Mathematik ist keine Meinung !!

Es hat eine guten Grund, weshalb die Naturvorgänge mathematisch beschrieben werden und dort, wo das (noch) nicht so richtig funktioniert, zumindest versucht wird, eine mathematische Beschreibung zu finden.

Mathematik ist keine Naturwissenschaft, wie manche glauben, sondern eine Philosophie, allerdings eine, die so außergewöhnlich ist, dass sie als eigenständige Disziplin firmiert, weil sie weiter von der Philosphie entfernt ist als die ständig aufeinander einschlagenden Teilgebiete untereinander. Mathematik ist eine Philosophie, in der Meinungen keinen Platz haben. Sie ist so völlig undemokratisch wie die Schwerkraft, mit der man bekanntlich auch nicht diskutieren kann. Gute Voraussetzungen für eine gewinnbringende Zusammenarbeit – und schon war die Symbiose zwischen Naturwissenschaft und Mathematik geboren.

Mathematik hat eine eigene Sprache, im Volksmund Formeln genannt. Sie hat den Vorteil, dass jeder sie unabhängig von seiner Muttersprache verstehen kann und sie absolut eindeutig ist. Es gibt keine Schlupfräume zwischen den Symbolen. Von einem gegebenen Fragestellung ausgehend führen alle Wege zum gleichen Ziel – es gibt keine zwei Lösungen für eine Aufgabe. Punkt. Wer zwei Leute unterschiedliche Lösungen erarbeiten, hat sich mindestens einer nicht an die Regel gehalten.

Eigentlich habe gedacht, dass sich zumindest diese Weisheit herumgesprochen hat, und bislang haben alle vorzugsweise grünen Schwätzer an irgendeiner Stelle auch stets damit angegeben, dass sie Mathe und Physik schon in der Grundschule nicht verstanden hätten. Bislang! Denn dann stieß ich auf das hier:

Netzfund ohne Link

Heute sitzt man ja genügend Enten*innen auf, um so etwas sofort zu glauben. Aber Google liefert auf eine Anfrage brav

Im zuständigen Ministerium des Staates Oregon wird allen Ernstes darüber diskutiert, natürlich breit unterstützt von BLM-Aktivisten, ob es sich um Rassismus handelt, wenn man von einem Schwarzen die gleich Lösung einer Matheaufgabe erwartet wie von einem Weißen. Mathematik sei eine weiße Wissenschaft und Schwarze müssen auch zu anderen Lösungen kommen dürfen.

„Weiße Wissenschaft“? Rassistischer geht es nicht. Zwar haben die Griechen und Römer und später die Europäer einiges zur Mathematik beigetragen, aber das Wort „Algorithmus“ ist beispielsweise dem Arabischen entlehnt und der ganze vordere Orient sowie indische, ostasiatische und mittel- und südamerikanische Kulturen haben schon ernsthafte Mathematik betrieben, als in der so genannten weißen Welt der Zahlenbegriff noch auf „eins, zwei, drei, viele, ganz viele“ beschränkt war. Wobei, nebenbei bemerkt, alle seit tausenden von Jahren unabhängig von der Gegend und der Kultur stets auf die gleichen Ergebnisse gekommen sind.

„Hirn, lass‘ mich in Ruh'“ ist wohl die Parole. Neben der überwältigenden Darstellung der eigenen Blödheit der weißen Protagonisten heißt die Botschaft allerdings auch „Neger sind zu blöd dazu!“, denn sonst würde man solchen Schwachsinn nicht diskutieren. Als Inhaber einer nicht-schweinchenrosa-Hautfarbe würde ich mich jedenfalls darüber ziemlich aufregen.

Nebenbei für Verschwörungstheoretiker:

https://mynorthwest.com/2604518/rantz-bill-and-melinda-gates-foundation-bankrolls-math-is-racist-lunacy/

Auf Deutsch: Die Bill und Melinda Gates Stiftung finanziert den „Mathematik ist Rassismus“-Wahnsinn. An öffentlichen Schulen in Seattle gehört der Unfug tatsächlich schon zum Lehrstoff. In Deutschland auch bald? Immerhin wäre die Antwort auf die Frage „Wieviel ist 3*(7+9) ?“

Ich glaube, 30

bereits heute gemäß Art 3 GG und Art 4 GG vermutlich nicht zu beanstanden.