Folgt man den täglichen Kommentaren, hat man fortschrittliche, weltoffene, tolerante, das Beste für das Land wollende Gesellschaftsschichten auf der einen Seite, dumpfe, intolerante, rückständige und schädliche „Extremisten“ auf der anderen. Was natürlich bereits Quark ist, wenn man sich auf den Toleranzbegriff beschränkt. Da steht die so tolerante Gutmenschenseite unverrückbar hinter den absolut intoleranten Muslimen und ist selbst absolut intolerant gegenüber anderen Meinungen als ihren eigenen. Es nützt auch nichts, wenn die intolerante Extremistenseite darauf hinweist, dass sie gar nicht die intolerante Ansicht vertritt, die ihr unterstellt wird, sondern lediglich darauf drängt, dass auch von Gutmenschen und Moslems das gleiche Maß an Toleranz aufgebracht wird, dass diese einfordern.
Widersinnig zu den Kommentaren ist ebenfalls, dass ausgerechnet die so genannten schädlichen Elemente diejenigen sind, die dieses Land und seine Kultur als Heimat betrachten und diese bewahren wollen, während fast alle ach so weltoffenen Ausländer offen eingestehen, dass Deutschland nicht ihre Heimat ist, selbst wenn sie hier geboren und aufgewachsen sind, und ihnen die Kultur am Arsch vorbei geht, was sie schon alleine dadurch zum Ausdruck bringen, dass sie auch nach 30 Jahren nicht Deutsch sprechen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist, teilweise noch nicht einmal Deutsch können und darauf bestehen, dass im öffentlichen Bereich Schilder auch in ihrer Sprache angebracht werden. Und die rot-grüne Kommentatorenklique ist meist keinen Deut besser, was ihre emotionale Beziehung zur Heimat angeht.
Der Riss durch die Gesellschaft wird oft dadurch begründet, dass die „intellektuellen Debatten das Volk nicht mehr erreichen“, wobei als Beispiel zur Zeit denn auch schnell die AfD zur Hand ist, die nur aus dumpfen rechten Trotteln zusammengesetzt ist. Muss man sich nach dem Vorstehenden noch wundern, wenn auch das nur ein frommer Wunsch ist, der mit der Realität nicht viel zu tun hat? Denn ausgerechnet unter diesen „dumpfen rechten Trotteln, die einer intellektuellen Diskussion nicht folgen können“, sind deutlich mehr Vollakademiker als in den anderen Parteien. Wobei Vollakademiker so zu verstehen ist, dass es sich um Leute handelt, die gradlinig ihren Doktor gemacht und als Professor in der Lehre und Forschung gestanden haben, während sich in den anderen Parteien vielfach Leute tummeln, die bereits über 30 waren, als sie ihren ersten Abschluss bekommen hatten, und noch älter als sie einen Doktorgrad erwarben, in der Regel in Geschwätzwissenschaften, zum Teil mit kräftigem Mogeln, oder gar ehrenhalber. Es stimmt allerdings schon, dass den „intellektuellen Diskussionen“ nicht gefolgt wird, weil das Geschwätz, das dort verbreitet wird, oft jenseits der Schmerzgrenze liegt.
Bislang hat die widersinnige Logik Erfolg, weil noch zu wenig Leute wirklich über das nachdenken, was verbreitet wird. Man kann nur appelieren, das zu tun und sich zu einem Thema erst dann zu äußern, wenn man sich selbst ein Bild gemacht hat. Denn wenn es so weiter geht wie bisher, ist Einsicht vielleicht schon bald zu spät.