der Irrsinn reißt nicht ab. Gestern war es das Ansinnen, Rückwärtsfahren von Autos im Zusammenhang mit Parkvorgängen zu verbieten, was zwangsweise dazu führt, dass ein großer Teil der Parkplätze wegfällt und ein großer Teil der Autos nach einiger Zeit nicht mehr bewegt werden könnte, würde man das Ernst nehmen. Grund: angeblich zu viele Unfälle.
Jetzt kommt ein anderer Vorstoß, der darauf hinausläuft, es Fußgängern frei zu stellen, ob sie an einer roten Ampel stehen bleiben oder einfach loslaufen. Vom Unfallgesichtspunkt aus betrachtet also das genaue Gegenteil.
Der Fußgängerverband „Fuss e.V.“ ruft dazu auf, dem Beispiel New Yorks zu folgen und auch in Deutschland Fußgängern das Überqueren der Straße bei Rot zu erlauben. „Wer sich sicher fühlt, guckt und geht“, sagte Vorstandssprecher Roland Stimpel der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). „Wer sich auf Grün verlassen will, wartet wie bisher.“
Man kann in Schland durchaus den Sinn von 90% der Verkehrsregelungen bezweifeln und sich zum Beispiel fragen, ob an bestimmten Stellen wirklich Ampeln notwendig sind. Oft würde es vermutlich genügen, eine Fußgängerampel nur dann einzuschalten, wenn ein Anforderungsknopf gedrückt wird, wie das ja vielerorts bereits der Fall ist. Da braucht man ja nicht zu drücken, wenn kein Auto kommt (oder doch?). Aber es gibt jede Menge Ampeln, die sinnvoll sind, angefangen damit, dass ein Fußgänger die Geschwindigkeit des Verkehrs falsch einschätzt und das Auto schneller da ist als erwartet, sowie aus Sicht der Autofahrer, dass eine Ampel sehr viel früher zu erkennen ist als die Absicht eines Fußgängers, die Straße zu überqueren.
Warum also so einen Unfug, der die Unfallgefahr maßlos erhöht, laufen doch mit Sicherheit genügend Handygucker hinter einem Sprinter her, wenn der losläuft, ohne selbst noch mal zu schauen. Der Fußgänger mag zwar Vorrang haben, gleichwohl wäre es angebracht, als schwächerer Verkehrsteilnehmer vorsichtig zu sein und nicht in typisch schländischer Art und Weise auf sein Recht zu bestehen und ohne Rücksicht loszulaufen. „Er war im Recht und ist nun tot!“ heißt es ohnehin oft genug für diesen Typ Mitmensch, der das mit der Selektion in der Evolution nicht so ganz verstanden hat.
Abenteuerlich ist auch die Begründung in den USA:
Zuvor hatte die Stadträtin Mercedes Narcisse, eine Demokratin aus Brooklyn, einen entsprechenden Vorschlag eingebracht. Die Stadträtin argumentierte, dass verhängte Bußgelder, die das Überqueren bei Rot ahndeten, mit 96,5 Prozent der Strafzettel überwiegend schwarze und hispanische New Yorker betrafen.
„Gesetze, die alltägliches Verhalten für die gewöhnliche Fortbewegung bestrafen, sollten nicht existieren, vor allem, wenn sie ungerechte Auswirkungen auf farbige Gemeinschaften haben“, so die Demokratin.
Das hat schon was für sich: wenn eine Gesellschaftsgruppe nur hinreichend häufig gegen Gesetze verstößt, werden die Gesetze eben abgeschafft. Alles andere ist ungerecht. Hier in Schland sind wir ja in Bezug auf Kinderschändung und Vergewaltigung fast auch schon so weit, aber es wird wenigstens nicht laut gesagt.
Eine Dashcam habe ich schon an allen Fahrzeugen dran. Sollten solche Regeln kommen, die darauf hinauslaufen, dass es für Fußgänger keine Regeln mehr gibt, kommt man wohl kaum um Kuhfänger herum. Ich weiß nur noch nicht, wie ich die an die Motorräder anmontieren kann.