Es ist wohl was dran an der Behauptung, dass die meisten Leute irgendwann jeglichen Blödsinn nachplappern, wenn man ihn nur lange genug wiederholt, selbst anscheinend gescheite Leute wie AfD-Alice, in Schwarz-Rot-Grünen Kreisen mit höchstrichterlicher Genehmigung auch als Nazi-Schlampe bekannt (im Gegensatz zur auf Tatsachen beruhenden Schwachkopf-Zuweisungen handelt es sich um eine nicht zutreffen Meinung, ist also juristisch im Gegensatz zu zutreffenden Tatsachenbehauptungen in Ordnung).
So hat Alice, deren persönliche Art man nicht mögen muss, deren politische Ansichten gleichwohl Beachtung verdienen, kürzlich geäußert,. „Putin müsse sich auch mal bewegen„. Im Gegensatz zu ihrem ostdeutschen Pendant der AfD-Führungsebene ist sie und weite Teile der AfD, ebenfalls besonders im Westen, den Aufrüstungsplänen alles andere als abgeneigt (ehemalige Bewohner der SBZ aka DDR [sowjetisch besetzte Zone] scheinen in Bezug auf armageddonartige Kriegsgeilheit deutlich realistischer sein als die Westler).
Putin muss sich bewegen? Schauen wir mal:
(1) Putins Vorstellungen von einem Ende der Kriegshandlungen
- Waffenstillstand auf der Grundlage des Status quo des Frontverlaufs.
- Keine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine, sondern strikte Neutralität.
- Keine NATO- oder sonstige Truppen in der Ukraine nach dem Waffenstillstand.
- Keine Waffenlieferungen.
- Entnazifizierung der Ukraine
- Verhandlungen über den Rest.
(2) Merz‘ Vorstellungen von einem Ende der Kriegshandlungen
- Bedingungsloser Rückzug der russischen Truppen aus den besetzen Gebieten unter Einschluss der Krim.
- Sofortiger Einmarsch von NATO-Truppen in die Ukraine.
- Übernahme aller Wiederaufbau- und Entschädigungskosten in der Ukraine sowie weiterer finanieller Forderungen des Westen
- Ende der Verhandlungen (Russland kann froh sein, sonst keine Gebiete abtreten zu müssen).
Putin soll sich bewegen, liebe Frau AfD-Alice? Ja wohin denn? Die Kriegstreiber in der EU bieten doch nur ein „unconditional surrender“ an. Die einzige Bewegungsrichtung, die Russland unter solchen Rahmenbedingen bleibt, ist der Vorwärtsgang. Und wie Putin in den vergangenen 3 Jahren immer wieder gesagt hat: die Realität wird für die westlichen Kriegstreiber von Tag zu Tag schlechter und ohne Anerkennung der Realität läuft nix.
Ich kenne einige der in NRW führenden AfD-Leute persönlich. Durch die Bank sehr kompetente, bodenständige und zugängliche Leute. Aber was sich da in der Bundes-AfD anbahnt, gibt einem schon zu denken, insbesondere wenn Chrupalla mehr und mehr untergebuttert wird.
Von den üblichen Kriegstreibern sticht der fürchterliche Roderich, der immer so verkniffen guckt, dass man sich fragt, ob er auf der Toilette einen speziellen Anusspreizer benötigt, um zum Erfolg zu kommen, wieder mal hervor. Er tritt für die Ausrufung des „Spannungsfalls“ ein, was mehr oder weniger mit der Ausrufung des Kreigszustands identisch ist. Damit würden sämtliche Grundrechte auch offiziell außer Kraft gesetzt. Um mal ein paar Einzelheiten zu nennen:
- Die Wehrmacht übernimmt die Ordnungsaufgaben im Inneren. Die Polizei führt Hilfsdienste für die Wehrmacht aus.
- Die Benutzung der Verkehrsmittel (ÖPNV, eigenes Auto) ist nur noch mit behördlicher Genehmigung möglich, Reisen können untersagt werden.
- Fahrzeuge dürfen nur mit behördlicher Genehmigung verkauft werden.
- Die Preise für Lebensmittel und anderen Bedarf des täglichen Lebens werden staatlich festgelegt.
- Kündigungen von Arbeitsverhältnissen sind nur mit behördlicher Genehmigung möglich.
- Jeder kann für eine Beschäftigung zwangsverpflichtet werden.
- Die Wehrpflicht tritt sofort und ohne Einschränkung wieder in Kraft.
- Frauen können für Sanitatsdienste zwangsverpflichtet werden.
Vermutlich gibt es da noch mehr. Um das im Bummstag durchzusetzen, benötigen die Blockparteien 14 Stimmen der AfD. Ob die Brandmauer an der Stelle fällt? Jedenfalls: ist das Kriegsrecht erst einmal ausgerufen, war es das mit dem Rest irgendwelcher Freiheiten.
Eine Idee besonderen Schwachsinns haben sich andere Vertreter des Establishments ausgedacht: die Reservistenkrise der Operettenarmee könnte durch Einberufung ehemaliger NVA-Soldaten behoben werden. Find ich grandios. Das Ende der NVA ist nun 35 Jahre her, d.h. die jüngsten Jahrgänge sind inzwischen ca. 55 Jahre alt. Diejenigen, die die Idee hatten, sollten sich am besten selbst als NVA organisieren, als Nationale Verblödungs Abteilung.
Abschluss: ich hätte nie gedacht, dass ich mal Grüne Positionen übernehme. Zu meiner Zeit wollte ich eigentlich Z2 machen, also den Reserve-Leutnant. Dummerweise hat man mich nicht genommen, mir aber nahegelegt, gegen die faktische Ausmusterung (Ersatzreserve II wie viele damalige Sportler) Widerspruch einzulegen. So blöd war ich dann aber doch nicht. Jedenfalls hätte ich damals auch den Soldaten für „Führer, Volk und Vaterland“ gegeben, zumindest so lange es nicht ernst wird. Allerdings waren das andere Zeiten. Bei dem Verführungspersonal, das heute das Sagen hat, übernehme ich lieber die ehemalige Position der Grünen: „Soldaten sind Mörder in Uniform“, und genau so sollte man Leute betrachten, die sich freiwillig melden.