Der Eiserne Käfig

Wer nicht 50 Jahre oder mehr auf dem Buckel hat, wird sich kaum aus eigener aktiver Erfahrung an die DDR und den mit ihre verbundenen „Eisernen Vorhang“ erinnern können. In der heutigen Zeit der „freiheitlich-demokratischen Grundordnung“ wird allerdings nur noch subtil an diese und die noch weiter zurück liegende NS-Zeit erinnert, und wenn, dann häufig mit Geschichtsklitterung.

Der Grund ist ziemlich einfach: wenn man genauer hinsieht, sind die Zustände heute nämlich schlimmer als die damaligen. Konnte man damals trotz aller Behinderungen noch Verwandte „drüben“ besuchen, ist dies heute mehr oder weniger unmöglich, wenn man Verwandte in Belarus oder Russland hat: Russen werden mehr oder weniger keine Visa mehr ausgestellt und selbst Diplomaten werden Schwierigkeiten bereitet: nicht jeder offizielle Vertreter seines Landes erhält mehr eine Einreisegenehmigung in die EU, um hier die Interessen seines Landes zu verteten (in DDR-Zeiten war es auch DDR-Bürgern möglich, unter gewissen Voraussetzungen ihre Verwandten im Westen zu besuchen).

Und was es zu DDR-Zeiten nicht gab, nämlich eine notwendige Erlaubnis westdeutscher Behörden, in die DDR zu reisen, gibt es heute: man kommt zwar ohne belarusisches oder russische Visum in die Länder hinein (es wird geradezu Reklame gemacht, dass so etwas nicht nötig sei), aber ohne Ausreisevisum nicht heraus. Die werden zwar anscheinend noch ohne große Probleme erteilt, aber trotzdem braucht man, wie weiland die DDR-Bürger, eine Ausreisegenehmigung.

An der DDR-Grenze wartete man, wenn man Pech hatte, 2 Stunden am Kontrollpunkt (Transit ging meist deutlich schneller), die Wartezeiten an den heutigen Grenzpunkten, von denen Polen inzwischen alle geschlossen hat, liegen schon seit längerem bei 2 – 3 Tagen (!). Eine deutliche Verbesserung gegenüber früher, allerdings in der falschen Richtung.

Wer sich mit einem Verwandten treffen will, der in den östlichen Ländern wohnt, dem bleibt kaum etwas anderes übrig, als sich beispielsweise in der Türkei zu verabreden. Oder via Türkei nach Russland zu fliegen. In einem Trauerfalls eine nicht gerade gangbare Option. Und es ist Vorsicht angebracht! Wer Geld oder Wertsachen mitnimmt, ist die los, wenn er erwischt wird. Zumindest dann, wenn der Anschlussflug aus der Türkei schon gebucht war, aber vermutlich sonst auch.

Wie auch der Umgang des NS-Regimes mit ausreisewilligen Juden längst Standard ist, nicht nur bei Auseise in die Ostländer, sondern generell. Wer dem Land den Rücken kehren will, kann das mehr oder weniger nur nackt tun. Wer etwas besitzt, wird mit „Republikfluchtsteuer“ belegt, was inzwischen so gehandhabt wird, dass Eigentümer von Unternehmen mehr oder weniger gezwungen werden, diese zu verkaufen. Wer da an „Arisierung“ denkt, liegt vermutlich nicht mehr weit daneben.

Schwer zu sagen, wie es weiter geht. Der Fall von Charlie Kirk hat gezeigt, dass es hier problemlos möglich ist, „Treffer! Der Sauhund hat’s verdient! Weiter so!“ in die soziale Medienlandschaft zu brüllen, wenn es den „Richtigen“ trifft, und auch Todesfälle von AfD-Mitgliedern werden von Links-Grünen in dieser Weise kommentiert, ohne dass hier eine Staatsanwaltschaft gedenkt einzugreifen (Begünstigung/Gutheißen/Aufforderung zu Straftaten – gleich mehrere §§ des StGB sind betroffen). Auch hier eine deutliche Qualitätssteigerung, denn bei Toten war normalerweise Schluss mit Verunglimpfung. Die Presstituierten schweigen nicht nur, einige Journutten schlagen sogar in die gleiche Kerbe und von einigen Zeitungen wird anscheinend inzwischen die Veröffentlichung einer Todesanzeige verweigert, wenn der Verstorbene AfD-Mitglied war.

Das Denunziantentum ist inzwischen mindestens so gut organisiert wie in der DDR und dem NS-Staat. Die soziale Vernichtung anders Denkender meiner Ansicht nach inzwischen sogar besser. Und ob das Land wirklich sehr weit davon entfernt ist, dass „Schüsse an der Mauer“ durch legalisierte „Schüsse gegen Rechte“ im Inneren nachgebaut werden, bezweifle ich.