Jeden Tag steiler bergab

Immer wenn man meint, die Situation sei schon am Anschlag, kommt am nächsten Tag noch was drauf. Heute:

Gaslieferungen 1

Northstream 1 wird von 6 Verdichtern betrieben, um die volle Leistung zu erreichen. Ein überholter und voll einsatzbereiter Verdichter steht bekannlich seit über einem Monat in Mühlheim/Ruhr und wird nicht zurück geliefert. Vier weitere sind nach den vom Hersteller Siemens vorgegebenen Revisionsintervallen nicht mehr in Betrieb gegangen und müssen wie die Mühlheimer Turbine überholt werden – was bekanntlich nicht geht. Northstream 1 liefert daher nur 20% der möglichen Menge.

Am 31.8. geht auch diese Turbine in Revision, d.h. die Fördermenge geht auf NULL. Falls nichts Größeres anliegt, geht sie am 3.9. wieder in Betrieb, wenn aber doch, war es das mit Gaslieferungen. Für große Teile der Industrie bedeutet dies einen umgehenden Produktionsstillstand. Oder deutlicher: das definitive AUS für die deutsche Industrie.

Gaslieferungen 2

Trotz der Lieferreduktion wurde fleißig Gas nach Polen exportiert, dessen Speicher inzwischen voll sind. Aber die Polen sind freundlich: wenn Deutschland Polens Forderungen nach Kriegsreparationen aus dem 2. WK anerkennt und zahlt, würde man sogar Gas zurück verkaufen. Sonst nicht.

Aufbau einer 2. Front

Nicht genug, dass der komplette russische Markt weggebrochen ist und der zwangsweise Exodus deutscher Unternehmen inzwischen durch indische, türkische und andere substituiert wird (d.h. es gibt auch keinen Weg zurück), nun formiert sich die deutsche Politik auch noch zum Wirtschaftskrieg gegen China an der Seite der USA.

Wenn man noch nicht mal den Sack Reis, für den sich in China keiner interessiert, umwerfen kann, wie wäre es denn dann mal mit „Fresse halten“ in Große-Fresse-Land?