Nur fürs Archiv

Mal direkt an die Adresse der grün-linken Leser hier gefragt: wenn man etwas macht, das viel Geld kostet und nicht dem Spaß dient, sollte man dann rational entscheiden, ob man das nun durchzieht, oder sich einfach aus dem Bauch heraus entscheiden?

Nun, ihr braucht nicht zu antworten, denn die Antwort wäre im Radio-Eriwan-Stil gehalten, also „Im Prinzip schon, aber …“ und dann kämen wieder die üblichen unsachlichen bis beleidigenden Tiraden, die ich hier nicht freischalte. Und dieses pawlowsche Verhalten ist beim Thema „Klima“ vorprogrammiert.

Derzeit werden ja Klimabeschlüsse des so genannten Klimakabinetts durchgesetzt, wobei der Bundestag auch ein Wörtchen mitreden muss und in dem sitzt die AfD als Oppositionspartei, die die eine oder andere Sitzung zu dem Thema durchsetzt, die ansonsten gar nicht erst stattgefunden hätte. Diese Expertenbefragungen, wie sie offiziell genannt werden, sind oft nicht öffentlich, was aber nicht heißt, dass die Informationen nun besonders geheim sind. Man kann nur nicht direkt dabei sitzen. Zu jeder dieser Expertenbefragungen kann jede Fraktion ihre eigenen Experten benennen, und das sieht dann beispielsweise so aus:

  • Ein Vertreter einer so genannten „klimaskeptischen“ Richtung, der auf die vielen systematischen Lücken und Fehler hinweist, die weit reichende Entscheidungen unmöglich machen, der aber nur von den AfD-Abgeordneten Ernst genommen wird.
  • Zwei Vertreterinnen der FFF-Bewegung, davon eine 16-jährige, die zwar beide fachlich absolut nichts an Expertenwissen vorweisen können, aber unter Beeindrucken der Nicht-AfD-Abgeordneten ihren Gefühlen freien Lauf lassen („Hilfe! Ich sterbe aus!“ und so was).
  • Zwei Vertreter von Umweltverbänden, die anderswo bereits zur Genüge nachgewiesen haben, dass sie selbst den Dreisatz nicht verstehen, und die sich daher auf unterwürfige Bewunderung der FFF-Mädchen verlegen.
  • Ein Vertreter vom PIK (oder etwas Ähnlichem), den man eigentlich nicht zu befragen braucht, weil die Statements ohnehin täglich durch die Qualitätspresse genudelt werden, der sich aber im Protokoll insofern gut ausmacht, als die Abgeordeten dann nicht so tun müssen, als wären sie selbst auf den abschließenden Blödsinn gekommen.

Jeder hat ca. 5-6 Minuten. Diese Zeit darf nicht überschritten werden, da das das Äußerste ist, was die Abgeordneten an Geduld auftreiben können, bevor sie zum SmartPhone greifen und ein paar Ego-Shooter-Spiele spielen.

Alibi-Sitzung, während Deutschland den Bach runtergeht. Hier ein paar Tausend Arbeitslose, dort ein paar Tausend, und plötzlich sind es Millionen. Aber Politiker kennen den Vorgang ja mit Geld anstatt mit Menschen, sind also nicht von so was zu beeindrucken. Trotzdem versucht es die AfD wie weiland das unbeugsame gallische Dorf immer wieder mit Eingaben wie dieser hier:

Die hören sich ernsthaft an und sind auch ernsthaft abgefasst, aber inzwischen wohl kaum noch ernsthaft gemeint. Wenn die AfD beantragen würde, das Plenum solle beschließen, einen Haufen Hundescheiße im Foyer entfernen zu lassen, die anderen Fraktionen würden nicht nur dagegen stimmen, sondern sogar einen Gegenantrag durchbringen, den Hund einmal pro Woche so lange im Foyer einzusperren, bis er einen weiteren Haufen daneben geschissen hat. Man muss wohl nicht weiter erwähnen, was mit diesem Antrag geschehen wird.

Deutschland geht den Bach runter. Ob es bereits in Kürze fürchterlich kracht, wie einige Stimmen unken, bleibt abzuwarten, aber schief gehen wird es für viele Menschen dennoch. Und dann ist so ein im Staatsarchiv hinterlegtes Papier vielleicht noch brauchbar, um nachzuweisen, wer die Verantwortlichen für das Desaster sind. Also ab ins Archiv damit!