recht extrem

Wer sich parlamentarische Reden anhört, verschwendet Lebenszeit, wie hier Thomas Rießinger bei einer Analyse einer Rede der Grünen HASSelmann. Wenn man sich das Transkript der Rede anschaut, stößt man auf unglaublichen sprachlichen und logischenUnsinn, der an einer ordentlichen Hirnfunktion zweifeln lässt. Bei Grünen und Roten ist der Zweifel sicher mehr als gerechtfertigt, aber die eigentlichen Gründe des Sprachchaos liegen woanders.

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Gendern bei der Polizei: „Im Polizeipräsidium:innen_ium herrscht Chaos:innen_aos! Die Polizist:innen_en, umgangssprachlich Bull:innen_en oder gar Bulett:innen_en genannt, müssen ihre Bericht:innen_es nun mit Gendersternchen_innen und Doppelpunkt:innen_en schreiben, um die Diversität:innen_kompetenz zu beweisen. „Ohne korrekt gegenderte Einsatzprotokoll:innen_e keine Beförderung:innen_en!“, mahnt der Dienstplan:innen_chef. Ein Bull_e:innen klagt: „Ich wollte nur ein Protokoll:innen_oll über einen Einbruch:innen_uch schreiben, aber jetzt bin ich in der Sprach:innen_stasi gefangen!“ Selbst die Streifenwagen:innen_agen werden bald „Inklusiv:innen_mobile“ heißen.“

Was auf Geschriebenes zutrifft, gilt für Gesprochenes genauso: der gesprochene Unfug wird in Echtzeit zu dem umgewandelt, was der Sprecher vermutlich ausdrücken wollte, und gleich hört sich alles ganz sinnvoll an – außer bei politischen Parlamentsreden wie der von Frau (?) HASSelmann. Für solche Reden gilt: der gesprochene Unfug wird in Echtzeit zu dem umgewandelt, was der Hörer hören will. Was Rießinger da analysiert, ist nicht nur sprachlicher Unfug, sondern zusätzlich auch inhaltsleer.

Für solche Reden gilt folgendes Muster:

  1. Es wird das Thema genannt, hier die misslungene Wahl von Frauke Brosius-Irgendwas zur Miss Verfassungsgerichtspräsident. Das Thema dient lediglich dazu, dass beim Hörer das passende ideologische Programm zum Thema ins Gehirn geladen wird.
  2. Das folgende Geschwafel besteht mehr oder weniger lediglich aus Schuldzuweisungen: man selbst bzw. die eigene Partei war natürlich großartig und hat alles richtig gemacht, während der Gegner ein niederträchtiger Schuft ist, der alles falsch macht.
  3. Der Rest ist mehr oder weniger egal und dient nur dazu, die Zeit herum zu bekommen.

Jeder Hörer hört nun genau das, was die geladenen Ideologie vorgibt: Grüne und Rote werden in ihrer Großartigkeit und Opferrolle bestätigt, die anderen sind demokratiefeindliche Extremisten. Wie weit das geht, regeln die entsprechenden Gewichte der ideologischen Phrasen.

Mal ein Beispiel, wie das selbst bei Reden mit Inhalt funktioniert: Björn Höcke hat einmal (sinngemäß) gesagt: „Mit dem Holocaustdenkmal hat sich Deutschland ein Denkmal seiner Schande (=der NS-Zeit) ins Herz seiner Republik gesetzt, aber die Gesamtgeschichte enthält auch vieles, auf das man stolz sein kann.“ Ideologisch wurde bei den Rot-Grün-Schwarzen daraus: „Das Holocaustdenkmal ist eine Schande im Herzen der Republik und man sollte auf die Geschichte stolz sein (NS-Zeit inkludiert)„.

Noch ein Beispiel? Angela Merkel hat einmal gesagt „Ausländer sind statistisch krimineller als Deutsche, und diese Statistik müssen wir aushalten, wenn wir das analysieren und verändern wollen.„. Die echte rechte Szene machte daraus „Ausländer sind krimineller als Deutsche und das (=Gewaltstraftaten) müssen wir aushalten (=ertragen).“ Auch eine Sinndrehung um 360/2°.

Dass man nur hören oder lesen will, was man ideologisch hören oder lesen will, gilt beispielsweise auch für den Verfassungsschutzbericht, der die AfD als „gesichert rechtsextrem“ bewertet. Die Definition des Extremismus – verkürzt die Beseitigung der FDGO unter umgehen der demokratischen Regeln und Ignorieren der Gesetze – trifft nämlich kaum auf eine Partei zu, die im Rahmen der parlamentarischen Regeln in Parlamenten mitwirkt. Eine Änderung des Grundgesetzes reicht nämlich nicht, wenn die nach den Regeln des GG erfolgt. Grün-Rot-Schwarz ändern laufend was am Grundgesetz – und begreifen gar nicht erst, dass so, wie sie den Extremismus verstehen wollen – Änderung des GG an sich – sie die eigentlichen Extremisten sind.

Eine Begründung, weshalb die AfD „gesichert rechtsextremistisch“ sein soll, sind Aussagen wie „millionenfache Remigration, auch von Integrationsunfähigen„. Nach den Verfassungsbeschmutzern gleich 3 extremistische Aussagen:

  1. Remigration ist fremdenfeindlich.
  2. Millionenfach deutet auf eine völkisch-rassistische Deportation hin.
  3. Integrationsunfähig ist vage und damit wieder rassistisch und fremdenfeindlich.

(1) Man hört und liest, was die Ideologie sagt. Inzwischen ist auch die CDU/CSU „gesichert rechtsextrem“, denn auch sie verwendet den Begriff Remigration. Genauer draufgeschaut sogar nahezu mit den gleichen Details wie die AfD.

(2) „Millionenfach“ fehlt zwar bei den anderen Parteien, aber was stimmt nicht mit der Quantifizierung? Tatsächlich geht es um viele Millionen Migranten, die zumindest überprüft werden müss(t)en, ob sie hier hin passen.

(3) Der vage Begriff ist eigentlich ein Markenzeichen für eine Demokratie und nicht rassistisch oder fremdenfeindlich. Man benennt ein mögliches Kriterium, aber möglichst so offen, dass sich daraus eine Diskussion entwickeln kann. Demokratischer Standard – im Fall der AfD ein Beweis für Rechtsextremismus.

Ich habe das auf das beschränkt, was tatsächlich gesagt wurde. Wenn man die von Correctiv frei erfunden Lügen um diesen Satz hinzu fügt, wird es noch verworrener. Man (Rot-Grün) versteht, was die Ideologie sagt, nicht der rationale Verstand. Es gibt einen weiteren Begriff, bei dem sich Rot-Grün ganz ins Abseits katapultiert: die Leitkultur. Das müssen wir genauer analysieren:

Die Leitkultur ist im demokratischen Sinn die, an der sich die Mehrheit der Bevölkerung orientiert. Das wären dann hier Beethoven, Bach und Brahms, christliche Bauten wie Kirchen und Volksfeste aller Art, um es mal etwas einfach auszudrücken. Rot-Grün lehnt das ab, weil die Migranten mit ihrer mitgebrachten Kultur „vergewaltigt“ werden. Genauer betrachtet stimmt das aber nicht. Laut ganz offizieller Statistik gehen mehr als 60% der Neubürger nach spätestens 10 Jahren voll in dieser Leit-Kultur auf und nehmen teil. Und die Kultur ist nicht statisch: auch Migrantengruppen führen ihre Kultur unter dem Beifall der Altbevölkerung auf solchen Events vor und erweitern damit die bestehende Kultur. Hinzu kommen Millionen von Touristen, die aus aller Welt anreisen, um diese Kultur zu erleben. Das gilt weltweit: wo Tourismus eine Geldquelle ist, lassen sich auch problemlos Moscheen und andere Einrichtungen und Feste besuchen. Die Voraussetzung ist lediglich, dass man der anderen Kultur mit dem notwendigen Respekt begegnet, und schon ist man akzeptiert. Lässt man die Menschen, funktioniert das meist hervorragend.

Nicht bei Rot-Grün. Die lehnen eine Leitkultur (in diesem Sinne) ab und wollen eine „offene und bunte Kultur und Gesellschaft“. Mit anderen Worten: die wollen etwas, was auf die restlichen fast 40% zutrifft: keinerlei Vermischung, jeder macht kompromisslos sein Ding, letztlich ein inkompatibles Nebeneinander von Kulturen und Gesellschaften und damit weder eine Kultur noch eine Gesellschaft. Rot-Grüne (wozu auch kirchliche Institutionen und Berufsfunktionärsgruppen, zu denen man bis hin zum ZdJ fast alle zählen kann, gehören) Events sind von vornherein rassistisch ausgelegt, wenn etwas bestimmte Workshops nur für farbige Kinder durchgeführt werden (und weiße grundsätzlich ausgeschlossen bleiben). Kultur wird gruppenspezifisch reklamiert: eine deutsche Kultur wird plötzlich zur jüdischen Kultur und wer das anzweifelt, ist Antisemit. Der islamische Ramadan wird nicht etwa mit christlichen Festen harmonisiert, sondern bevorzugt, das christliche Fest diskriminiert, indem man es als diskriminierend für Muslime ausgibt (die mit dem gebotenen Respekt durchaus mitfeiern können und das auch tun).

Aus alldem, angefangen mit Korrekturmechanismen des Gehirns, die die Kommunikation vereinfachen sollen, landen wir schließlich und tatsächlich bei ideologischen Extremisten. Nur sind das nicht die, die offiziell dafür ausgegeben werden. Dass dabei zwangsweise Sinn und Rationalität auf der Strecke bleiben – geschenkt!