Das Märchen vom ständigen Wirtschaftswachtstum

Hört man sich das Geschwafel der Letzten Generation und anderer ungebildeter Spinner an, taucht regelmäßig die Kritik am ständigen Wirtschaftswachstum auf, denn das mache doch die Natur kaputt und die Menschen würden durch den Kapitalismus ausgebeutet. Leider haben die da was falsch verstanden.

Banalerweise könnte man bei dem Begriff „Wirtschaftswachstum“ natürlich vermuten, dass die Wachstums AG ständig Grundstücke in der Nachbarschaft aufkauft, um immer größer zu werden, bis schließlich die ganze Gegend mit Produktionsanlage der Wachstums AG bedeckt ist und die Menschen schauen können, wo sie bleiben. Der banale Blick ist aber insofern falsch, als es nicht um räumliche Ausdehnung geht, sondern halt der Umsatz der Wirtschaft wächst. Was allerdings nicht bedeutet, dass sie zwangsweise auch mehr produziert.

Tatsächlich geht es eher um eine Veränderung der Wirtschaft und nicht um ein absolutes Wachstum. Ständig werden neue Produkte und Verfahren erfunden, die bei den Menschen zu „das will ich auch haben“ führen. Man denke etwa an das Beispiel Telefonie:

  • Die ersten Apparate waren noch handvermittelt, was die Zahl der Anschlüsse begrenzte. Es wollten mehr Leute die Technik haben, als technisch möglich war.
  • Die mechanischen Vermittlungsverfahren beseitigten das, aber mit dem Drehscheibentelefon mussten alle vorhergehenden ausgetauscht werden. Jetzt konnten fast alle Telefone haben, aber noch relativ kostspielig.
  • Die elektronischen Vermittlungsverfahren brachten dann das Tastentelefon und viele Drehscheibentelefone wurden entsorgt, obwohl das nicht notwendigerweise so sein muss. Ab da wurde es dann schließlich preiswerter.
  • Mit den ersten Handys konnte man telefonieren und SMS versenden, mehr nicht. Das kann man heute noch (sofern die Frequenzen nicht abgeschaltet wurden), aber man versuche einmal, jemanden ein Handy anzudienen, mit dem man nur telefonieren kann.
  • Heute leistet der Prozessor im Handy ein Vielfaches dessen, was früher ein raumfüllender sogenannter Super-Computer zu Wege brachte, was aber viele Nutzer nicht hindert, ihre funktionierenden Geräte nach 2 Jahren zu entsorgen, weil ein neues Modell auf den Markt gekommen ist, das die Farbe Rot noch roter darstellen kann als das alte Modell. Die eigentliche Leistung – Telefonie und Internet – gibt es im Vergleich zu früher fast zum Nulltarif.

Es wird etwas erfunden, was die Menschen als nützlich empfinden oder es aus anderen Gründen haben wollen. In der ersten Phase ist die Nachfrage größer als die Lieferkapazität und das Produkt ist teuer und nicht jeder kann es sofort haben, aber im Laufe der Zeit hat dann doch jeder eins, weil es eben günstiger wird. Mit kapitalistischer Ausbeutung hat das wenig zu tun: klar will der Fabrikant auch verdienen, aber letztlich kann er das nur, wenn er den Kunden auch bedienen kann, und das wiederum kann er nur, wenn der Kunde, der ja in irgendeiner Form das Produkt mitproduziert, auch genug vom Kuchen abbekommt, um sich letztlich das Produkt tatsächlich kaufen zu können.

Das erklärt auch das ständige Umsatzwachstum: hätte man keine Weiterentwicklung, würde sich ein stabiles System herauskristallieren. Der Kunde bekommt das, was er will, weil der Unternehmer seine Produkte verkaufen muss, um selbst zu überleben. Natürlich würde nicht jeder alles bekommen, sondern die Intelligenten und Leistungsfähigen werden immer einen Vorsprung vor den anderen haben. Bei Weiterentwicklungen sind neue Produkte zunächst teurer und nur wenige können sie sich leisten, und zwar von dem, was sie für den Kauf der anderen Produkte nicht mehr benötigen und übrig behalten haben. Mehr teure Produkte heißt aber auch höherer Umsatz. Je mehr an neuen Sachen erfunden wird, die alle haben wollen, um so stärker „wächst“ die Wirtschaft sprich der Umsatz.

Die Steigerung funktioniert, weil der Mensch mehr Werte schafft, als er selbst verbraucht bzw. verbrauchen kann. Da Handel auf dem Tauschweg nicht wirklich funktioniert, haben selbst ursprüngliche Gesellschaften das Geld erfunden, das als Tauschmittler dient. Werden mehr Werte geschaffen, steigt somit auch die notwendige Geldmenge. Im Spätmittelalter war es noch so, dass Gold oder Silber als Zahlungsträger in der Menge irgendwann nicht mithalten konnte, was die Wirtschaft dämpfte, heute ist es so, dass Geld natürlich auch in dem Umfang vom Markt genommen werden müsste, in dem die Werte verschwinden, was nicht passiert, aber das ist ein anderes Problem.

Natürlich gibt es tatsächlich eine Ausbeutung der Menschen, die dazu führt, dass Produkte, die er eigentlich haben möchte, in immer weitere Ferne rücken und unerreichbar werden (ich unterstelle hier mal einen natürlichen Realitätssinn bei den Wünschen). Das hat aber in vielen Fällen wenig mit „bösen Kapitalisten“ zu tun.

(1) Sozialstaat. Sozialhilfe ist gut und richtig – sofern es sich um Hilfe zur Selbsthilfe handelt. Wer in Not gerät, dem sollte man helfen, sein Leben so weit wieder in den Griff zu bekommen, dass er durchstarten kann, und wenn das durch Invalidität nicht wieder möglich ist, ist Hilfe auch dauerhaft gut und richtig.

Aber! Jeder sollte das Geld für sein Handy selbst verdienen!

Der heutige Sozialstaat, in dem selbst Verweigerung keinerlei Konsequenzen hat, ist eine echte Ausbeutung der arbeitenden Bevölkerung. Dem Einen wird es genommen, um dem Anderen Handy, Waschmaschine und Fernseher hinterher zu werfen, so dass der Eine sich kaum noch eine angemessene Wohnung leisten kann, von vielen anderen Sachen ganz abgesehen. Der heutige Sozialstaat ist in dieser Form Diebstahl und führt letztlich dazu, dass auch die, die noch etwas leisten könnten, keine Lust mehr haben. Aufgrund der beschriebenen Mechanismen hebelt der Dienstahl allerdings das Umsatzwachstum nicht aus.

(2) Bürokratie. Die Bürokratie ist mehr oder weniger die Fortsetzung des Sozialstaats, indem immer mehr Menschen zwar formal arbeiten, die Arbeit aber darin besteht, andere, vorzugsweise die produzierenden Firmen, zu behindern. Wie der Sozialstaat ist die ausufernde Bürokratie Diebstahl, allerdings an den Unternehmern, die nun ihre Produkte verteuern müssen, um diese parasitären Strukturen zu erhalten – und wieder können sich immer weniger Menschen das leisten, was sie gerne haben möchten.

(3) Ideologische Politik. Die ideologisierte Politik führt zunehmend dazu, dass mehr Produkte angefertigt werden, die niemand haben möchte. Die aufgewandte Energie geht folglich ins Leere und vernichtet Kaufkraft, was dazu führt, dass selbst die gewünschten Produkte nicht mehr erschwinglich sind, obwohl sie gar nicht teurer werden. Man schaue sich beispielsweise diese riesigen Stahlsegmente von 10m Durchmesser und mehr an,

die zu Stahltürmen zusammen geschweißt werden.

Das sind Segmente von Offshore-Windkraftanlagen, zu denen dann noch eine ganze Menge anderer Utensilien benötigt werden, um so eine Offshore-Anlage zu erstellen. Ob diese Anlagen aufgrund der begrenzten Lebensdauer auf See überhaupt die Produktionskosten einspielen, ist eine Sache, dass die Energie an Land aber in den meisten Fällen gar nicht sinnvoll genutzt werden kann (entweder kein Wind oder zu viel), kommt als weiterer Killerfaktor hinzu.

Ideologie-Politik ist nichts anderes als Diebstahl. Wobei man an dieser Stelle durchaus diskutieren kann, welche Rolle die Wirtschaft hier spielt. Bei Staatsbetrieben, die den geisteskranken Vorgaben unterliegen, sind es sicher nur teilweise die „Kapitalisten“. WKA-Hersteller werden ihre Anlagen lobbyistisch natürlich der Ideologie andienen, aber profitieren sie nur vom Wahnsinn oder verursachen sie ihn? Ziemlich eindeutig ist lediglich die Pharma-Branche, wie die Corona-P(l)andemie gezeigt hat: hier steckt die Industrie hinter einer durch Bestechung und Korruption verursachten Ideologie.

(4) Auswärtiges. „Darf ich rauchen?“ – „Benehm‘ dich wie zu Hause.“ – „Na gut, dann eben nicht!“

Wenn es nicht in der eigenen Wohnung abläuft, lassen heute viele Leute immer mehr die Sau raus – wobei die Wirtschaft keine Ausnahme ist. Durch Lobby-Arbeit (= Bestechung) wird die Politik veranlasst, ärmere Länder unter Druck zu setzen, damit sich Unternehmen dort wie die sprichwörtliche Sau aufführen können (zumindest gehört das wohl zum westlichen Wertesystem). Man darf wohl bezweifeln, dass die Früchte dieser Ausbeutung im Heimatland ankommen, d.h. hier hat man tatsächlich kapitalistische Bereicherung, die wiederum zu Diebstahl ausartet, wenn diesen Ländern dann auch noch Entwicklungshilfe (= Bestechung der Machthaber) ausgezahlt wird.

Die richtig große Werte-Vernichtung und der große Diebstahl ist der Krieg, wie er jetzt in der Ukraine geführt wird. Eine Regierung, die Milliarden um Milliarden in den Krieg schiebt, ohne auch nur Verhandlungen ins Kalkül zu ziehen, aber keine Mittel übrig hat, um überlebensfähige Renten zu zahlen (um nur mal eines der vielen Probleme zu nennen), hat es sich redlich verdient, dass man jedem einzelnen Regierungsmitglied ins Gesicht spuckt.