Das Fatum der Bullerei

Die Polizei hat sich im letzten Jahr von der letzten staatlichen Institution, der noch Vertrauen in größerem Umfang entgegen gebracht wurde, zu der in größeren Teilen der Bevölkerung wohl meist gehassten entwickelt. Politisch gewollt und – so muss man leider sagen – selbst verschuldet.

Es ist schwer zu sagen, wie groß der Anteil derjenigen ist, die das aus Überzeugung machen, aber Polizeikräfte, die auf spielende Kinder losgehen, in Kampfmontour zu fünft Rentner zu Boden zwingen oder friedlich demonstrierende mit chemischen Kampfstoffen besprühen, rufen nun nicht gerade Zuneigung hervor. Der erste der unten eingelinkten Artikel beschreibt dieses Erscheinungsbild, was inzwischen sogar dazu führt, dass pensionierte Polizisten sich von der Truppe lossagen und sich ihrer schämen – ziemlich einmalig für bewaffnete Verbände.

Die anderen vier Artikel beschreiben die Situation aus der Sicht der Truppe. Es empfiehlt sich, hier auch einen Blick auf die Kommentare zu werfen. Bei nicht wenigen Leuten, die sich vermutlich noch vor einiger Zeit auf der Seite der positiv eingestellten befanden, macht sich blanker Hass breit. Die drei Affen (nichts sehen, nichts hören, nicht sprechen) feiern fröhliche Urständ.

Wenn man sich die Artikel mit etwas Abstand anschaut, stellt man fest:

  1. Der Dienstalltag – politisch so gewollt – erinnert an das psychische Brechen à la „Full Metal Jacket“. Irgendwann denkt keiner mehr darüber nach, was er tut, sondern macht eben, und wenn es um das Einnebeln von friedlichen Demonstranten mit Chemie-Wasserwerfern geht.
  2. Ein Rechtsstaat existiert hier schon lange nicht mehr. Die Staatsanwaltschaften beugen (ebenfalls auf Anweisung) beliebig das Recht. Das in Filmen und Romanen viel benutzte Bild des Staatsanwalts als Vertreter der organisierten Kriminalität entspricht wohl eher der Realität als nur dramaturgisches Hilfsmittel zu sein.
  3. Das Geweine des Polizisten ist leider vielfach nur vorgeschobene Heuchelei. Auch wenn hartes Vorgehen von der Politik gefordert wird, könnten die Beamten vor Ort das Vorgehen gegen Kinder als nicht durchsetzbar aussetzen (die Begründung wird ja auch benutzt, um gegen eine Versammlung wehrhafter Ausländer nichts zu unternehmen)

Der Diensteid verpflichtet, Recht und Gesetz zu wahren, aber nicht, die willkürlichen Befehle durchgeknallter korrupter Politiker zu befolgen. Leider ist aber genau das seit mehr als 10 Jahren Standard in diesem Land und wird immer schlimmer.


https://www.achgut.com/artikel/polizistenalltag_teil_1_papierkrieg_und_frust_mit_der_justiz

https://www.achgut.com/artikel/polizistenalltag_teil_2_erfahrungen_mit_migranten

https://www.achgut.com/artikel/polizistenalltag_teil_3_die_polizei_und_die_politik

https://www.achgut.com/artikel/polizistenalltag_teil_4_der_innere_zustand_der_polizei