Die Erbärmlichkeit heißt Reinhardt

Also nicht mit Vornamen. Da heißt sie Klaus und ist Mediziner und Präsident der Bundesärztekammer. Ist also wer und nicht irgendwer. Und sie hat am 21.10.2020 im ZDF folgendes gesagt:

ZDF Markus Lanz: Interview mit Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer – Auszug: Lanz: „Was ist mit den Mund-Nasenschutz-Masken? Sind Sie davon überzeugt“ – Reinhardt: „Nein, ich bin davon nicht überzeugt, weil es tatsächlich auch keine wissenschaftliche Evidenz darüber gibt, dass die tatsächlich hilfreich sind. Schon gar nicht im Selbstschutz und wahrscheinlich auch nur ganz wenig im Schutz, andere anzustecken. (…) Die Viren werden dadurch nicht aufgehalten.“ ¹⁾ – Lanz: „Ernsthaft jetzt?“ – Reinhardt: „Ja, das ist meine persönliche Auffassung und dazu gibt es auch wissenschaftliche Studien, dass man, glaube ich, 200.000 Masken dieser Art tragen muss um eine Infektion zu vermeiden. (…) Ich finde, dass wir darüber nachdenken dürfen in dieser Gesellschaft, ob die Vermummung und sich vermummt gegenüberzutreten ein Standard werden soll und muss. (…) – Lanz: „Aber medizinisch kann es doch nicht ernsthaft eine Frage geben, ob Masken was bringen oder nicht.“ – Reinhardt: „Doch.“

https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-21-oktober-2020-100.html

Was natürlich nicht im Sinne von Drosten, Spahn und Streicher Söder ist. Weshalb sie sofort bearbeitet wurde und bereits am 23.10.2020 nach 2 Tagen intensivem Waterboarding Maskenboarding zu folgender Erkenntnis kam:

„Die aktuelle Evidenz aus vielfältigen Studien spricht für einen Nutzen des Mund-Nasen-Schutzes“, teilte er mit. Seine Aussagen hätten zu erheblichen Irritationen geführt, die er sehr bedauere. Die Studien wiesen darauf hin, dass sowohl die Übertragung auf andere als auch die Selbstansteckung durch Alltagsmasken verringert werde, erklärte er weiter. „Aus diesen Daten resultiert die klare Empfehlung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.“

https://www.tagesschau.de/inland/diskussion-alltagsmasken-103.html

Glücklicherweise habe ich einige schlaue Bekannte, die mich darauf aufmerksam machten, dass zwischen diesen beiden Aussagen infinitesimale Unterschiede bestehen. Eigentlich ist doch alles klar, wenn man das so zusammen fasst:

Masken: es [gibt] tatsächlich auch keine wissenschaftliche Evidenz darüber gibt, dass die tatsächlich hilfreich sind. Schon gar nicht im Selbstschutz und wahrscheinlich auch nur ganz wenig im Schutz, andere anzustecken. (…) Die Viren werden dadurch nicht aufgehalten. Aus diesen Daten resultiert die klare Empfehlung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes

Na, so ist das doch eindeutig und völlig logisch, oder? Da macht doch auch der Blockwartaufruf des WDR Sinn:

Wer eine Arztpraxis betritt, sollte sich umschauen und ein Auge darauf haben, ob die allgemeinen Hygiene-Vorschriften eingehalten werden. Tragen alle Masken? Gibt es eine Plexiglaswand am Empfangstisch? Wird auf genügend Abstand geachtet, auch im Wartezimmer? Bei Abweichungen: Unbedingt das Praxisteam ansprechen. Und dem Arzt widersprechen, falls er alles als harmlos hinstellt. Hinweise über entsprechende Fälle bitte der zuständigen Ärztekammer melden. „Wir gehen dann der Sache nach.“

https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/aerzte-coronavirus-verharmlosen-leugnen-folgen-102.html

Denunzieren, bis der Arzt kommt – ach so, man ist ja schon da! Hört der Abgesandte des Papstes auf den Titel Nuntius, dann sollte der oberste WDR-Vertreter seine Bezeichnung von Intendant besser auf Denuntius ändern. Wobei man, wenn man den Artikel liest, auch gleich über den Gebrauch der Sprache und Worte aufgeklärt wird. Denn Ärzte, die der Ansicht sind, die in medizinischen Fragen fachlich doch wesentlich korpulenteren Journalisten würden bei Corona übertreiben, „leugnen“ Corona. Zum alten Begriff „leugnen“ findet man folgende Definition,

zu der man nun

vernichtendes Verb
3. die Infallibilität eines Journalisten durch eigene Meinung anzweifeln

hinzufügen muss, also in dem Sinn: der Papst kann nicht irren, der ARD-Journalist kann überhaupt nicht irren.

Aber zurück zur Erbärmlichkeit: wie reinhardt und armselig muss man sich verhalten, um Präsident der Bundesärztekammer zu werden? Ist das nun eine Institution der Selbstverwaltung oder Selbstvergewaltigung? Hat der Mann es mit 60 immer noch nötig, nicht zu sich selbst zu stehen und beim leisesten Pups umzufallen? Aus meiner Sicht kann man ihn wie Lesch, Schellnhuber, Rahmstorf, Kemfert und ein paar andere behandeln: die Titel weglassen.


¹⁾ Reinhardt zitiert an dieser Stelle … na? schon erraten? … Genau, Christian Drosten, und der muss es ja wissen. Er ist schließlich keine linke Bazille, sondern Wirologe (oder Ichologe ?).