Das Pochen auf unsere jüdisch-christlichen Grundwerte wird immer dann herausgekehrt, wenn das eigene Land gründlich vernachlässigt werden soll. Es lohnt sich durchaus, einmal einen Blick auf die Urwerte zu werfen.
Wenn man sich religiöse Gemälde oder barocke Kirchen anschaut, stellt man fest, dass das Totschlagen irgendwelcher Leute fester Bestandteil des alten Testamentes ist, das auch in der christlichen Kirche eine wesentliche Rolle spielt, bezieht man sich doch gerne auf die Gruselgestalten darin. Das kommt nicht von ungefähr, denn Gott hatte ja seinen Kindern bewohnte Länder zum Geschenk gemacht. Folglich mussten die Bewohner, eben nicht seine Kinder und damit auch nicht unter irgendwelche Tötungsverbote fallend, erst einmal beseitigt werden. Das ist jüdische Tradition.
Noch näher hingeschaut wimmelt es im alten Testament nur so von Opfern. Meistens Tiere, aber auch Menschen dabei. Eine ziemlich blutige Religion, nicht? Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschenopfer in der Frühzeit nichts Ungewöhnliches waren, wollte man seinen Gott überreden, einem Glück bei irgendeinem Raubzug zu gewähren. Je mächtiger das Opfer, desto mehr Glück durfte man erwarten, was anscheinend dazu führte, zunehmend Opfer in der eigenen Familie zu suchen (u.a. Abraham, aber auch einige andere Geschichten im alten Testament). Das ging anscheinend so weit, dass die Priesterschaft befürchtete, dass sich das Volk mehr oder weniger selbst enthauptete und dadurch die Macht verloren gehen könnte. Also sann es auf Abhilfe, wie den göttlichen Eingriff bei Abraham, aber auch durch andere Geschichten. Bewährt waren schon immer Gleichnisse, um dem dummen Volk etwas klar zu machen, und möglicherweise beruht der heutige Unfug der jüdischen Milch- und Fleischküche auf einem solchen Gleichnis: „man solle das Lamm nicht in der Milch der Mutter kochen“ könnte durchaus ein versteckter Hinweis auf ein Tötungsverbot in der eigenen Sippe zu Opferzwecken sein (zu solchen Interpretationen kann man allerdings nur kommen, wenn man den Schwachfug ansonsten nicht bierernst nimmt).
Die Wurzeln der jüdisch-christlichen Religion sind somit nicht sehr weit vom Opferkult der Atzteken entfernt. Man sollte sich darauf nicht allzu viel einbilden.