Bilanz

Ich habe immer schon sehr begrenztes Vertrauen in unsere Institutionen gehabt. Allerdings muss ich zugeben: ich hätte nie geglaubt, dass man dermaßen schnell und vollständig entrechtet und der staatlichen Willkür ausgesetzt wird wie jetzt, der komplette Wegfall der „unverhandelbaren Menschenrechte“ des GG eingeschlossen. Eigentlich sollte man alle Gesetze, das GG einschlossen, auf einen Haufen schmeißen und ein schönes Osterfeuer damit machen. Sind doch eh nichts wert.

Vieles wäre noch akzeptabel, wenn es Sinn macht und unwidersprochen ist. Aber es ist weder unwidersprochen noch macht vieles Sinn. Die Zahl derer, die Drosten von der Charité und Wieler vom RKI widersprechen, wächst täglich, und es handelt sich um Fachwissenschaftler aller zuständigen Kategorien. Die Art und Weise, in der Drosten und Wieler mit der Sache umgehen, mag in normalen Zeiten, in denen es nur darum geht, die Bilanz einer ansonsten fast unbeobachtet verlaufenden Epidemie zu ziehen, angemessen sein, ist es aber nicht, wenn wie jetzt hundertausende Existenzen ruiniert werden. Und obwohl die Institute durch ihre Zählweise sogar zum offenen Betrug übergehen, da ihnen die prognostizierten Fallzahlen fehlen, existiert trotz allem Geschwafels keinerlei Kontrollinstanz, die sich der Widersprüche annimmt oder die man als Betroffener überhaupt anrufen könnte. Was wir erleben, ist ein Staatsstreich von oben, der mindestens bis zum 20. April (nebenbei: das ist Führers Geburtstag) die absolute Rechtlosigkeit der Bevölkerung beibehalten will, vermutlich darüber hinaus.

Mindestens ebenso gravierend: es gibt keinerlei Widerstand in der Bevölkerung. Die schlimmsten derzeitigen Verbotsexzesse wären nicht möglich, wenn sich genügend viele einfach nicht dran halten würden. Allerdings ist das Gegenteil der Fall. Nicht wenige hängen den NS-Blockwart raus und sich selbst mit einem Telefon aus dem Küchenfenster, um jeden anzuzeigen, der gegen irgendeine Regel verstößt. Und nicht nur das: die Polizei, sonst nie zu sehen, wenn sie den Bürger vor irgendwelchen Spacken schützen soll, ist plötzlich wie der Wind vor Ort. Leute drangsalieren, das man Spaß, da ist man schnell. Wer hier mit einem Auto mit einem ortsfremden Nummernschild herumfährt – man darf ja die alten Nummernschilder beim Umzug neuerdings behalten – wird u.U. mehrfach am Tag angehalten und wenn der Wagen nicht in der Garage steht, klingelt auch häufiger das Ordnungsamt. Sonst auf der faulen Haut, aber wenn man den Capo raushängen lassen kann, sind diese Dumpfbeutel plötzlich extrem emsig.

In Geschäften, die bisher ausgesucht hilfsbereite und höfliche Mitarbeiter aufwiesen, wird man nicht nur nicht mehr beachtet, sondern jeder Hilfsarbeiter meint inzwischen, die Kunden beliebig anraunzen zu dürfen. Den Läden und den Mitarbeitern gönne ich es von ganzem Herzen, wenn sie bald auf der Straße sitzen und stempeln gehen können. Wenn der ganze Quark vorbei ist, fahre ich lieber 10 km mehr zu einem anderen Laden oder nehme die 2 Tage Wartezeit in Kauf, bis das Zeug von Amazon oder Ebay geliefert wird, statt bei denen noch etwas zu kaufen (welcher Unternehmer sich nicht ganz sicher ist, ob ich zu einem Boykott gegen ihn aufrufe, darf sich gerne bei mir melden).

Ostfriesland, eigentlich dafür bekannt, dass jeder jeden grüßt, dem er begegnet, ist inzwischen auch sehr schweigsam geworden. Von 10 Leuten, die einem begegnen, schauen inzwischen 8 stur geradeaus und grüßen auch nicht mehr zurück. Ich bin jetzt, nach knapp zwei Wochen, mit den Menschen hier durch: ein Scheißland mit einer Scheißbevölkerung. Sich für irgendetwas einsetzen? Ich nicht. Nach mir die Sintflut.

Wie lange das noch geht, ist offen. Weniger offen ist aber, dass ältere Menschen auf jeden Fall über viele Monate hinweg eingesperrt werden sollen – um sie zu schützen! Sorry, ihr blöden Arschkrampen in den Ämtern, dann lasst uns doch zu unserem eigenen Schutz gleich erschießen! Mal sehen, was da noch für geistiger Dünnschiss kommt. Vielleicht ein kleines KL nebst Gaskammer und Krematorium für die Ü60-Generation? Wäre doch die passende Idee zu Führers Geburtstag. Ob nun Juden oder Alte, die passende geistige Haltung dafür ist in allen Amtsstuben nach wie vor bestens entwickelt. Das einzige Trostpflaster dabei ist, dass die DB das im Gegensatz zur Reichsbahn nicht gebacken bekommt.