Wer kennt sie nicht, die üblichen Katastrophen- und Science Fiction-Filme? Da stolpern Wissenschaftler oder Astronauten durch stockfinstere Flure oder Planeten, und was ist als Einziges beleuchtet? Natürlich der Helm, und zwar von Innen. Mindestens 20 LEDs sorgen meist dafür, dass das Gesicht des Helmträger so ausgeleuchtet wird, dass man deutlich erkennen kann, wer da im Helm steckt, aber gleichzeitig ein maximaler Blendeffekt erzeugt wird.
Ok, im Film muss man die Stars ja erkennen, um unterscheiden zu können, welcher Nebendarsteller im nächsten Augenblick vom Monster verspeist wird, aber seit wann sind Bundeswehrpiloten Filmstars, bei denen man das wissen will? Mit Film Getöse auf dem Flugfeld und noch mehr Getöse in der Politik und den Medien wurden „Kampfjets“ in die Türkei verlegt, um im Kampf gegen den IS mitzuwirken – und nun stellt sich heraus, dass die Superflieger Nachts nicht fliegen können, weil das Cockpit heller erleuchtet ist als die Wüste Gobi an einem klaren Sommertag um die Mittagszeit. Bis zum Jahresende (O-Ton heute, am 19. Januar) will man das Problem aber beseitigt haben. So lange brauchen BW-Ingenieure offenbar, bis sie herausbekommen haben, wie man eine Glühbirne ausschaltet.
Das ist so absurd, dass ich mich inzwischen frage, ob es sich nicht um eine neue Strategie handelt: die Bundeswehr soll alleine gegen den IS antreten und den Kampf dadurch gewinnen, dass sich der Gegner totlacht. Das könnte klappen, aber man sollte vorher vielleicht noch mal überprüfen, ob das nicht in der Genfer Konvention als barbarische Kriegsführung geächtet ist, weil ja auch Zivilisten davon betroffen sein können.