Vielleicht sollte man auch besser Entwissenschaftlichung der Wissenschaft sagen, wobei ich persönlich den Begriff Wissenschaft auf die vielen Geschwätzfächer seit langem gar nicht mehr beziehe. Allerdings trifft es inzwischen auch die „harten“ Naturwissenschaften, und das nicht nur im Ländle des unbegrenzten Blödsinns (United States [of Bullshit]), sondern zunehmend auch in Europa, wo „Cancel Culture“ auch in die Lehrpläne einsickert und zunehmend in Richtung „Cancel Science“ ausartet.
So gibt es im englischen Städtchen Durham eine Universität, die eine „Dekolonialisierung“ der Lehrpläne vorschreibt. Für den Fachbereich Archäologie findet man da auf der Seite der Universität:
Dekolonisierung des Lehrplans
Was ist Entkolonialisierung?
Die Entkolonialisierungs- (oder Entkolonialisierungs-) Bewegung durch gemeinsamen Konsens verwendet den Begriff, um sich auf die Rückgängigmachung des Kolonialismus zu beziehen. Definitionen können sich auf „Entkolonialisierung“ als eine starke Metapher für einen kritischen Ansatz beziehen, der die Reproduktion dominanter Macht, sozialer Strukturen und kultureller Episteme untersucht, die bestimmte Gruppen historisch privilegiert haben, während sie andere Gruppen entlang rassischer, menschlicher, ethnische, religiöse und andere intersektionale Unterschiede.
Das Ziel ist es, solche Strukturen aufzudecken und radikal zu transformieren, mit zwei Effekten: Erstens, Raum für systematisch marginalisierte Gruppen zu schaffen, sich zu erheben, Macht auszuüben und die Welt gleichermaßen zu gestalten, und zweitens, die Geschichten und Narrative unserer Gesellschaften zu diversifizieren Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Innerhalb der Archäologie, Museen und des Kulturerbes kann „Entkolonialisierung“ als ein Prozess der Bewertung, Offenlegung und Transformation von Ideen, Werkzeugen und Materialien definiert werden, die soziale Ungleichheiten aufgrund von kulturellem Chauvinismus, nicht einvernehmlichen Beziehungen und der Ausbeutung von Ressourcen aufrechterhalten.
Es wird anerkannt, dass die postkoloniale Archäologie eine Grundlage für Kritik lieferte, aber dass „Entkolonialisierung“ uns zu einem neuen Punkt des Aktivismus bringt. Unter diesen Umständen sollten wir den Kolonialismus und seine Hinterlassenschaften nicht nur akademisch diskutieren, sondern uns damit befassen, wie unsere eigenen Lehr-, Forschungs- und Beschäftigungspraktiken soziale Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten aufrechterhalten können, wie unbeabsichtigt sie auch sein mögen, und wie sie umgewandelt werden können, um mehr Gerechtigkeit und Soziales zu fördern Gerechtigkeit in der Disziplin und Beseitigung vergangener Ungerechtigkeiten.
Das fett gedruckte, von mir hervor gehobene, zeigt, wo es hingeht: Machtausübung durch Minderheiten und Verfälschung der Geschichte. Auch vor der Mathematik macht dieser Schwachsinn nicht Halt:
In Großbritannien hat die renommierte Durham University angekündigt, den Mathematik-Lehrplan „entkolonialisieren“ zu wollen. Neue Richtlinien weisen die Mitarbeiter der mathematischen Fakultät unter anderem an, kurze Biographien der Theoretiker zu erstellen, deren Arbeiten sie in ihren Modulen vorstellen. Wer überwiegend „weiße und/oder männliche“ Persönlichkeiten auswähle, müsse „sich selbst hinterfragen“.
Angehörigen der Fakultät wird auch nahegelegt, über die „kulturellen Ursprünge der mathematischen Konzepte, Schwerpunkte und Notationen, die wir am häufigsten verwenden“ nachzudenken. Außerdem sollten sie versuchen, mit ihren Beispielen den „westlichen Bezugsrahmen“ zu verlassen, etwa indem sie das Simpson-Paradoxon aus der Statistik nicht wie in England üblich anhand von Überlebenden der Titanic erklären, sondern zum Beispiel mit Bezug auf „die Unterrepräsentation der Maori in neuseeländischen Geschworenengerichten“.
Dieser Ansatz heißt, wie auch der Telegraph in einem aktuellen, kritischen Bericht über das Vorhaben der Durham University bemerkt, „Ethnomathematik“ .
https://www.achgut.com/artikel/ausgestossene_der_woche_pfarrer_jurist_historikerin
Nun ist das gar nicht so einfach, eine Neger-Mathematik – und darum geht es eigentlich, denn alle anderen Ethnien gehören anscheinend zum weißen Feindbild oder sind ohnehin gut im Curriculum vertreten – zu finden. Kulturelle und wissenschaftliche Errungenschaften setzen Sesshaftigkeit, relativ dichte Besiedlung und nicht ganz unkritische Lebensbedingungen voraus. Wenn man in die Geschichte schaut, kommt es nur unter solchen Umständen zur Bildung von Städten und der Notwendigkeit, passende Techniken zu entwickeln, was letztlich auf eine Entwicklung von Wissenschaft hinaus läuft. Wenn in Schwarzafrika solche Entwicklungen ausblieben oder die Kulturen zu kurzlebig waren, um dauerhafte Spuren zu hinterlassen, ist heute auch nichts da, was zu zitieren wäre. ¹⁾
Nun ja, für mich wieder einmal ein Grund, über die Gnade meiner frühen Geburt zu sinnieren. Die heutigen Leute an Hochschulen in den harten Fächern haben weder einen Arsch in der Hose noch die Cochones, gegen den Unfug in irgendeiner Form aufzubegehren (mit anderen Worten: der so genannte Unterleib besteht aus den nackten Beckenknochen). Im Gegenteil machen sie meist sogar ernsthaft mit.
Wer noch mehr wissen will, wie es heute an solchen Hochschulen aussieht, kann hier mal blättern:
https://www.durham.ac.uk/homepage/
Empfohlen sei ein Vergleich der Fotos glücklich lächelnder Studis aller möglichen Ethnien mit den Corona-Regeln, die wie hier weit jenseits dessen liegen, was der Staat noch vorschreibt, verbunden mit den Empfehlungen, sich wieder und wieder Giftspritzen zu lassen. Wohl eher Huchschule als Hochschule. Die Hochschule hat auch ein spezielles „Büro zur Verfolgung studentischen Fehlverhalten“, bei dem sich jede beschweren kann, sie sei möglicherweise sexuell belästigt worden oder könnte es werden (kein Scherz, das ist wirklich so formuliert). Da kann man auch schon mal wegen eines lockeren Tons demütigende Selbstkritik in Kauf nehmen müssen oder fliegt gleich von der Hochschule.
¹⁾ Man werfe einen Blick auf die mesopotamische, ägyptische, römische oder andere antike Kulturen. Aus dem einen oder anderen Grund sind die meisten untergegangen einschließlich ihrer Wissenschaften und welches auch heute noch erstaunliche Niveau dort erreicht wurde, lässt sich oft nur den archäologischen Spuren entnehmen. In Schwarzafrika gibt es aus verschiedenen Gründen nur rudimentäre Spuren.