Die Primäraufgabe der Nachrichtenmedien ist die Information, und zwar möglichst neutral und umfassend. Erst in zweiter Linie sollen sie kommentieren, aber auch das in sachlicher Form. Nun weiß jeder, dass eine neutrale und umfassende Information nicht nur schwierig ist, sondern auch nicht geschieht. In den Redaktionen arbeiten auch Menschen, und man will auch gewisse Einstellungen portieren – weshalb es ja nicht nur eine Zeitung gibt, sondern viele, und sich in der Vergangenheit „gut informierte Leute“ aus mehreren Nachrichtenmedien informierten.
Das ist jetzt schon eine geraume Zeit Geschichte. Die Auflagen sinken, und abgebaut wird die investigative Seite der Redaktionen. „Nachrichten“ werden in einem immer größeren Umfang nicht ermittelt, sondern einfach eingekauft oder übernommen. Sinkt der investigative Anteil, erhöht sich automatisch der kommentierende, d.h. die Meinungsverbreitung gewinnt gegenüber der Informationsverbreitung an Gewicht. Im Prinzip erträglich, da über das Internet auch neue Informationsquellen zur Verfügung stehen, die aber eben auch gefärbt sind. Aber nur im Prinzip, denn die professionellen Nachrichtenmedien entwickeln sich immer mehr zu professionellen Jaucheschleudern.
Lieblingsthema Donald Trump. Erstaunlicherweise widmen die Medien dem neuen US-Präsidenten mehr Raum als europäischen Themen wie der Präsidentenwahl in Frankreich und selbst Inlandsthemen, und zwar ausschließlich für eine Diffamierungskampagne. Dabei geht es gar nicht darum, was er tut, dazu hatte er nämlich noch gar keine Chance. Es geht darum, was man ihm alles unterstellen kann, was er tun könnte. Journalismus im 2. Futur Konjunktiv. Dabei schreckt man noch nicht mal vor Fälschungen zurück.
Dieses Bild zeigt die Menschenmenge bei der Amtseinführung Obamas (links) und Trumps (rechts), angeblich beide zum gleichen Zeitpunkt der Zeremonie aufgenommen. Laut Medien waren bei Trump nur etwas über die Hälfte der Personen anwesend. Das passt aber nicht zu den Fotos, denn rechts ist nur ca. 1/3 der Fläche bevölkert, und wenn man ins Kalkül zieht, dass Menschen mehr Platz auch nutzen, wenn er zur Verfügung steht, sieht man rechts vielleicht 1/4 der linken Anzahl. Ein anderes Foto zeigt das hier:
Das passt wiederum nicht zum rechten Foto, denn die hinteren Ränge sind hier gefüllt, auch wenn durch die andere Perspektive der Vergleich etwas schwierig ist. Möglich ist, dass (aufgrund des Wetters?) wirklich weniger Leute anwesend waren als bei Obama, aber die Pressezahlen stimmen definitiv nicht. Sie gehen trotzdem ungeprüft in Umlauf, und ein Donald Trump, der verständlicherweise düpiert ist, wird als Lügner abgestempelt. Gleichzeitig werden Anti-Trump-Demos nach den üblichen Mustern hochgespielt: groß aufgemacht und Fotos aus Perspektiven, aus denen 30 Leute noch wie die Besucher des Fußball-WM-Endspiels wirken. Vergessen wird dabei, dass seinerzeit und bis zu seinem Ausscheiden auch Anti-Obama-Demonstrationen stattgefunden haben, wie eine kurze Recherche im Netz zeigt (die natürlich alle von Rechten bezahlt, während alle Anti-Trump-Demos natürlich aus dem Herzen kommen). Jauche statt Berichterstattung.
Auch an anderer Stelle kommt es zu Pannen, beispielsweise bei der Berichterstattung aus Syrien, wo das Publikum mit herzzerreißenden Fotos beglückt wird. Einem syrischen Journalisten fiel allerdings folgendes auf:
Irgendwie dumm gelaufen, angefangen bei den Fotografen. Wenn so etwas scheibchenweise über die Medien kommt, fällt das vermutlich kaum jemand auf, einem Journalisten sollten solche Ungereimtheiten aber schon auffallen, denn das ist sein Tagesgeschäft.
Besonders schlimm ist der Jaucheerguß derzeit im Inlandsgeschäft, kulminierend in der „Berichterstattung“ über eine Rede des AfD-Landeschefs Höcke, in der er auffordert, doch von der Entnazifizierung auch mal den Blick nach vorne zu werfen. Die Entnazifizierung läuft nämlich derzeit auf Hochtouren, obwohl niemand, der jünger ist als 75, die Zeit überhaupt bewusst mitgemacht haben kann. Nach dem Krieg war die Entnazifizierung eine von den Siegermächten ausgehende Angelegenheit und damit ein Versuch einer Meinungskorrektur, heute geht sie von den führenden Schichten aus und ist damit eine Gehirnwäsche, die den Blick auf alles mögliche verstellen soll. Deutsche positive Geschichte existiert nicht, und selbst auf Kulturträger wie Mendelssohn-Bartholdy, Büchner oder Einstein darf man sich als Deutscher nicht berufen, ohne darauf hingewiesen zu werden, dass das doch Juden seien (und damit mit uns Deutschen nichts zu tun haben?).
Liest man, was Höcke gesagt hat, stellt man fest, dass er u.a. Martin Walser zitiert hat, der für diese Worte bei einer Rede vor dem Deutschen Bundestag viel Applaus bekommen hat. Für die gleiche Worte aus dem Munde Höcke sieht die Reaktion der Qualitätsmedien aber so aus:
Was nicht sehr weit von
entfernt ist und selbst ausgemachte AfD-Gegner auf die Barrikaden treibt. Die Qualitätslügenmedien stört es nicht: lediglich der Stern rudert ein wenig zurück, alle anderen verbreiten auch fast eine Woche später noch die Naziparolen und nennen, vom Tagesspiegel angefangen über die FAZ und andere, selbst potentielle Wähler der AfD Rechtsradikale und Nazis (Presseschau von DRadio am 24.1., die aber wohl auch nicht anders denken). Wobei sie sich auch nicht scheuen, irgendwelche Gerüchte in die Welt zu setzen, wie etwa, dass Höcke aus der AfD ausgeschlossen werden solle. Anonyme Quellen natürlich, aber wenn man Schaden anrichten kann …
Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass eine Frau Künast Strafanzeige wegen einer Falschmeldung erstattet, in der ihr Sätze unterstellt werden, die durchaus aus Grünem Mund zu erwarten sind und bei anderen Gelegenheiten auch in ähnlicher Weise gefallen sind (wobei das Verhältnis der Grünen zu Gesetzen ohnehin etwas eigenartig ist, Anmerkung: in dem Teich bestand absolutes Badeverbot). Und auch erstaunlich, wenn man bedenkt, dass Justizminister Maas eine Internetzensur durchsetzen will, wobei die Rolle der Inquisition eine Organisation namens Correctiv übernehme soll, die nun selbst durch äußerst fantasievolle Spekulation auffällt. Rezept: man nehme ein Parteiprogramm und ein Vorteil, streiche alles aus dem Programm, was dem Vorurteil widerspricht, und veröffentliche das als Analyse. Nicht nur gute journalistische Arbeit, auch voll christliche Vorgehensweise im Sinne des Hexenhammers, der nicht nur die richtige Meinung vorschreibt, sondern auch gleich alle, die Zweifel haben, auf den Scheiterhaufen schickt:
„Laien und Kleriker, die die Hexenjagd ablehnten, wurden im Hexenhammer zu Häretikern erklärt und mithin der Verfolgung preisgegeben: „Hairesis maxima est opera maleficarum non credere“ (deutsch: „Es ist eine sehr große Häresie, nicht an das Wirken von Hexen zu glauben“).“
Kann man den Medien derzeit noch überhaupt etwas glauben? Ehrlich gesagt, es fällt schwer, denn die Gerüchte- und Jaucheküche wird flankiert durch Verschweigen aller möglichen Vorgänge, die nicht ins Bild passen, auf die man aber in alternativen Nachrichtenmedien stößt. Natürlich ist das alles Lüge – aus Sicht der Lügenmedien. Ist es das?
Cui bono? Wer hat was davon? Man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um festzustellen, dass dem Establishement wie in den USA und anderen Ländern allmählich die Leute davon laufen. Sie müssen um ihre Macht bangen, und Hilary Clinton hat es schon erwischt. Stecken Sie hinter der Propaganda? Nehmen sie in Kauf, durch ihre Handlungen und Propaganda eine Nation eher zu vernichten als ihre Macht zu verlieren. Ich befürchte JA.
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