Die Realität schlägt jeden Film

Ich suche mir für meine Posts ja immer den aktuellen Schwachsinn zusammen, um die Verstöße gegen jede Logik zu dokumentieren. Filmemacher denken sich für ihre Horrorfilme absichtlich Schwachsinn aus, was ihnen nicht selten so schlecht gelingt, dass niemand den Streifen sehen will. Inzwischen scheitern wir beide allerdings an der Realität: der Schwachsinn, der täglich auf einen einströmt, ist nicht zu überbieten und so vielfältig, dass ich nicht mehr weiß, was ich eigentlich noch auswählen soll.

Sieht man sich beispielsweise den Diesel-Wahnsinn an, so hat außer VW anscheinend niemand wirklich betrogen, denn sonst hätten die Amis schon reichlich bei den anderen Konzernen kassiert. Einem Anton Hofreiter platzt im Bundestag fast der Kopf, so sehr echauffiert er sich über die Betrüger in den Chefetagen der Autokonzerne, während seine grünen Kollegen in der Regierungsverantwortung in Niedersachsen gleichzeitig dem Oberbetrüger VW den Rücken freihalten und dem Chefbetrüger Winterkorn 4000 € Rente / Tag bewilligen. Dabei haben sich alle (außer VW) nur an die Testvorschriften gehalten und wurden danach zugelassen, aber keiner der CEOs hat es mal für nötig befunden, darauf und auf notwendige technische Maßnahmen hinzuweisen. Vermutlich weil sie trotz 15 Mio €/Jahr oder mehr zu blöd sind, um auch nur die Ansätze der Technik zu verstehen. Es wurde verschiedentlich nachgewiesen, dass die Grenzwerte Blödsinn sind, die Messstellen falsch aufgestellt, die Behauptungen über frühzeitige Tote etwa die Qualität der Behauptung haben, die Erde sei eine Scheibe und die Sonne würde sie umkreisen, die Diesel der älteren Generationen zum Teil sauberer arbeiten, andere Emittenden der Schadstoffe weitaus mehr in die Luft blasen, es um mehr als einen Schadstoff geht und und und … und trotzdem werden jetzt in vielen Städten mit viel Aufwand Schilder aufgestellt (die Umleitungen müssen ja komplett beschildert sein, sonst führt ortsfremde das Navi wieder auf die gesperrte Strecke zuück) und Verkehr durch Nebenstraßen geleitet, in denen er nun mehr Krach macht und mehr Schadstoffe ausstößt, weil der länger und weiter unterwegs ist. Kontrollierbar ist das nur, wenn man die Fahrzeuge anhält und die Papiere kontrolliert, und zwar alle, denn wenn jemand eine Nachrüstung hat installieren lassen, die den NOx-Ausstoß vermindert, steht das nur in den Anlagen, und die Polizei muss folglich in der Rush-Hour eine Sperre errichten, um Kontrollen durchführen zu können. Trotzdem sind alle Politiker und Qualitätsmedien einhellig der Meinung, dass die Anwohner der Straßen „nun endlich durchathmen könnten“. So viel Satire auf einem Haufen bringt noch nicht mal eine 24h-Marathonveranstaltung mit Pispers, Nuhr und Scheibenwischer zu Stande.

Wenn es aber das einzige Thema wäre. So berichtet die ZEIT, dass einem der namhaftesten Hirnforscher mehr oder weniger Berufsverbot erteilt wurde. Wegen Tierquälerei, nachgewiesen durch heimlich und illegal aufgenommene Videos (niemand regt sich hier über den Datenschutz auf), die so willkürlich geschnitten sind, ohne etwas anderes zu zeigen, als man bei Operationen an Menschen auch sehen würde. Positives Material würde von den Tierschützern natürlich weg gelassen, Leumundszeugnisse von Kollegen, die dem Forscher große Sorgfalt beim Tierschutz bescheinigen, ignoriert, der „Ethikrat“, der alles genehmig hat, versteckt sich, die Max-Planck-Gesellschaft lässt den Mann sofort fallen (noch so ein Manager wie bei den Autofritzen, der zwar einen Anzug trägt, aber weder Hirn noch Schwanz sein eigen nennt), die Staatsanwaltschaft erhält Aufträge von oben, Strafbefehle auszustellen, obwohl sie nichts findet, und zu guter Letzt müssen die Tiere, für die sich die Tierschutzterroristen eingesetzt haben, getötet werden, weil sie anderweitig nicht untergebracht werden können. Der Forscher wird wohl zukünftig in China forschen, weil in Deutschland bestimmte Forschung eben nicht mehr möglich ist, sobald eine Splittergruppe Krawall macht.

Dieser Tierschutzunfug lässt sich fortsetzen. So gibt es immer wieder Hunde, die aufgrund falscher Erziehung (oder falscher Gehirnpolung, das gibt es bei Hunden genauso wie bei Menschen) Menschen anfallen und töten. Leider bleibt dann nur noch einschläfern, wenn man eine Wiederholung verhindern will, da der Hund gemerkt hat, dass auch er Boss sein kann. Im Internet brach daraufhin ein Schitstorm mit mehreren 100.000 Teilnehmern gegen den Einschläferungsbeschluss los, und nun weiß keiner, was passieren soll, aber keiner hat auch die Hutzpe, den 100.000 Ahnungslosen mal die Sachlage zu erklären. Dafür wird nun der Ethikrat verstärkt, der beschließen soll, was zu passieren hat. Kein Problem bereitet dem Tierschutz hingegen das Schächten, d.h. das betäubungslose Durschneiden der Kehle von Tieren aus religiösen Gründen.

(Ausschnitt aus einer Google-Suche zum Begriff „Schächten“)

Der EUGH beschränkt das Schächten technisch etwas, lässt es aber grundsätzlich zu, um die religiöse Verwirklichung nicht zu beeinträchtigen, hätte aber andererseits keine Problem, jeden Nichtmoslem (oder Juden) jahrelang wegzusperren, sollte der solche Tierquälerei veranstaltet.

Auf das Thema Asylbetrüger muss man gar nicht erst weiter eingehen. Wer nicht jeden reinlassen will, ist nach Ansicht der ZEIT unmenschlich. Kein Problem haben derartige Moral-Salafisten allerdings mit den Taten der Ausländer oder hungernden Rentnern, die Nahrungsmittel stehlen und deshalb eingesperrt werden. Das ist menschlich. Für Bildung, Polizei, Straßen und anderes ist kein Geld da, aber für eine Verdopplung des Kriegshaushaltes oder des EU-Beitrags sehr wohl, ersteres verbunden mit der Begründung, dass ein Angriff Russlands anscheinend unmittelbar bevor steht.

DSGVO? Ein Dokumentationsgrab sonder gleichen, das alle nervt und viele Reibungsverluste verursacht, mehr nicht. Gut, ein paar Gedanken über IT-Sicherheit hätten sich einige Unternehmen schon machen können, aber dazu braucht es diesen Unfug nicht, der letztlich darauf hinausläuft, dass nun alles bis ins Detail aufgeschrieben werden muss, alle Kunden und Kontakte mit blöden Sprüchen genervt werden, ein Haufen so genannter Berater einen noch größeren Haufen Geld verdient und letztlich nichts sicherer wird, weil die eigentlichen Lücken gar nicht erst gestopft werden (das auch nicht sollen). Auch anderswo herrscht Dokumentationswahn: an Schulen sind Lehrer mehr damit beschäftigt, Berichte und Begründungen zu schreiben, als den Kindern etwas beizubringen, in Kinderhorten muss ähnlich wie in Guantanamo oder einem KZ alle 15 Minuten eine dokumentierte Begehung des Schlafsaals stattfinden, und allgemein wird im öffentlichen Dienst etwas, das nicht funktioniert, aufgeschrieben und abgeheftet, ohne dass der Missstand abgestellt wird. Schüler macht Unterricht unmöglich? Dokumentiert! Schüler quält Mitschüler? Dokumentiert! Putz fällt von der Decke? Dokumentiert! Steht alles in den Akten, weshalb der Unterricht weiterhin nicht funktioniert, Kinder traumatisiert werden oder die halbe Decke runterkommt – und jeder ist auf der sicheren Seite.

Auch im Kleinen wird der Wahnsinn immer wahnsinniger. Blutspenden? Nicht, wenn man weniger als 4 Monate zuvor eine Darmspiegelung hatte! Wegen Infektionsgefahr. Ob man wohl einen Mediziner findet, der das wissenschaftlich begründen kann? Gebäck auf Straßenfesten verkaufen? Nur noch durchgebackene Kuchen! Torten und Obstkuchen sind nach neuesten Ergebnissen absolut tötlich! Einspurige Verkehrsführung auf Autobahnen? Höchstens mit Tempo 50 km/h! Der Autofahrer würde sonst mit der ca. 4m breiten Spur überfordert sein (warum nicht auf Landstraßen?). Achtung! Kreisverkehr! Ca. 150m vorher auf 50 km/h abbremsen, weil bei einer Vollbremsung aus 50 km/h ca. 8-10 m Bremsweg notwendig sind und das Fahrzeug sonst nicht mehr rechtzeitig zum Stehen kommt, wenn man in 80 m Abstand noch 70 km/h fährt. Prospekte in einem Infostans auslegen? Gerne, aber nur aus brandgehemmtem Papier, weil sich ja mal etwas spontan entzünden könnte … Sammler solchen behördlichen Unfugs haben ausgerechnet, dass man höchstens 15 Minuten bei subjektiv völlig korrektem Verhalten benötigt, um eine Ordungswidrigkeit zu begehen, und sei es nur, die Stop-Taste auf dem Klo zu früh zu drücken.

Und was macht der normale Bürger bei all dem widersinnigen Schwachsinn, der täglich als absolute Wahrheit in der Presse präsentiert wird? Er reagiert wie ein Zombie und läuft ungefiltert jeden Schwachsinn hinterher.

Als Blogger hat man es immer schwerer, sich für ein Thema zu entscheiden, und wenn, dann nützt es auch nichts, weil selbst die Behauptung „1 € unterteilt sich in 100 ct“ als politische Meinung, die man nicht teilen muss, angesehen wird. Anscheinend ist Geisteskrankheit inzwischen der Normalzustand in der Gesellschaft, und es stellt sich eher die Frage, welcher Buchteil überhaupt noch als „normal“ im alten Sinn anzusehen ist. Mehr als ein paar Prozente können es nicht sein.