Medienklischees

Beim Thema „Ausländer“ wird jedem, der nicht in die Mainstream-Trompete bläst, ja ständig die Nutzung von unzutreffenden Klischees vorgeworfen. Die Medien gehen aber selbst mich Klischees hausieren.

Das fängt an bei dem guten Deutschen, der sich auf weitere Ausländer freut. Andere Menschen gibt es in den Medien nicht – außer ein paar gewaltbereiten rechtsextremen Rollatorgehern aus der Rentnerszene. Der typische Deutsche in den Medien kommt gerade vom Baumarkt, wo er eine Schaufel erworben hat, um künftig in den Garten zu kacken und im so freigworfenen Klo eine weitere Flüchtlingsfamilie unterzubringen. „7 Enkelkinder? Haben Sie etwa keine Flüchtlinge?“

Das geht beim guten Ausländer weiter, der gerne in dieser Form interviewt wird: Vater (mit Topflappen auf dem Kopf), Mutter (mit Kopftuch), 2 Kinder auf einem Sofa, über dem ein Stoffbild hängt. Das ist genauso türkentypisch wie die gleiche Szene mit einem Mao-Bild für die chinesische Familie der 60er Jahren, mit einem Stalin-Bild für eine russische um 1950 und einem Hitler-Bild für die deutsche um 1940. Nicht dass das so ist. Das ist das Klischee, das in den Medien genauso wie für den typischen Deutschen portiert wird, um bestimmte Werte zu portieren.

Es geht aber noch weiter. Natürlich geht keiner arbeiten, und Deutsch spricht natürlich auch nie jemand, auch nach Jahren nicht. Nach ausführlichem Rumgehacke auf Sarrazin wird in den Medien der Beweis angetreten, dass Ausländer anscheinend wirklich genetisch bedingt zu doof sind, Deutsch zu lernen. Wohlgemerkt: Medienklischee, nicht meins.

Auch sonst ist ja vieles falsch, was man sich über Ausländer so denkt, beispielsweise in Sachen Kriminalität. Um das Bild gerade zu rücken, haben Deutsche in deutschen Krimis grundsätzlich eine Vollmacke und werden zu Kommissaren, da sie sich weigern, zum Therapeuten zu gehen, oder zu Mördern, weil sie keine Zeit dazu finden. Echte Kriminelle, die auch vor jeder denkbaren Gewalttat nicht zurückschrecken, sind grundsätzlich Jugos, Türken oder Araber. Auch völlig klischeefremd schlagen sie in den Krimis erst einmal zu anstatt zu diskutieren.

Zusammengefasst: wenn sie sich nicht gerade lächerlich machen, bedienen Medien genau die Klischees, die sie normalen Menschen als rechtsextreme falsche Menschenbilder vorwerfen. Geschäft ist schließlich Geschäft.