Nahezu verzweifelt versucht die westliche Wertegemeinschaft Russland durch Sanktionen in die Knie zu zwingen: Abschneiden von Warenströmen, Abschneiden von Geldströmen und offener Diebstahl von Eigentum. Nicht nützt. Im Gegenteil schneidet sich besonders die EU ständig tiefer ins eigene Fleisch, oder wird geschnitten durch die USA wie aktuell die Sanktionierung der Gazprom-Bank.
Letzteres ist ein ziemlich rüder Schnitt, denn dadurch können die Europäer die nach wie vor und nicht zu knapp laufenden Gas und Rohstofflieferungen aus Russland nicht mehr bezahlen. Besonders betroffen die Ost-EU-Staaten, aber keine Bange, auch D kommt noch dran. Man kann eigentlich nichts anderes machen, als den Russen zu empfehlen, endlich den Großmut aufzugeben und die Hähne zuzudrehen.
Warum bewirken die Sanktionen anscheinend genau das Gegenteil dessen, was beabsichtigt wird? Hier geht die Industrie zu Grunde und die Arbeitslosenzahlen steigen und im sanktionierten Russland herrscht Vollbeschäftigung und der Lebensstandard steigt. Wie geht das? Schließlich wird nichts mehr an Russland geliefert, was nach hiesiger Auffassung die Menschen dort unbedingt haben wollen, sie haben auch zunehmend weniger Möglichkeiten, im Ausland etwas zu kaufen und zu guter Letzt auch kein Geld mehr, um trotz der Sanktionen noch Lieferwillige zu bezahlen.
Was dabei übersehen wird: so begehrenswert so mancher westliche Luxusartikel auch sein mag, er kann substituiert werden. Und so sehr man auch auf seine vermeintliche technologische Überlegenheit verraut, sie ist schlicht nicht mehr vorhanden. Und so sehr man auch Geldströme umbiegen kann, es gibt andere Geld- und auch Warenströme, die verrechnet werden können.
Die Sanktionen sind ja nicht neu, außer in der Schärfe. Seit den Sowjetzeiten wird sanktioniert. Und mit der Zeit lernt man eben, selbst die benötigten Produkte herzustellen. Nach zig Jahzehnten eines Computerchipembargos haben die Sanktionierten gelernt, eigene Chips zu fertigen und einzusetzen. Und das gilt für alle technischen Entwicklungen. Ein BMW mag schön sein, aber eigene Autos bauen können die Russen auch und zur Not liefern auch die Chinesen gegen Öl oder Gas. Obendrein ist Russland keine kleine Klitsche, sondern schon aufgrund der Größe in allen Dingen autark. Es ist auf keinen Rohstoffimport angewiesen – im Gegensatz zur EU. Ein Land, das aus sich selbst heraus alles besitzt und vermag, kann man nicht dadurch in die Knie zwingen, dass man Exporte verweigert.
Erschreckend für die Westler: noch nicht einmal der Krieg scheint Russland wirtschaftlich in die Knie zwingen zu können. Hier gehen aus Geldmangel die Lichter aus und die verbliebenen Panzer werden an einer Hand abgezählt, während Russland munter produziert, scheinbar ohne das zu merken.
Nun, merken werden sie es schon, aber längst nicht so stark. Eine Komponente ist die Autarkie, die Preise durch staatliche Kontrolle nicht explodieren lässt. Eine andere die Beschaffungspolitik: nicht irgendein Politfuzzi beauftragt Entwicklung und Produktion bei irgendeinem Konzern, sondern die Waffengattungen steuern die Entwicklungen selbst und Staatsbetriebe produzieren. Heraus kommen Produkte, die funktionieren, genau das tun, was sie sollen und nicht mehr oder weniger und die obendrein nur einen Bruchteil dessen kosten, was der Westen für sein Zeug ausgeben muss. Und bei all dem bleibt immer noch genügend übrig, andere Wirtschaftsteile ebenfalls wachsen zu lassen.
Nicht vergessen sollte man auch: wenn es wirtschaftlich bergauf geht, geht es meist auch mit dem Patriotismus bergauf. Hier ist keiner mehr vorhanden, in Russland schon, wenn es natürlich auch dort Oppositionelle gibt wie überall.
So besehen liegen alle Vorteile bei den Russen. Und wenn man den Faden weiter spinnt, auch bei den Chinesen und zu geringeren Teilen auch bei den Iranern. Sanktionen gegen diese Länder sind letztlich sinnlos, weil sie nicht wirken können.