Fußhupen

werden bekannterweise die kleinen degenreriert wirkenden Schoßhündchen mit dem Gewicht einer stark unterernährten Ratte und einem Gebiss, dass bei einer zufälligen Begegnung mit einer gewöhnlichen brasilianischen Hauskakerlake die Wettquoten eindeutig zugunsten der Kakerlake in die Höhe schnellen lassen.

Derartige Hündchen sind keine neue Züchtung. Es gibt sie schon etliche Jahrhunderte, und ihre Zucht ist auf die gute christlich-europäische Tradition, es mit der Körperpflege nicht allzu genau zu nehmen, zurück zu führen. Nach dem Motto „ein Platz für Tiere“ war der Mensch nach dem Untergang des römischen Reihes bevorzugter Tummelplatz für Flöhe, Läuse und Kleintiere aller Art. Gerade in der höheren Gesellschaftsschicht war das ein Problem, denn wenn man sich kratzen wollte, führte aufgrund der Bekleidungssitten das Freilegen der Kratzstelle auf ähnliche Probleme wie der Braunkohlabbau bei Garzweiler.

Aus diesem Grund erfand man die Kleinversion des besten Freundes des Menschen, dem Hund. Klein genug, auf dem Arm getragen zu werden, und zahnlos genug, um sein Frauchen nicht auch noch zu kneifen, eignete sich das Tierchen hervorragend zum Anlocken der menschlichen Begleiter, was ihm auch prompt den Beinamen „Flohfänger“ beibrachte. Flöhe und andere Parasiten wechselten gerne einmal auf das Tierchen über, das, wenn die höchste Flohkonzentration erreicht war, kurzerhand gegen ein neues Tierchen ausgetauscht wurde. Immerhin war es besser waschbar als das Frauchen und konnte so auch wiederverwendet werden.

Nur vermuten kann man, dass die nicht gerade gesegnete Intelligenz und Lernbereitschaft der Minihunde im Vergleich zu ihren größeren Artgenossen ebenfalls züchterisch gewollt war, wäre es doch überaus peinlich gewesen, hätten sich die Tierchen fallweise als schlauer als ihre Träger herausgestellt.

Überlegen sollte man es sich aber, ob man heutige Besitzerinnen solcher Hundchen wirklich darauf ansprechen will, ob sie es nicht doch einmal mit Körperhygiene versuchen wollen …