Der Begriff „erneuerbare Energie“ ist zwar gesetzlich verankert, sollte aber jedem physikalisch auch nur halbwegs gebildeten Menschen den Magen umkrempeln. Eigentlich hieß das ursprünglich auch gar nicht so.
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wurde im deutschen Sprachraum erfunden und meint die Nutzung von Ressourcen in einem nicht höheren Maße als durch Nachlieferung aus der Natur ausgeglichen wird. In der Forstwirtschaft eingeführt war damit gemeint, dass nicht mehr Bäume gefällt werden sollen als in der gleichen Zeit nachwachsen können, so dass die Gesamtsumme mehr oder weniger konstant bleibt. Alternativ zur Nachhaltigkeit wurde auch der Begriff „regenerativ“ verwendet, wobei aber „regenerative Energie“ die Sache auch nicht ganz trifft. Aber auch die Energieerzeugung sollte bereits zu einem früheren Zeitpunkt bereits „nachhaltig“ sein, was dann im Prinzip nur noch die Wasserkraft zuließ, und auch die nur in einem Maße, die eine natürliche Nutzung des Gewässers noch weitgehend zuließ.
Irgendwann übernahm der englischsprachige Raum den Begriff in Form der „sustainable energy“, und es vergingen einige Jahre, nach denen man sich im deutschsprachigen Raum nicht mehr an „nachhaltige Energie“ erinnern konnte. So fand ein findiger oder windiger Journalist im Englischen den Begriff „sustainble energy“ wieder und übersetzte diesen „erneuerbar“.
Von den Physikern, die an dieser Stelle noch hätten eingreifen können, kam dummerweise keiner auf die Idee, auf diesen ausgemachten Schwachsinn hinzuweisen, und so blieb es bei erneuerbar (später wurde einem Nachfrager behördlich beschieden, die „Unkorrektheit des Begriffs sei bekannt, aber er ist nun mal eingeführt“).
Doch nicht genug damit: während sich due Deutschen auf die „erneuerbaren Energien“ stürzten wie Affen auf Bananen, versank nun „sutainable energy“ im Orkus des englischen Sprachschatzes, um sich dann – wie beim ersten Mal – wieder mit Verspätung der Problematik ebenfalls zuzuwenden. Preisfrage: wie heißt nun der englische Fachbegriff?
Richtig! Renewable Energy!
Und so nimmt der Schwachsinn weilweit seinen Lauf.