Privacy beta-version ready

Die E-Mail-Maschine der Elektronischen Identität aus encryption-4-all ist in einer beta-Version fertig. Sie besteht aus einem Filter, der zwischen den E-Mail-Client auf dem User-System und den Mail-Servern des Providers geschaltet wird und die Verschlüsselung und Signatur übernimmt, so dass auf allen Geräten, die NICHT dem Nutzer gehören, die Nachrichten komplett verschlüsselt sind. Fehlende Zertifikate versucht das System zu besorgen. Da auch Kopfteile der Nachrichten verschlüsselt werden und jeder Empfänger einzeln behandelt wird, ist die Privatsphäre deutlich besser gewährleistet als bei S/MIME oder PGP/MIME. Der Vorteil (und die Vorausetzung für einen Erfolg) ist, dass vorhandene Sofware uneingeschränkt verwendet werden kann und das Rad nicht neu erfunden werden muss.

Die Maschine ist natürlich noch der Prototyp, an dem noch einiges zu tun ist, um ihn breitentauglich zu machen. Dazu ist aber Hilfe weiterer Mitarbeiter notwendig. Um es gerade heraus zu sagen: ich mache das Ganze völlig kostenfrei und ohne was dran zu verdienen, und im Gegenzug nehme ich mir die Freiheit, für bestimmte Dinge ganz einfach keine Lust zu haben. Ich weiß aber aus Erfahrung, dass das gerade Dinge sind, die anderen Bearbeitern sehr viel Spaß machen, d.h. zusammen könnte recht schnell was draus werden. Doch bislang ist die Interessenbekundung gleich Null.

Woran liegt das? Ist das Projekt zu kompliziert? In meiner aktiven Zeit haben ich vor ca. 10 Jahren einmal versucht, ein Dokumentenmanagement aufzuziehen. Ich war in der Erwartung, dass so etwas für Informatik-Studenten einer deutschen Hochschule doch durchaus interessant sein sollte. Vom Konzept her war das Projekt ein paar Hausnummern oberhalb der e-4-a aufgehängt, wie die folgende Grafik des vereinfachten und daher unvollständigen Datenbankschemas zeigt.

In der Praxis musste ich dann leider feststellen, dass niemand in der Lage war, das Konzept auch nur annähernd zu begreifen. Allein die Anzahl der Primärrechte an jedem Dokument lag bei ca. 15, und für deutsche Studenten ist vielfach anscheinend bereits das 3-er Rechtesystem von Linux zu hoch. Ein deutliches und auch von vornherein darauf angelegtes Gruppenprojekt mit langer Laufzeit macht als Einzelkämpfer aber nicht wirklich Spaß, weshalb ich die Arbeit daran irgendwann eingestellt habe (es wäre sicher sehr interessant geworden, denn nach allem, was ich so herausbekommen konnte, kommen kommerzielle und sehr teure DMS für Konzerne dem Konzept zwar nahe, erreichen es aber in für mich zentralen Punkten anscheinend nicht).

So, jetzt seid ihr dran. Wie bekommt man Support für ein Projekt? Ich habe keine Ahnung. Ich möchte durch Leistung überzeugen, habe aber weder Zeit noch Lust, eine PR-Kampagne loszutreten. Vielleicht einer von euch, der sich nicht unbedingt mit der Technik herumschlagen möchte?