How to make Widerstand (3)

Mal abgesehen von dem Fall, dass man über tragbare Boden-Luft-Raketen verfügt, ist Widerstand i.d.R. eine längerfristige und mühselige Angelegenheit, die damit steht und fällt, wie viele mitmachen. Tödlich ist die verbreitete Ansicht „finde ich scheiße, aber was soll man schon machen?„. Erstaunlicherweise findet man diese Ansicht auch besonders verbreitet bei Schülern, die gestern noch mit Schulschwänzen für ihre Zukunft gekämpft haben, sich jetzt aber widerstandslos die Gegenwart vom Brot nehmen lassen.

„Viele mitmachen“ – da denkt mancher vermutlich erst mal an Demonstrationen. So richtig anständig, gesetzmäßig, demokratisch, solidarisch und völlig wirkungslos. Nee, Demos nützen nichts, passiver Widerstand à la Gandhi schon deutlich eher, aber der bringt auch Entbehrungen für einen selbst mit sich und erfordert eine Mindestmasse, damit er wirkt.

Demonstrieren oder versuchen, Mitbürger aufzuklären, ist nur beschränkt wirkungsvoll, so lange es nicht gelingt, die Leute, die sich den ganzen Unfug ausdenken, irgendwie zu beschäftigen. Erfahrungsgemäß wollen die, dass andere emsig brummen, während sie selbst nichts tun außer befehlen. Man kann sie zumindest ärgern, wenn man das System nutzt und sie zwingt, selbst tätig zu werden, vorausgesetzt es handelt sich nicht um nervende Einzelfälle. Wesentlich ist also, dass auch hier viele halbwegs regelmäßig etwas tun.

Die einfachste Methode besteht im Schreiben von Briefen (mit qualifizierten Fragen, die euch euer Archiv liefert, entweder als Post-Brief oder als PDF-Brief in einer Email), was schon einen Systemangriff darstellt, wenn die Gegenseite antworten muss. Meist ist die Antwort Wischiwaschi, aber manchmal kommen auch Informationen zurück, die brauchbar sind.

Wo liegt der Systemangriff? Stellt euch vor, ihr benötigt x Minuten, um das Schreiben zu verfassen, der Angeschriebene seinerseits y Minuten für die Antwort. Selbst wenn y < x ist, verursacht das bei n Zuschriften einen Gesamtaufwand von n*y Minuten. Das bindet Kapazitäten, die für andere Sachen nicht zur Verfügung stehen.

Wer etwas Verbindlicheres machen will, kann Amtspersonen abmahnen, anzeigen, Prozesse gegen Verordnungen führen oder gegen Bußgelder gerichtlich vorgehen. Man kann inzwischen sehr viel Sachliches vorbringen, was gegen den Corona-Wahnsinn spricht und nicht mehr so leicht zur Seite zu wischen ist wie noch im Frühjahr. Bei Gerichtsverfahren entstehen Kosten, aber die sind i.d.R. überschaubar und oft auch von Rechtsschutzversicherungen gedeckt. Wichtig bei solchen Sachen ist: es muss sich i.d.R. der wehren, der sich angegriffen fühlt. Man kann sich nicht für andere wehren.

Ich habe länger überlegt, ob ich ausführlicher auf die einzelnen Sachen eingehen soll, lasse es aber. Im Internet findet man inzwischen sehr viele Steilvorlagen, auch hier bei mir im Blog oder im telegram-Kanal. Ausarbeiten könnt ihr dies mit eurem Archiv. Das gilt auch, wenn ihr beispielsweise einen Anwalt beauftragt: die können mit der rechtlichen Seite ganz gut umgehen, aber hier sind wohl vielfach auch Sachgründe gefragt und mit dem Archiv könnt ihr sie auch darin schlau machen. Ich lasse es erst einmal dabei. Wer spezielle Fragen hat, kann mir eine Mail schicken.