Bei der Aufbereitung der Flutkatastrophe kommen (wieder einmal) alle möglichen Merkwürdigkeiten zu Tage.
So war eine recht zuverlässige Wetterprognose der Wetterdienste bereits Tage zuvor verfügbar – genügend Zeit, Warnungen, Evakuierungen und weitere Maßnahmen anzuleiern. Zumindest die meisten Todesopfer wären nicht notwendig gewesen. Passiert ist – GAR NICHTS!
Bekannt war beispielsweise, welche Gebiete besonders gefährdet sind, weil man da eigentlich nicht bauen kann oder soll. Macht man trotzdem, weil es Geld bringt und moderne Techniken es eben zuzulassen, dort zu bauen, wo unsere Vorfahren klugerweise nichts gemacht haben. Inklusive der Kenntnis, welcher Hang als Mure samt den darauf stehenden Häusern abgeht, war wohl ziemlich viel bekannt. Laut Wetterdiensten eben auch, dass solche Ereignisse sich eben selten, aber regelmäßig abspielen und weder mit Klimaänderungen noch mit Wettermanipulation etwas zu tun haben.
Katastrophenpläne gab es auch. Aber eben in typische deutscher Manier ca. die Hälfte eben nur als Plan, weil sich seit Jahren irgendein Bedenkenträger findet, der die Umsetzung verhindert, zur anderen Hälfte wurden die vorhandenen Pläne nicht aktiviert, angefangen beim vorsorglichen Schaffen von Stauraum durch entsprechende Bewirtschaftung von Talsperren bis hin zur Benachrichtigung der betroffenen Gebiete. Die ÖR-Sender, sonst mit Sondersendungen blitzschnell zur Hand, wenn einem Flüchtling der Rasierpinsel ins Klo fällt, haben weder gewarnt noch ihr Programm unterbrochen, als die Kacke schon am Dampfen war. „Die ÖR-Sender entscheiden selbst, was journalistisch wichtig genug sind“ – und da gehört eben nichts dazu, was die indigene Bevölkerung betrifft. Eine Reporterin ätze sogar in der irrigen Annahme, dass die Aufnahme bereits beendet war „Immer muss ich über den Mist berichten! Übermorgen sitze ich zum Glück auf meiner Terrasse in Südfrankreich.“
Die Bundesregierung bekommt es seit mehr als einem Jahr hin, mir regelmäßig, wenn sich mein Handy in den Niederlanden eingeloggt hat, später per SMS mitzuteilen, dass ich gefälligst die Corona-Auflagen zu befolgen habe. Warnungen an die Betroffenen: keine, obwohl das funktioniert und in den Plänen sogar so vorgesehen ist.
Nach Eintritt der Katastrophe kompletter Ausfall der Strom- und Funkversorgung. Auch das vorher bereits ansehbar, denn die möglichen Schadensbewertungen schlossen den zwangsweisen Ausfall des Stroms mit ein, wenn die Leitungen weggespült werden. Walky-Talkies bei den Einsatzkräften? Fehlanzeige, wird heute alles über das Handy-Netz gemacht, dass dann aber zumindest ohnehin stark überlastet und unzuverlässig ist und hier auch komplett ausfiel: die Funkmasten haben nur noch begrenzte Reichweite, je höher die Frequenz ist, standen als auch im Blackoutbereich.
Fazit: was schief gehen konnte, ging schief. Was nicht schief gehen sollte, ging trotzdem schief. Was funktionieren sollte, funktionierte nicht. Man kann den meisten staatlichen Stellen nur Totalversagen attestieren. Etwas unfähigeres als deutschen Verwaltungen scheint es weltweit nicht zu geben, vom Erlass unsinnigster Corona-Verordnungen mal abgesehen. Aber gerade an denen konnte man es schon sehr lange ablesen, dass außer Verblödung im Beamtenstall nichts los ist. Oder war das alles Absicht?