Wie durch die alternativen Medien geistert, ist herausgekommen, dass die Öffis ihre Quotenbringer bei Polit-Talk-Shows regelrecht mit Beitragsgeldern zuscheißen. Ist das schon der Betrug?
Zum Teil schon, aber es handelt sich im Prinzip eher um Veruntreuung von Zwangsbeiträgen. Veruntreuung ist bei den Öffis ja der Normalzustand, also nichts Neues, sondern nur ein weiterer kleiner Baustein. Nein, der Betrug liegt woanders.
Was jetzt offenbar geworden ist: die komplette politische Berichterstattung ist von den Öffis outgesourcet, wie es im Denglischen heißt. Komplett. Was machen die Öffis eigentlich noch in Eigenregie, außer ein paar woke-erziehenden Kinderformaten mit Dreck-Kwiehns? Und wie in den Politshows berichtet wird, muss wohl nicht weiter erläutert werden. Die üblichen Formate sind „8 Stühle, eine Meinung“ – nämlich der Regierungsmeinung, bei deren Präsentation eigentlich nur noch ein reihum vernehmbares Orgasmusstöhnen fehlt – oder „1 gegen alle“, wobei der eine auch noch ein defektes Mikro erhält, damit ihn die anderen 5 oder 6 jederzeit lautstark überbrüllen können. Regierungspropaganda vom Feinsten.
Formal ist nichts dagegen einzuwenden, wenn das eine oder andere als Produktion außer Haus vergeben wird. Aber alles? Und wie inzwischen beim in seiner Bösartig- und Widerlichkeit eher oberhalb des Steven Kingschen „ES“ anzusiedelnden Polit-Clowns Böhmermann bekannt geworden ist, haben die Öffis gar keinen Einfluss auf die Formate selbst. Die Verträge sind langfristig, über die Inhalte bestimmen die Produktionsfirmen – das wird bei Will, Maischberger u.a. nicht anders sein als bei Böhmermann – und was geliefert wird, muss auch gesendet werden.
Man kann nun trefflich darüber fabulieren, wie „Will-aber-kanns-nicht“ & Co. ihre Themen und Gesprächspartner herholen. Mutmaßlich dort, wo sie weiteres Geld verdienen können, und da bieten sich die Mainstreampolitik an, die ja ohnehin schon mehr Gelder für eigene NGOs abzweigt als Rentnern als Rente ausgezahlt wird.
Konstruktion verstanden? Gründen einer Produktionsgesellschaft, die gegen gewisse Dienst eine bestimmte Klientel bedient und das Produkt an einen zwangsfinanzierten ÖRR verkauft, der keinerlei Mitspracherecht hat.¹⁾
Der Betrug liegt darin, dass der ÖRR gemäß Medienstaatsvertrag verpflichtet ist, für eine bestimmte Sendequalität zu sorgen. Macht er nicht und wenn man das anprangert, bekommt man von Gerichten, die sonst alles besser wissen, zu hören „können wir nicht beurteilen“.
Inhalte sind eine Sache. Da können sich die Gerichte bislang erfolgreich aus der Verantwortung ferkeln. Aber Betrug in dem Sinn, dass die Öffis gar keine Programmhoheit mehr haben, sondern die bei undurchsichtigen Produktionsfirmen liegt – das ist eine andere Hausnummer. Da sollte man ruhig mal die Beitragszahlung verweigern und sich von einem Verwaltungsrichter in der öffentlichen Verhandlung ins Gesicht sagen lassen, dass deutsche Gerichte auch für Betrug nicht zuständig sind. Die paar € Kosten sollte es einem Wert sein, das System bloß zu stellen.
Erinnerung: selbst die fest angestellten Mitarbeiter werden geschmiert. Der ÖRR ist eine einzige Schmierenkomödie:
Der ÖRR ist derart schmierig, dass es selbst Gerichten inzwischen zu bunt wird und er „sittenwidrige“ Verschiebung von Geld durch Vetterwirtschaft (oder besser Cousinenwirtschaft, denn da sind Weibchen und nicht Männchen am Werk) unterbindet:
https://reitschuster.de/post/sittenwidrig-klatschende-ohrfeige-von-gericht-fuer-gez-sender/
Da soll eine Managerin, die mit der Intendantin verheiratet ist und diese Ehe ausgerechnet durch ein Mitglied des Rundfunkrats getraut wurde, eine „Abfindung“ von 1,8 Mio € bekommen – das 10-fache, was die schon großzügige Privatwirtschaft zahlt. Das war selbst den Richtern zuviel. Allerdings erst erste Instanz. Rundfunkgebühren zahlen? Siehe oben!
¹⁾ Und würde der das trotzdem versuchen, stünde die Klientel einfach nicht zur Verfügung und er bekäme nichts zum Senden zusammen.