Huawei & Co.

Den Mobilnetzmarkt teilen sich in Deutschland 3 Unternehmen: die Telekom, Vodafone und O2. Jeder hat eine Marktanteil von etwa einem Drittel. Das sind wohlgemerkt nicht die Provider, sondern die Netzwerkbetreiber. Die Provider mieten sich Kapazität von den Betreibern und verkaufen sie an ihre Kunden.

Der Markt wird durch den Staat reglementiert, der medienwirksam die Lizenzen versteigert, die viel Geld kosten und die deutschen Netze im Vergleich zu anderen Ländern auch relativ teuer machen (siehe Tabelle am Ende des Artikels). Ob das „aus technischen Gründen“ notwendig ist, wie stets behauptet wird, bezweifle ich. Wohl eher aus Gründen der Einnahmen für den Staat. Technisch würde es genügen, den Betreibern bestimmte Auflagen zu machen, was sie zu realisieren haben, wirtschaftlich würde es genügen, dafür zu sorgen, dass ein Maximalanteil am Markt nicht überschritten wird. Den Rest könnte man auch dem Markt überlassen.

Nun wurschteln die privatwirtschaftlichen Unternehmen mit ihren Lizenzen vor sich hin und müssen zuschauen, dass sie die mit den Lizenzen verbundenen Auflagen erfüllen und obendrein noch Geld verdienen. Da kommt nun der Staat und macht weitere Auflagen wie jetzt zum Beispiel, dass Huawei vom Ausrüsterwettbewerb für die Hardware ausgeschlossen werden soll. Weil Huawei angeblich für die Chinesen spioniert. Das ist zwar nur eine Behauptung, die man nicht beweisen kann, dummerweise muss man aber auch zugeben, dass man das Gegenteil auch nicht beweisen kann. Von Technik aus anderen Ländern wie den USA oder anderen Fernoststaaten kann man das auch nicht, aber von US-Technik weiß man nicht nur durch Edward Snowden, dass sie in großem Umfang wanzenverseucht ist. Was nun mit LG und anderen ist, sei mal dahin gestellt.

Vom technischen Standpunkt aus kann man sich also aussuchen, wer den möglicherweise Einfluss auf die Kommunikationsinfrastruktur nehmen kann, wobei es für die Allgemeinheit nicht ums abhören geht, was technisch unbedarfte Journalisten in solchen Fällen immer schreiben. Die feindlichen Möglichkeiten liegen eher in einem Abschalten des Netzes bei Bedarf. Und das macht man genau 1x, wird sich das also genau also überlegen.

Natürlich kann man auch versuchen, Regierungsdienste abhören. Wie die NSA Merkel und die verschiedenen Parteifuzzis. Oder das GCHQ die komplette EU-Bürokratie. Was schon zeigt, dass der Wind nicht nur aus Osten weht. Was aber auch zeigt, wie blöd die Leute sind, denn bei allem, was man weiß, wurden noch nicht mal die einfachsten Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Und jetzt Angst vor Huawei? Und vorschreiben der Technik für Unternehmen, die man ohnehin gerade abgezockt hat? Geht das wirklich um Technik oder hält da jemand wieder die Hand auf?

Das soll aber keine Diskussion sein, weshalb sich ausgerechnet der, der sich permanent als unfähig erwiesen hat, weiterhin in Sachen einmischt, die ihn meiner Ansicht nach nichts angehen. Das eigentliche Problem liegt meiner Meinung nach woanders: warum gibt es eigentlich keine europäische Technik, die den Bereich abdeckt? Die USA waren schon immer gut in den Sachen und die fernöstlichen Anbieter sind gewissermaßen aus dem Nichts gekommen. Warum gibt es keine europäische Technik, wenn man solche Angst hat? Der Staat mischt sich zwar immer gerne ein, aber immer dann, wenn es schon zu spät ist. Und für die 500 Mrd €, die die Energiewende bis jetzt gekostet hat, hätte man eine ganze Menge feiner Technik aufbauen können.

Ähnlich sieht es im Energiebereich aus, wo ständig Warnungen zu hören sind, Deutschland mache sich ausschließlich von Russland bei Erdgas abhängig. Was auch wieder nicht ganz richtig ist, denn das russische Gas macht ganze 40% aus, der Eigenanteil liegt bei 7%. Um diese Abhängigkeit zu beseitigen, soll nun Fracking-Gas aus den USA eingesetzt werden. Was aber eigentlich noch schlimmer ist, denn würde Trump durch einen so genannten demokratischen Präsidenten abgelöst, dürfte der mit einiger Sicherheit das Fracking verbieten, was dann auch das AUS für die deutsche Versorgung darstellt.

Aber auch hier sollte man eher die Frage stellen, wieso 500 Mrd € in eine wackelige und nicht funktionierenden Stromversorgung gesteckt worden sind, statt in KKW der neuesten Generationen zu investieren und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern insgesamt zurück zu fahren?

Investiert wird immer in die teuerste und unsinnigste Lösung, um sich hinterher zu beschweren, dass es nicht richtig funktioniert, um als „Gegenmaßnahme“ den Unfug nochmals zu verstärken.


Dazu passend: NSA, BND & Co. sowie Die ausgespähte Gesellschaft. Auch an das Forum zum Austausch von Gedanken sei noch mal erinnert.