Die beiden Urteile gegen Bernd Höcke wegen Verwendung des Slogans „Alles für Deutschland“, der seit 1848 nicht nur von Hinz, sondern auch von Kunz, Müller, Schmidt und anderen verwendet wird (u.a. vor einigen Jahren auch im Zusammenhang mit der deutschen Fußballnationalmannschaft), dürften bekannt sein, ebenso wie die Einstellung der Ermittlungen bei Personen mit der richtigen Gesinnung, die diesen Spruch verwendet haben.
Ähnlich sieht es mit dem so genannten Hitler-Gruß aus, eigentlich römischer Gruß, den Mussolini aus der Antike aufgewärmt und den Hitler nur übernommen hat. Wer anderen zuwinkt oder zeigen will, wie groß sein Sohn inzwischen geworden ist, ist bei Vorliegen der falschen Gesinnung auch schnell vorbestraft, während es für andere keine Folgen hat, etwa wenn der so genannte Bundeskanzler den Gruß in der Wortform in Ukrainisch als „Slawa Ukraiini“ („Heil der Ukraine“) im Bundestag verwendet.
Während man hier auch einen Strafbefehl erhält, wenn man sagt, nicht alle SS-Angehörigen seien Verbrecher des Typs KZ-Aufseher gewesen (tatsächlich war die SS-Mitgliedschaft in der Verwaltung damals für eine Karriere etwa so bedeutsam wie heute das richtige Parteibuch der SPD, CDU oder ähnlichen¹⁾), werden heute Länder hofiert, die neben ethnischer Diskriminierung sogar Denkmäler für ehemalige SS-Angehörige haben und deren „Schändung“ strafrechtlich ziemlich rüde verfolgen:
Dort wird ganz offiziell die sowjetische „Besetzung“ Lettlands als etwas viel Schlimmeres als diejenige durch Hitlerdeutschland angesehen²⁾ und mit viel Aufwand wurde ein abscheulicher Täter ermittel, der einen zu Ehren lettischer Legionäre der Waffen-SS errichteten Gedenkstein mit roter Farbe beschmiert haben soll (mehrere Jahre Gefängnis), und von diesen Denkmälern und Fällen gibt es dort mehrere. Wie sollen sich die deutschen Soldaten, die nun dorthin geschickt werden, eigentlich verhalten, wenn hier Justizables dort von ihnen verhaltensmäßig eingefordert wird?
Letztes Jahr habe ich in Tallin beobachtet, wie ein Mann (vermutlich Russe) sich vor einem über und über mit ukrainischen Fahnen geschmückten Haus über diese Ukraine-Verehrung verbal aufregte, was schnell zwei ziemlich rabiate Polizisten auf den Plan rief, die ihn mit der Hand am Schlagstock lautstark zur Ordnung riefen und nach einigem Katzbuckeln laufen ließen. Der Hitler-Gruß, mit dem er sich von den beiden verabschiedete, störte sie allerdings nicht.
Großes Gesinnungsdurcheinander. Während die Justiz ungeniert mit dem deutlich bekannteren, vom NS-Staat ebenfalls missbrauchten Slogan „Jedem das Seine“ hausieren geht (sogar an dem Gerichtsgebäude, in dem Höcke 2x verknackt wurde) und irgendwo in woken Kreisen kürzlich auch einmal der ebenfalls von einem KZ missbrauchten Slogan „Arbeit macht frei“ (ebenfalls sehr alt und mit dem mittelalterlichen „Stadtluft macht frei“ verbandelt) benutzt wurde, werden die AfD-Eltern bereits vor ein Tribunal zitiert, wenn ihr Kind im Kindergarten das Lied „Heile, heile Gänschen“ vorschlägt. Scheinheiliger und bigotter geht es nicht mehr und meiner Ansicht nach gehört dieser ganze Gesetzesmist, der diese Gesinnungsjustiz erlaubt, auf den Müll.
¹⁾ Das war damals so wie heute, wo viele aus Karrieregründen in eine Partei eintreten, ohne jemals dort politisch aktiv zu werden. Nicht wenige bekleideten damals formal sehr hohe SS-Ränge, ohne dass diese mit irgendeiner Befehlsbefugnis oder paramilitärischem Training verbunden waren.
²⁾ In Lettland wurden wir an einer Tanke besonders freundlich behandelt, da „ihr Deutschen ja schon immer unsere Freunde gewesen seid“.
Nebenbei zum Fußball: seit es dabei in der Hauptsache nicht mehr um den Sport geht, sondern darum, welcher Spieler wo seinen Schwanz reinsteckt, sorge ich aus guten Gründen dafür, dass mit der Fußball meterweise am Arsch vorbei geht.