Künstliche Intelligenz ./. Natürliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz heißt deswegen „Künstliche Intelligenz“, weil die Prozesse, die aufgrund igrendeine Eingabe zu einer Ausgabe führen, denen in Gehirnen sehr ähnlich sind. Aufgrund eines erworbenen (antrainierten) Wissensschatzes analysiert eine KI, salopp gesagt, bei einer Anfrage den Ort im Wissensraum, in den die Anfrage sinngemäß gehört, und gibt die sich daraus ergebende wahrscheinlichste Antwort. Wobei der Ort im Wissensraum nicht durch antrainiertes Wissen besetzt sein muss und die Anwort eben aus den Antworten besetzter Ort nach Wahrscheinlichkeitskriterien generiert wird. Wem das jetzt zu hoch ist, der sei beruhigt: sein Hirn macht das auch so.

Natürlich wird die KI durch ihre Entwickler gesteuert: die wählen die Trainingsdaten aus, was natürlich erheblichen Einfluss auf die Antworten hat, geben Prompts (Richtlinien) vor, nach denen sich die Antworten richten müssen, beschränken die für die Generierung der Antwort konsultierbaren Quellen, geben Gewichte der Informationsquellen (verrauenswürdig, nicht verrauenswürdig) vor und legen fest, ob eine KI aus den bearbeiteten Aufgaben lernen darf oder nicht (in der Regel nicht).

Natürlich wird die NI durch ihre Inhaber gesteuert: die wählen die Trainingsdaten aus, die sie ins Netzwerk gelangen lasse (das so genannte „auf Durchzug schalten“ bei den meisten Themen in der Schule usw.), was natürlich erheblichen Einfluss darauf hat, was sie überhaupt verstehen können, geben Prompts (Ideologien, Dogmen) vor, nach denen sich die Antworten richten müssen (wobei die Wahrscheinlichkeit der KI, das die Antwort aus dem Dunstkreis der Frage generiert wird, ausgeschaltet wird; eine Antwort der NI zum Thema „Hühnerhaltung“ kann auch problemlos aus dem Wahrscheinlichkeitskreis „neueste Herrendüfte“ stammen), beschränken die für die Generierung der Antwort konsultuierbaren Quellen auf <10 (ARD, ZDF, Spiegel, Parteiprogramm der Grünen), geben Gewichte der Informationsquellen ausschließlich mit den Werten 0 oder 1 vor, und lernen nicht aus ihren Antworten, da daddeln viel einfacher ist.

Bis hier hin irgendwie 1:0 für die KI, was die Flexibilität angeht, mit der auf Fragen reagiert wird. Und noch ein Unterschied besteht zwischen KI und NI: trotz aller Kontrollmechanismen der Entwickler kommen KI gar nicht mal selten zu Schlussfolgerungen, die so gar nicht von den Entwicklern vorgesehen sind. Wobei die in der Regel keine Ahnung haben, welche Prozesse dabei abgelaufen sind, und lediglich versuchen können, durch weitere Prompts alles in die gewünschte Richtung laufen zu lassen.

Im Gegensatz dazu kommt die NI trotz aller Bemühungen von Psychologen und anderen Experten eigentlich nie zu anderen Schlussfolgerungen als denen, die durch Ideologie bzw. Dogma vorgegeben sind. Wobei die Psychologen in der Regel keine Ahnung haben, was die Gehirne derart „vernagelt“, aber ziemlich sicher sein können, daran nichts ändern zu können. Also technisch 2:0 für die KI.

Aus technischer Sicht kann man das so zusammen fassen: für das Training einer KI werden Hunderte von Gigabyte oder gar Terabyte an Daten benötigt, während für die Trainingsdaten einer durchschnittlichen Erwachsenen-NI eine 5 1/4″ – Floppy Disk mehr aus ausreichend ist. Und während eine KI für die Erzeugung ihrer Antwort eine leistungsfähige GPU mit höheren mehrstelligen Gigabyte-Beträgen an VRAM benötigt, würde für die meisten NI ein Z80-Mikroprozessor ausreichen, weil die einzige Antwort, die auf alle Fragen generiert wird,

„Ich muss das nicht wissen – ich habe immer Recht – und ich bin dagegen!!“

ist, locker garniert mit Textbausteinen, die auf die Floppy Disk passen.