Da findet man auf der Webseite des Ukrainischen Parlaments folgenden Gesetzesvorschlag:
„Klar“, wird jetzt jeder sagen, „da schaue ich auch täglich nach, wie sich das Kriegsglück so entwickelt“. Bevor sich weiter Ratlosigkeit breit macht, hier die Übersetzung:
Gesetzentwurf zur Änderung des Strafgesetzbuches der Ukraine und der Strafprozessordnung der Ukraine zur Verkürzung der Strafdauer von Verurteilten, die im Zusammenhang mit gemeinnützigen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Stromerzeugung zu einer Freiheitsstrafe für eine bestimmte Zeit verurteilt wurden
Wer noch nicht ganz durchblickt, hier die Erklärung: 50 Tausend Gefangene sollen motiviert werden, mit Hilfe von Fahrradanlagen Strom zu erzeugen. Wenn sie innerhalb eines Monats die vom Justizministerium festgelegten Normen erfüllen, wird die Haftstrafe um 3 Tage verkürzt, jedoch werden nicht mehr als 10 Monate pro Jahr angerechnet. Das heißt, in einem Jahr kann ein Häftling seine Haftstrafe um 30 Tage verkürzen.
Im Prinzip wäre das System ausbaufähig: man stelle sich mal die etlichen Millionen Asylanten vor, die statt Müßiggang täglich stramm radeln müssen. Erfüllen sie die Norm, gibt es pro Monat nicht nur für 25 Tage Nahrung, sondern für den kompletten Monat. Und ist die Norm hoch genug, fällt auch die Lust zum Messerschwingen in sich zusammen.
Bevor sich jetzt jemand als Galeerentrommler bewirbt: es ist vermutlich besser, die Flamme erst einmal klein zu halten, denn die Asylanten wird ein entsprechender Gesetzesentwurf nicht betreffen. Wie ich die Grünen einschätze, trifft es eher die deutschen Rentner, die im Winter bei der Erfüllung der Strampelnorm die Raumtemperatur um 1°C erhöhen dürfen, jedoch insgesamt nicht höher als bis 16,5°C. Halten sie das 2 Jahre durch, dürfen sie auch 1 Jahr früher sterben.
Anmerkung: Obwohl in den ukrainischen und den Westlichen Medien nur wenig über den Zustand des ukrainischen Stromnetzes berichtet wird, sind solche Vorschläge ein deutliches Zeichen, wie schlecht der Zustand tatsächlich ist.