Dann also Krieg!

Der GröFaZ (Größter Friedrich aller Zeiten) hat in seiner Bundestagsrede gesagt, dass „alle Mittel der Diplomatie ausgeschöpft sind“ und eben keine andere Möglichkeit bleibt, als Krieg gegen Russland zu führen. Schaut man sich die „ausgeschöpften Mittel der Diplomatie“ an, stellt man fest:

  • Die letzte diplomatische Aktion war die von ACAB (Annalena Charlotte Alma Baerbock), Russland mal so eben nebenbei während einer Sitzung eines EU-Gremiums den Krieg zu erklären.
  • Sämtliche diplomatischen Aktivitäten der Russen, Chinesen, Türken und letztlich auch der Amerikaner wurden ignoriert. Es gab keinerlei Beteiligung an irgendwelchen Gesprächen.
  • AltBuKa Scholz hatte einmal mit Putin telefoniert, anscheinend um ihn von der bedingungslosen Kapitulation der Russen zu überzeugen.
  • NeuBuKa Merz hat kein einziges Wort mit Russland gesprochen, seit ACAB gibt es keinerlei Kontakte mehr auf Ministerebene mit Russland, was auch den derzeitigen AMi einschließt.

Eine etwas merkwürdige Form des Ausschöpfens von Gesprächsmöglichkeiten. Was den Krieg angeht, hat der chinesische Außenmininster Wang Yi der blonden Kampfamazone Kaja Kallas den Kopf gewaschen. Auf ihre großspurigen Bemerkungen antwortete er lediglich

Es ist nicht im Interesse Chinas, dass Russland diesen Krieg verliert.

Oder etwas verständlicher ausgedrückt: wenn ihr aktiv einen Krieg mit Russland anzettelt, könntet ihr neben Russen und Nordkoreanern auch Einheiten der chinesischen Volksbefreiungsarmee dort finden. Wobei ich allerdings nicht glaube, dass das irgendeiner von den EU-Komikern wirklich verstanden hat.

Wenn man sich die Kriege seit 1945 anschaut, findet man folgende Verhältnisse zwischen den „angriffslustigen imperialistischen Russen“ und den „demokratieverteidigenden NATO-Staaten (USA, F, GB):

  • Die Sowjetunion/Russland haben ca. 20 Kriege geführt, bei denen es sich bis auf ganz wenige Ausnahmen um die Niederschlagung von Aufständen handelte, um die Kontrolle in bereits kontrollierten Gebieten zu behalten. Dazu zählen u.a. auch der Berliner Volksaufstand 1953, Ungarn und die Tschechoslowkei (damit man sich ein Bild von der Zählweise machen kann).
  • Die NATO-Staaten haben im gleichen Zeitraum 40 Kriege geführt (also die doppelte Anzahl), alle in fremden Ländern, in denen man die (wirtschaftliche) Kontrolle gewinnen wollte. Dazu zählen auch Stellvertreterkriege. Nahezu alle tragen starke Züge von Kolonialkriegen. Fast sämtliche Länder wurden zerstört hinterlassen und viele sind heute von Failed-States. Beispiele sind Libyen, das unter Ghaddafi soziale Standards für die Bevölkerung hatte, die bislang noch in keinem einzigen westlichen Staat erreicht wurden (Bildung, Wohnung, Energie, Ernäherung, usw). Libyen wurde überfallen, weil sich Ghaddafi (angeblich) mit dem Gedanken eines Massakers beschäftigte (also reine Spekulation). Ähnlich in der Wirkung Irak und Syrien.

Weiter ergibt eine Analyse, dass es die NATO-Staaten bei nahezu sämtlichen Kriegen geschafft haben, sich nachhaltige Feinde zu schaffen. Die Mujaheddin und ihre Nachfolger wurden während des sowjetischen Afghanistan-Krieges gefördert, dann aber komplett fallen gelassen. Ähnlich sieht es bei den Kurden und anderswo aus. Ausplündern war wichtiger als die Verbündeten zu fördern. Letztlich hat man sich einen Pitbull zugelegt, um andere im Zaum zu halten, aber diesen gequält, nachdem er seine Aufgabe erledigt hatte, statt ihn zu füttern, und der hat dann zurück gebissen.

Wenn man diesen Gedanken weiter verfolgt, dürfte selbst der Islamismus ein Ergebnis dieser Politik sein. Bereits Kaiser Wilhelm II. hat Ende des 19. Jahrhunderts vor einem solchen Islamismus aufgrund der Kolonialpolitik gewarnt, aber genau diese Politik wird bis heute betrieben. Ein Iran ohne die gewaltsame Beseitigung eines Mossadegh 1953 durch die CIA dürfte heute ganz anders aussehen, u.a. mit bunt und traditionell gekleideten Frauen auf den Straßen anstelle des heutigen Müllbeutelaussehens.

Gelernt? Offenbar nichts. Der GröFaZ und sein Gefolge wollen Krieg, wieder einmal gegen Russland. Warum? Vermutlich nur mal eben so, denn einen Grund gibt es sicher nicht. Historisch war immer (immer!) der Westen der Aggressor.