Deutschland ist nicht nur zum absolut größten Lieferanten von Panzern an die Ukraine geworden, sondern auch mehr oder weniger zum einzigen. Ein Aufzug in mehreren Akten.
Akt 1: niemand liefert Panzer direkt
In der Ostukraine sind inzwischen alle Panzer der Ukraine sowjetischen Typs geschlachtet oder Dank Munitionsmangel unbrauchbar geworden. Geliefert wurden solche Geräte auch von freundlichen Anrainerstaaten wie Polen, die das Zeug verständlicherweise loswerden wollten. Allerdings wurde das Zeug nicht „nur so“ geliefert, sondern im „Ringtausch“ mit Deutschland, was bedeutet, dass für jeden polnischen T-xx, der in die Ukraine ging, ein Leopard aus D nach PL geliefert wurde – oder zumindest werden sollte oder werden wird, denn zumindest PL beschwert sich, dass die Nachlieferung zu langsam oder gar nicht käme.
Auf jeden Fall ist das Geschäft lukrativ: man liefert einen alten Russenpanzer an jemanden ab, der dafür nicht zahlt, und erhält einen neuen Panzer, für den man auch nicht zahlt. Das tun die bekloppten deutschen Steuerzahler.
Akt 2: niemand liefert Panzer zusätzlich
Nicht nur die Außenministerin lässt den Kanzler als Hanswurst dastehen, die so genannten Nato-Partner tun dies auch. Scholz wollte nur Panzer liefern, wenn andere das auch tun, und die haben das auch so lange zugesagt, bis der kleine Olaf drauf reingefallen war. Die Lage danach:
- Die USA wollten ein paar Abrams liefern, haben aber nun bemerkt, dass sie gar keine Exportversion auf Lager haben. Die verfügbaren enthalten zu viel geheimes Material und können daher nicht geliefert werden. Aber vielleicht ein anderes Mal.
- Die Briten wollten Challenger liefern, stellen aber nun fest, dass sie selbst keine Panzer mehr hätten, wenn sie das tun. Vielleicht liefern sie doch noch ein paar, aber wenn, dann deutlich weniger als zugesagt – falls sich mit der Restmenge GB verteidigen lässt.
- Die Franzosen wollten LeClercs liefern. Dann wieder nicht. Dann wieder doch. Dann wieder nicht. Aber auf jeden Fall nicht so viele wie mal angedacht.
- Die Spanier wollten ein paar Leoparden liefern, stellen aber fest, dass vom Typ Leopard I deutlich weniger vorhanden sind als sie gedacht haben. Aber 1 oder 2 wollen sie vielleicht doch liefern.
- Kanada wollte Leopard II liefern, hat aber dann festgestellt, dass viele ihrer Panzer nur Übungs- und Schulungspanzer sind. Geliefert ist nun einer (der ist jetzt in PL), aber es könnten noch bis zu 3 weitere folgen.
Warum Panzer liefern, wenn D liefert?
Akt 3: niemand liefert Panzer für den Krieg
In einem Hau-Ruck-Akt hat sich D entschlossen, nun doch fast 200 Panzer für die Ukraine locker zu machen, und zwar 10% Leopard II aus den Heeresbeständen (falls so viele da sind, die noch funktionieren) und 90% Leopard I, allerdings nicht aus Heeresbeständen und nicht mehr für den Krieg.
Der Leopard I ist ein Produkt des Kalten Krieges und wurde, da schon seit längerem nicht zeitgemäß, durch den Leopard II ersetzt. Die Industrie hat aber noch genügend in ihren Hallen herumstehen, die sie wieder einsatzbereit machen kann. Das ist nicht ganz einfach, muss doch der Platz für den Ladeschützen so ausgebaut werden, dass auch Schwangere nachladen können, und der Fahrersitz muss es ermöglichen, während der Fahrt zu stillen. Kurz und gut, das dauert nach Angaben der Industrie bis 2024 (vielleicht ein paar schon im 3. Quartal 22) und da ist der Krieg möglicherweise schon vorbei. Falls nicht: Munition scheint es für die alten Versionen auch nicht mehr genügend zu geben.
Wie gut die Dinger eingesetzt werden können, ist auch ein Frage, die es zu stellen gilt. An jedem Brückenbauwerk findet man Schilder, die angeben, mit welchem militärischen Gerät man drüber fahren kann. In der Ukraine ist alles auf russische Panzer abgestellt, hier auf westliche. Und hier kommt nun ein mathematisches Phänomen ins Spiel, das es zu beachten gilt. Hier als Aufgabe:
- Im Vergleich zu den russischen Typen und aus deren Sicht bringen westliche Panzer 50% mehr Gewicht auf die Straße.
- Im Vergleich zu den westlichen Typen und aus deren Sicht bringen russische Panzer 33,3% weniger Gewicht auf die Straße.
Zusammen bringen es ein westlicher und ein russischer Panzer auf ca. 100 to Gesamtgewicht. Berechne das Alter des Kommandanten und vergleiche es mit der Körbchengröße seiner Frau.
Nun ja, auf jeden Fall ist auch das ein hervorragendes Geschäft für die Industrie. Immerhin kann sie ca. 10.800 to Altmetall für vermutlich 100 Mio € Steuergelder (ohne Beraterkosten) loswerden. Wenn sich das mal nicht gelohnt hat.
Akt 4: verbleibende Frage
an das russische Außenministerium, gestellt durch Annalena B.:
Unsere Panzer sind nur 1 1/2 mal so schwer wie eure, aber dafür sind wir mehr als doppelt so blöd wie ihr.
Na, wer ist jetzt der Idiot?