Audienz bei Allah. Erster Fragesteller: Angela Merkel. „Wenn ich meine Politik ändere, wann werde ich wieder als Kanzlerin akzeptiert?“ – „Wenn du es richtig machst, in ca. 6-8 Jahren.“ – „Mist! Dann nützt es nichts. Dann bin ich nicht mehr im Amt.
Zweiter Fragesteller: Donald Trump. „If I continue when will America be great again?“ – „12-15 Jahre.“, so Allah. „Shit! Dann bin ich nicht mehr im Amt!“
Letzter Fragesteller: Ayatollah Chamene’i. „Wann werden wir Araber uns so einige sein, dass wir die Israelis in Meer schubsen können?“ – „Frag jemand anderen“ meint Allah, „denn ich bin dann nicht mehr im Amt.“
Palästinenser wohnen, wie der Name schon sagt, bekanntlich in Palästen – oder besser wohnten, bis die Juden den Staat Israel gründeten. Seitdem leben sie in Lagern im Libanon, Syrien und Jordanien oder in israelisch besetzten Gebieten, die auch nichts anderes als große Lager sind. Seit 50 Jahren wird von einer 2-Staaten-Lösung geredet, die allerdings nicht in Gang kommt – und auch nicht kommen wird. Schaut man sich Israel geografisch an, stellt man nämlich schnell fest, dass eine Aufteilung in zwei Staaten über kurz oder lang dazu führen würde, dass Israel von den Arabern überrannt würde. Würde Israel alternativ die Palästinenser als Staatsbürger in den Staat integrieren, wäre das Ergebnis über kurz oder lang ein islamischer Staat Israel. Das Dilemma ist nicht so ohne Weiteres auflösbar, d.h. derzeit hat Israel kaum eine andere Möglichkeit als an der Politik festzuhalten, die es derzeit betreibt, auch wenn es dafür von vielen Seiten kritisiert wird, zunehmend auch von westlichen Staaten: durch weitere Landnahme Fakten zu schaffen, ohne das Problem „wie werden wir die Araber los?“ derzeit nachhaltig anfassen zu können. In dem Sinn kann man wohl auch das Fallenlassen des Assad-Regimes während des Bürgerkriegs interpretieren: obwohl seit mehr als 10 Jahren Friedensverhandlungen laufen, hat man das Land den Ayatollahs überlassen, was im Gegenzug genüg Gründe liefert, von der harten Besatzungspolitik nicht abzurücken.
Gäbe es denn überhaupt Wege aus der Pattsituation, die sich derzeit mehr gegen als für Israel entwickelt?
Seitens der Palästinenser könnte man die Selbstverwaltung in den besetzten Gebieten aufgeben. Dann gäbe es zwar keine Organisation mehr, mit der über eine Zweistaatenlösung verhandelt werden könnten, aber Israel hätte ein ziemliches Problem, denn es hätte die Palästinenser verwaltungstechnisch direkt am Hals und müsste ein Apartheitsregime wie weiland Südafrika aufbauen, denn eine Integration wäre Selbstmord. Ein solches Regime käme allerdings nirgendwo gut an und könnte ähnlich den Entwicklungen in Südafrika irgendwann mit dem Ende der jüdischen Vorherrschaft und damit mit dem Ende Israels enden. Aus welchen Gründen auch immer scheinen sich die Araber auf den Weg bislang (glücklicherweise) nicht einlassen zu wollen.
Aus westlicher und israelischer Sicht wäre alternativ eine Lösung wie in Mitteleuropa nach dem 2. WK zielführend: die besetzten Gebiete werden offiziell israelisches Staatsgebiet, und die Palästinenser wären in arabische Staaten umzusiedeln. Wenn keine Möglichkeit mehr für eine Mehrstaatenlösung existiert, wären auch die Lager sinnlos und die Palästinenser müssten sich de fakto in den anderen arabischen Staaten integrieren. Dumm nur, dass keiner die Palästinenser haben will, auf arabischer Seite ohnehin kaum jemand an dieser Lösung interessiert sein dürfte (obwohl es vermutlich langfristig die beste wäre) und der Rest der Welt zur Zeit noch nicht mal verbal die Lunte an dieses Pulverfass legen möchte. Für die Palästinenser wäre zwar der Anspruch auf ihr Land verloren (man könnte mit Israel zumindest über Entschädigung verhandeln), aber ihre Lebensumstände können sich nur verbessern.