Robert Habeck will in seiner unendlichen Weisheit bereits im nächsten Jahr Öl- und Gasheizungen verbieten. D.h. wer eine neue Heizung braucht, muss de fakto eine Wärmepumpe einbauen. Im Laufe der nächsten15 Jahre oder so müssen dann alle Heizungen umgebaut werden. Schauen wir mal genauer drauf. Allerdings nur PI*Daumen, also eher geschätzt.
Der Energiebedarf der privaten Haushalte sieht so aus:
Die gelben und blauen Balken müssen durch was anderes ersetzt werden, also ca. 60% des Gesamtenergiebedarfs. Die Energieträger werden derzeit so genutzt:
Eine Wärmepumpe liefert angeblich aus 1 kWh Strom 4kWh Wärme. Das gilt aber nur, wenn der Temperaturunterschied nicht zu groß ist. Im Winter ist er groß. Also rechnen wir besser mit 1:2. Das gilt aber für Niedrigtemperaturheizungen, also Fußbodenheizungen. Die dürften bei Altbauten nur in seltenen Fällen nachrüstbar sein, d.h. das Verhältnis ist schlechter als 1:2, aber lassen wir es mal dabei. Also müssen auf Dauer 62% des Wärmebedarfs, der heute aus Öl und Gas gedeckt wird, nun durch Strom gedeckt werden, aber nur zur Hälfte. Was bedeutet, dass der Strombedarf glatt verdoppelt wird.
Warmwasser ist mit Wärmepumpen nicht machbar. Die 10% des Gesamtbedarfs aus Öl und Gas müssen komplett durch Strom ersetzt werden. Also nochmal mehr Strom. Wer sich jetzt fragt, wo der herkommen soll, hat einen Teil des Problems schon mal verstanden. Wo soll doppelt so viel Strom herkommen?
Das ist es aber noch nicht, denn im Winter ist es kalt, im Sommer ist es warm, d.h. der Hauptwärmebedarf fällt im Winter an. Da Strom bekanntlich nicht in Erdgasspeichern gebunkert werden kann, steigt der Strombedarf im Winter vermutlich nicht auf das Doppelte, sondern das Vierfache. Die Elektroautos und die Elektrolastenfahrräder sind da noch nicht drin.
Könnte man mit Kernkraft machen (wie die Franzmänner), wollen Habeck & Co. in ihrer grenzenlosen Einfalt aber nicht.
Die nächste Frage ist, wo die Wärme weggenommen wird. Erdwärme? Der Energiefluss beträgt ca. 45 kW/km², macht also ungefähr 400 kWh pro Jahr für ein Grundstück von 1000 m². Nicht sehr viel zum Heizen, oder? Wenn das einzelne machen, geht das, aber wenn alle so heizen, dürften einige Gegenden mit etwas dichterer Bebauung bis in den Sommer hinein Permafrostböden haben.
Oder aus der Luft nehmen? Wie in Neubaugebieten/Einfamilienhäuser mit Garten heute schon? Luft hat keine große Wärmekapazität. In Städten dürfte es im Winter saukalt werden und statt 1 kWh Strom = 2 kWh Wärme kommt zum Schluss 1 kWh Strom = 1 kWh Wärme raus, d.h Strombedarf 8-fach so hoch wie heute und nicht nur 4-fach. Und ob nicht andere Effekte hinzukommen wie Änderungen des lokalen Klimas, wie es schon bei den Windrädern zu beobachten ist, wäre eine weitere Frage, die es zu klären gilt.
Irgendwo waren mal Blockheizkraftwerke im Gespräche, also kleine Kraftwerke, die Strom + Wärme liefern. Die würden dann mit … äh, Gas? … befeuert. Wärme braucht man im Sommer allerdings weniger, und außerdem müsste man alles auch noch bauen und verkabeln und verrohren. Und das innerhalb von ein paar Jahren? Wer’s glaubt …
Bleiben noch die Industriefirmen, genauer, sie bleiben sitzen, und zwar auch ihren Gas- und Ölheizungen. Ab sofort müssen sie dann Wärmepumpen statt dessen bauen. Die Lieferzeiten sind übrigens heute schon ziemlich grottig. Also auch die Industrie und das Handwerk sind durch solche Vorgaben ziemlich gekniffen.
Die weitaus sinnvollste Lösung, wenn man vom Gas als Heizungsträger weg will, wäre der Bau von KKW und die komplette Versorgung mit Strom. Geht eine Öl/Gasheizung außer Betrieb (und ist schon genügend Strom da), wird der Kessel nur durch einen Durchlauferhitzer ausgetauscht, der Heizwärme und Warmwasser wie zuvor liefert. Technisch die einfachste Lösung, die über Jahrzehnte entsprechend des Kraftwerksausbaus nahtlos mitläuft und obendrein zu deutlich geringeren Kosten führt (wo es noch nicht geht, vorläufig weiter Öl und Gas). Das könnte die Industrie und das Handwerk auch alleine, politische Blödel wären ebenfalls unnötig. Aber was Sinnvolles machen? Wo kämen wir denn da hin?