Niedersachsen, ohnehin gefühlt mir mindestens 10 Feiertagen im Hintertreffen gegenüber den Heimatländern der Erzkatholiken Bayern oder NRW, soll einen weiteren Feiertag bekommen. Der Reformationstag, Gedenktag an Juden- und Frauenhasser Martin Luther, soll es sein. Doch kaum „überhastet und nicht ausdiskutiert durchgepeitscht“ (DLF) melden sich schon die Bedenkenträger zu Wort: Zeitung A meint in ihrem intellektuell höchst anspruchsvollen Kommentar, die Katholiken könnten angesichts des Ketzers und Häretikers Luther erbost sein, Zeitung B ergeht sich in sinistre Gedanken ob des Unverständnisses Ankara-gesteuerter Moslemverbände, dass die Wahl nicht auf den Entjungferungstag der 9-jährigen Ehefrau durch den ca. 40-jährigen Mohammed gefallen sei, Zeitung C deutet vorsichtig an, dass die Ehrung der Erfindung des „nichtsesshaften Balkan-Migrationsschnitzels“ auch ein Beitrag zur Völkerverständigung sei, Zeitung D sieht in der Wahl massiven Antisemitismus ähnlich wie Zeitung E, die allerdings in einer politisch völlig aus dem Ruder laufenden Befürchtung eine „Negerfeindlichkeit“ befürchtet, während Zeitung F hauptsächlich die fehlende Gendergenauigkeit bemängelt, müsste es doch FeiertagIn, Feiertag_in oder Feiertag*in heißen (oder doch FeierIntag, oder gar FeierIntagIn, Feier_intag*in?). Und über all dem schwebt dann noch die Drohung, dass eine der angesprochenen Gruppen die Chance ergreift und schweren Stunk macht.
Leute, ob nun Reformationstag, Super-Mario-Day oder Führer-Geburtstag: 99,5% der Bürger interessiert das nicht, so lange es einen Tag frei gibt! Warum muss sich immer alles um die 0,5% Berufs-Angepissten der Gesellschaft dregen?