Neues vom Straßenverkehr

gibt es eigentlich nicht, außer dass die Maßnahmen zur Behinderung immer besser greifen und das E-Auto immer uninteressanter wird.

Organisierte Behinderungen

Vielerorts wurden Dieselfahrverbote verhängt. Eine Übersicht findet man beim ADAC. Trotz aller Tricks ist es aber bislang nicht gelungen, flächendeckende Fahrverbote zu verhängen. Was wohl damit zusammen hängt, dass es den Kommunen einfach nicht gelingt, genügend viele Baustellen einzurichten. In Stuttgart beispielsweise „Stuttgart 21“, vorgestellt 1994, offiziell begonnen 2010 (inoffiziell schon vorher), was zumindest die letzten 10 Jahre genügt hat, den Verkehr gerade dort, wo die Fahrverbote verhängt wurden, gründlich lahm zu legen, weil immer wieder die Fahrspuren aufgerissen und die Spuren verengt werden und schlangenförmig um die neuen Löcher kreisen. In Berlin ist es anscheinend kaum besser, Köln als Dauerbaustelle kennt ohnehin jeder und selbst das mickrige Emden hat es hinbekommen, einen ca. 2 km langen Straßenabschnitt 7 Jahre komplett wegen Sanierung zu sperren.

Wer nicht so progressiv ist, kann den Verkehr auch mit Ampelschaltungen lahm legen. Vielerorts steht man an 10 von 10 Ampeln immer wieder erneut, was anscheinend nicht daran hängt, dass die Verwaltungen nicht in der Lage sind, eine grüne Welle einzurichten, sondern dass ihnen gelungen ist, die rote Welle zu optimieren. Bei kleineren Fehler kann man dann beispielsweise an manchen Tagen in Emden an 2 von 7 Ampeln durchfahren. Wenn der Verkehr nicht rollt, steigen aber die Abgas-Emissionen.

Neben dem Problem, wo denn der ortsfremde Fahrer bei einem Fahrverbot langfahren soll (Navis geben das nicht her) und ob es denn überhaupt zulässig ist, für ein und die gleiche Ordnungswidrigkeit in jeder Stadt eine andere Strafe zu erhalten, gibt es das Problem der Kontrolle. Dazu müsste man nämlich die Fahrzeuge anhalten und die Papier kontrollieren, weil man sonst gar nicht feststellen kann, ob ein Fahrzeug betroffen ist oder nicht. Die Polizei lehnt es in der Regel ab, sich auch noch damit zu beschäftigen, und in der Rush-Hour Leute anhalten dürfte auch nicht so gut ankommen. Vermutlich halten sich daher nicht viele dran und fahren trotzdem durch.

Ersatzweise haben viele Kommunen Tempo-30-Zonen eingerichtet, die im Gegensatz zu Spielstraßen und verkehrberuhigten Zonen mit Radarfallen nur so gespickt sind. Wenn man schon die Dieselfahrer nicht zur Kasse bitten kann, dann eben alle. Das Ergebnis erfüllt die Erwartungen der Stadtverwaltungen: Staus ohne Ende (der Verkehr kommt vielfach komplett zum Erliegen, wo er bei normalem Tempo noch rollte) und auch Abgase ohne Ende, da die Motoren in einem Drehzahlbereich schaffen müssen, in dem die Emissionen besonders hoch sind. „Vielen Dank, liebe Idioten!!“ so die einhellige Meinung der Anlieger in Bochum, Münster und anderen Orten.

Parkplatz-Probleme

Behinderungen gibt es auch beim Parken. In Stuttgart beispielsweise dürfen in verschiedenen Vierteln nur noch Anwohner auf der Straße parken. Das wird kontrolliert, sogar Nachts. Für so etwas ist Geld bei den Verwaltungen vorhanden.

Wer nicht da wohnt, muss ins Parkhaus. Was bei Besuchen schon mal bedeutet, 1 km oder mehr laufen zu müssen, wenn man von außerhalb kommt. Wobei das Auto auch nicht zu groß sein sollte. Die Parkbuchten orientieren sich an Konfektionsgrößen der Autos vor 20 Jahren und ein Passat, Insignia oder BMW wird da bereits ähnlich eingezwängt wie der Radler in seiner Wurstpellenmotour, von SUVs mal ganz abgesehen.

Allerdings sind die Parkhäuser für bestimmte Berufe förderlich. Da konzentriert Außerörtliche dort über Nacht stehen, die eher schon mal was im Fahrzeug lassen, muss man nicht so weit von einem Auto zum anderen laufen und kann so mehr aufbrechen als auf der Straße.

Auch auf anderen Parkplätzen wird der Parkraum immer geringer. Um die Schwerbehindertenparkplätze wirklich besetzen zu können wären organisierte Kaffeefahrten mehrerer Kreise notwendig, und die Mutter-und-Kind-Parkplätze sind inzwischen auch so viele geworden, dass man am Besten seine 90-jährige Mutter ins Auto packt, wenn man einen Parkplatz will.

E-Auto & Co.

Vom E-Auto hört man immer weniger. Aus gutem Grund. Keiner kauft eines. Und es wird auch immer unattraktiver. Inzwischen hat sich nämlich herum gesprochen, dass eine Nachtladung an der Haushaltssteckdose die Batterie nicht unbedingt so weit auflädt, dass man alle Touren am nächsten Tag auch machen kann, wobei solche Steckdosen ohnehin nur für Häuslebauer in Frage kommen. Hat man einen Stellplatz, muss man dort erst mal was installieren lassen, damit der Strom auch abgerechnet werden kann und kein Fremder schwarz tankt, und bei der Gelegenheit baut das EVU auch gleich Begrenzer ein, was die Sache wieder teuer macht.

Für den Normalo in der Mietwohnung ohne eigenen Stellplatz bedeutet das, eine der wenigen Stromsäulen anzufahren, die ohnehin schon den Zorn der Anwohner erregen, weil dadurch weitere Parkplätze verloren gehen. Potentielle E-Auto-Kunden haben inzwischen auch gemerkt, dass sie, wenn sie nach der Arbeit die Säule anfahren, entweder alle halbe Stunde nachschauen müssen, ob nun eine frei ist, um dann den mühsam gefundenen Stellplatz für die Nacht aufzugeben, Strom zu laden und anschließend mitten in der Nacht wieder auf die Suche nach einem Stellplatz zu gehen.

Es läuft also nicht, und zudem ist der Strom inzwischen sauteuer. Zahlt man im Haushalt ca. 30 ct/kWh, sind es an der Stromsäule inzwischen 80 ct/kWh, teilweise auch bis an einen Euro. Die Ladesäulen müssen nämlich ordentlich Leistung liefern: 43 kW normal, für Schnellladesäulen aber auch schon mal 130-350 kW, auch wenn heute noch kein Auto existiert, dass diese Leistung abnehmen könnte. Die Leistung muss erst mal an die Säule gebracht werden, die muss aus dem Wechselstrom Gleichstrom machen und aufgrund der wenigen Autos liegt die Leistungsabnahme über größere Zeiten bei Null, um dann für kurze Zeit bis aufs Maximum aufzudrehen. Die Versorger lassen sich solche Leistungsbezüge ordentlich bezahlen, weil sie wiederum die Regelleistung dafür vorhalten müssen. Oder mal anders ausgedrückt: statt zur Glättung des Verbrauchs beizutragen, wie von den Jüngern der Energiewende immer herumgesponnen wird, tragen gerade die E-Autos zu noch größerem Chaos im Netz bei und das wird auch bis zu größeren Stückzahlen eher dramatischer als besser werden. Die Betreiber zocken also mit Preise um 1 €/kWh nicht ab, sondern geben tatsächlich nur die Kosten weiter.

Derzeit hört man von E-Autos auch nur noch gedämpft viel und vermutlich hat man es bereits heimlich abgeschrieben. Dafür wird es aber in ein paar Jahren gelungen sein, die deutsche Autoindustrie vom wichtigsten Wirtschaftszweig auf einen homöopathischen eingedampft zu haben. Aber man treibt ja schon wieder eine neue Sau durchs Dorf: Wasserstoffantrieb.

Wirklich toll! Spätestens seit diesem Event

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/1c/Hindenburg_disaster.jpg/587px-Hindenburg_disaster.jpg
Public Domain Foto

hat man sich – von der Raumfahrt mal abgesehen – aus gutem Grund vom Wasserstoff ferngehalten. Aber auch ohne jetzt einen Vortrag über die Knallgasreaktion zu halten, haben die Knallköpfe, die jetzt damit ankommen, keinen blassen Schimmer, wo der Wasserstoff (ein Gas, das erst bei -252 °C kondensiert) denn herkommen soll. Elektrolyse ? Dazu braucht man Strom, den es nicht gibt.

Noch doller: aus dem Wasserstoff wieder synthetischen Sprit machen. Diese Option, die auch zunehmend von einigen Weichgekochten propagiert wird, ist aber das Eingeständnis, dass es eben nichts besseres als Diesel und Benzin gibt und man den Verbrennungsmotor besser nicht abzuschaffen sollte. Mal sehen, was noch kommt.