Paradoxie im Außenministerium

Eine Witzfigur ist ein sich lächerlich machendes Persönchen, das durch seine Lächerlichkeit erheiternd auf die Umgebung wirkt. Obwohl es „die Witzfigur“ heißt, also weiblichen Geschlechts ist, können Männer das im Rahmen der Gleichberechtigung auch ganz gut, und sie schaffen es sogar, dass die Witzfigur letztlich alles andere als lustig ist.

Ein solcher Vertreter professioneller Peinlichkeit ist der deutsche Außenminister. Figürlich eher an Twiggy, die man in einen Maasanzug, nee, Maßanzug gesteckt hat, als an einen Mann erinnernd, ist er wegen Auschwitz in die Politik gegangen. Zumindest nach eigener Aussage. Wie peinlich ist denn der Grund? Andere gehen in die Politik, weil ein Fahrradweg fehlt (Habeck), Sex mit Kindern legalisiert werden sollte (Cohn-Bendit), ein 08/15-Studium nicht oder nicht anders abgeschlossen werden kann (Spahn) oder man zig private Pleiten hingelegt hat (Roth). Aber wegen Auschwitz? Der Typ (Geschlecht unbekannt) hatte von vornherein nicht vor, sich für die Weiterentwicklung der Gesellschaft einzusetzen. Nicht alleine, weil er keine Idee hat (die haben andere auch nicht), sondern weil er sich noch nicht mal einen plausiblen Grund ausdenken konnte.

Nachdem er schon als Justizminister durch derart eklatante Rechtsbeugung auf gefallen ist, dass das selbst der linken ZEIT ein mehrseitiges Dossier Wert war (Unterdrückung von Ermittlungen und Strafverfolgungen durch Druck u.a. auf die Bundesanwaltschaft, um mutmaasliche, äh mutmaßliche „Freunde“ zu schützen), nun eine Fortsetzung der Peinlichkeiten als Außenminister. Lassen wir mal die Sachen fort, die er im Auftrag seiner großkotzigen Chefin erledigt. Die engagiert sich nur noch im Ausland, weil ihr anscheinend niemand mehr Ideen für ihr eigenes Land zuträgt, dort aber genauso dilettantisch wie im Inneren.

Da war beispielsweise der Busunfall auf Madeira. Was zum Teufel hat der Bursche dort als Gaffer hinzureisen und im Weg zu stehen? Wenn er Pluspunkte mit dem Leid anderer sammeln wollte, ist das jedenfalls gründlich schief gegangen.

Beim Terroranschlag in Christchurch auf Moscheen waren die abgedroschenen Phrasen allgemein verbreiteter Moslemfeindlichkeit und des Schutzes von Moscheen in Deutschland zu vernehmen (Analogie zu Fukushima, denn hier müssen KKW ja aufgrund der Möglichkeit von Tsunamis abgeschaltet werden), beim Terroranschlag in Sri Lanka, definitiv von Moslems gegen Christen gerichtet, schaffte es dieses Männchen in seiner Erklärung, sowohl den Begriff „Christen“ als auch den Begriff „Islam“ zu vermeiden. Der Anschlag wurde von Terroristen (ist ja nicht ganz unrichtig) auf Betende und Osterfeierlichkeitsteilnehmer (ist ja auch nicht ganz unrichtig) verübt, und man darf das – übliche Floskel – nicht verallgemeinern.

Nun ist der Herr im Maasanzug Maßanzug nach Südamerika gereist. Um die Beziehungen zu den südamerikanischen Staaten zu verbessern. Weil die Chinesen dort im Rahmen ihres Seidenstraßenprojekts wirtschaftlich aktiv sind. Das kommt dort gut an. Mit dem Handel kommt Geld und Arbeit in die Kassen. Die Chinesen schauen zwar darauf, dass sie selbst ordentlich Gewinn machen, aber nicht als Einbahnstraße, wie das von den USA und den Europäern gerne gemacht wird. Da will man nun gegen halten.

Wie man das macht, zeigt sich gleich im ersten Land der Reise, in Brasilien. Dort ist in demokratischen Wahlen, die niemand angefochten hat, ein von der linken Presse als „rechts“ eingeordneter Präsident gewählt worden. In seiner ersten Rede geht nun der Auschwitz-Typ nicht darauf ein, dass man doch mal mit neuem Schwung an die Sache gehen könnten. Nein, er warnt vor einem Erstarken des Populismus! Man müsse sich bemühen, die gemeinsam erarbeiteten Werte zu bewahren! Ich bin nun kein Diplomat, aber dass das völlig daneben ist, geht selbst mir ein. Ich würde den Burschen zum Staatsdinner bei McDonald bestellen und selbst nicht kommen, sondern Ronald McDonald engagieren. Die Clowns sollten sich hervorragend verstehen.

Um das Maas Maß voll zu machen, hat der Anzugträger anscheinend außer der weinerlichen Parole, man müsse doch die gemeinsamen Werte stärken, wirtschaftlich nichts in der Tasche. Zumindest berichten die Medien nichts darüber. Was sie aber berichten: im Beisein des Politclowns soll ein Zentrum für Frauenrechte oder so was ähnliches eröffnet werden. Vermutlich war dafür sogar deutsches Steuergeld im Säckel vorhanden.

Nee, eine solche Witzfigur ist nicht lustig. Mal sehen, wie es die Ukrainer machen. Die haben zumindest einen gelernten Komiker zum Präsidenten gewählt. Oder ist der ein Stand-Upper? Selbst da muss man heute vorsichtig sein. Irgendwie ist fast nichts mehr lustig.