin überreguliert. Übrig bleiben tut anscheinend derzeit nichts, weil die Gülletankwagen an der nächsten Kläranlage – vor einigen Jahren noch gerne genutzte Möglichkeit, überschüssige Gülle loszuwerden – inzwischen nicht mehr zu beobachten sind.

Aber wenn alle nach Vorschrift düngen, woher dann die Nitratbelastung. Ein kleiner Einblick in das Messstellennetz gibt Auskunft:

Im EU-Messstellennetz ist das deutsche Netz auffallend dünn, dünner als das finnische, nur dass in Finnland auch keiner dort wohnt, wo nicht gemessen wird. Wenn man es mit dem Netz auf vorhergehenden Perioden vergleicht, kommt heraus, dass es zu Lasten der unbelasteten Messstellen ausgedünnt wurde. Zwar gibt es immer noch wesentlich mehr Messstellen, für die Bewertung der Nitratbelastung werden aber nur besonders hoch belastete herangezogen. Ein klarer Betrug. Die Belastung ist zu hoch, Strafzahlungen an die EU werden notwendig, die deutschen Bauern können geknebelt werden. Grüne Politik!

Ebenfalls geklagt wird über den fallenden Grundwasserspiegel. Der fällt aber allenfalls dann, wenn ein besonders trockenes Jahr eintritt, und dann hat dort, wo ausgiebig gewässert wird – werden muss. Nämlich dort, wo Energiemais angebaut wird. Mais ist kein heimisches Getreide und braucht sehr viel Wasser und sehr ausgiebige Düngung. Und liefert die mit Abstand teuerste Bioenergie im gesamten EE-Reigen.

Mais gehört natürlich auch zu den Futterpflanzen, aber seine Anbaufläche ist mit dem Biogasunfug eben stark ausgedehnt. 2018 war die Ernte nicht so dolle, und da der gesamte Mais den Biogasanlagen versprochen war, mussten die Tiermäster Mais aus Übersee einführen, was von den Grünen, die den Mangel zu verantworten haben, natürlich ebenfalls für ein Kampagne gegen die Bauern genutzt wurde.

Wenig beeindruckt im heißen Jahr waren die heimischen Getreide- und Fruchtsorten sowie Obst. Das Märchen von der unglaublichen Missernte beschränkt sich auf den Mais. Weizen gab es halt etwas weniger, siehe Grafik oben, aber alles im normalen Rahmen. Energieweizen gibt es natürlich auch. Der liefert den Alkohol im Benzin. Die Aufspritung des Benzins hat beispielsweise dazu geführt, dass Sachsen, zuvor ein Weizenexportland, zu einem Weizenimportlang geworden ist. Importiert wird aus Nordafrika. Die zahlungskräftigen Europäer können dort den einheimischen Versorgungsmarkt überbieten, und was man hier als „arabischen Frühling“ bezeichnet, war kein Streben nach Demokratie sondern hauptsächlich eine Hungerrevolte.

Außerdem verdorren inzwischen die Weinreben und sterben die Wälder. Zumindest nach Klöckner und den Grünen. Noch ein Märchen. Ein paar Winzer haben Weinberge so angelegt, dass die Temperatur in normalen Sommern höher ausfällt als beim Nachbarn und so besseren Wein liefert. In solchen Sommern wie 2018 und teilweise 2019 ist es dann dort zu heiß und ein Teil der Reben „verbrennt“ (nur ein Teil, weil der Weinstock halt mit dem Wasser haushalten muss), während die Nachbarn nun optimale Bedingungen haben.

Die Wälder sterben natürlich auch nicht. Die an den natürlichen Standorten wachsenden Arten sind solche Ausreißer beim Sommer gewohnt und lassen vielleicht ein paar Blätter weg. Wer natürlich Flachwurzler wie Fichten auf relative trockene und durchlässige Böden setzt, noch dazu in ziemlicher Dichte, muss sich nicht wundern, dass die Kameraden im Gegensatz zu den Tiefwurzlern wie Buche und Eiche ein Problem haben. Aber Waldsterben macht sich natürlich besser als zuzugeben, dass man gegen die Natur angepflanzt hat.

Das „Waldsterben“ soll durch Baumpflanzungen bekämpft werden. Eigentlich nicht nötig. Man brauchte nur die großflächigen Rodungen in den großen hessischen Wäldern, im Odenwald oder im Umkreis des Nationalparks (!) Nordschwarzwald für das Aufstellen völlig sinnloser Windkraftwerke zu unterlassen.

Wo man hinsieht, Grüner Unfug. Grüne sind gegen Technik, gegen Reisen, gegen Nahrung. Können die sich nicht einfach selbst umbringen und die anderen Leute endlich in Ruhe lassen?