Die theoretische Klimaabteilung beschäftigt sich mit dem Strahlungshaushalt der Erde, wie wir gesehen haben. Wasser kommt nur als Bilanzgröße vor, über deren Änderung keine Aussagen getroffen werden können.
Wasser ist jedoch auch ein hervorragendes Kühlmittel. Für das Schmelzen von Eis oder das Verdampfen von Wasser ist Energie notwendig, die in Form von Wärme wieder frei wird, wenn Dampf kondensiert oder aus flüssigem Wasser Eis wird.
Wenn Wasser auf dem Erdboden verdunstet, in Form von Wolken in der Atmosphäre kondensiert und dann in Form von Regen oder Schnee wieder auf den Boden zurück kommt, ist Energie in höhere Atmosphärenschichten transportiert worden. Und zwar nicht wenig. Ein einzelner Wirbelsturm, von denen alleine in der Karibik jährlich das Alphabet weitgehend notwendig ist, um sie alle nacheinander zu benennen, transportiert bei den starken Vertretern in ca. 1 Tag die Energiemenge nach oben, die die Menschheit im ganzen Jahr an elektrischer Energie erzeugt. Die Windenergie macht dabei nur ca. 3% der Energiemenge aus, obwohl gerade sie immer für spektakuläre Schäden sorgt.
Da es nur um geringe Änderungen in der Bilanz bei Klimveränderungen geht – wir erinnern uns: 1°C entspricht einer Änderung von 0,3% – wird es bei solchen Mengen schon interessant, ob es völlig gleichgültig ist, in welcher Höhe sich Energie befindet, wovon einige Wissenschaftler ausgehen, oder ob Energie aus höheren Schichten weniger zum Aufheizen der Erdoberfläche beiträgt, wovon wiederum andere ausgehen (siehe auch Berichte der Enquete-Kommission des Bundestags aus den 1990er Jahren). Wenn es im Rahmen von Klimaveränderungen zu Änderungen in der Niederschlagsverteiltung kommt, was häufig behauptet wird, spielen solche Details eine Rolle und dürfen nicht ignoriert werden.
Das Gleiche gilt für Wolken an sich. Die Tendenz in ihrer Beurteilung geht in Richtung eines kühlenden Einflusses. Ändert sich die Bewölkungsdichte und Verteilung, hat man ein weiteres Zünglein an der Waage. Das zu vernachlässigen hat schon alleine deshalb einen merkwürdigen Beigeschmack, weil die Klimaleute selbst in ihren Zukunftsvisionen Änderungen in Aussicht stellen (i.d.R. als Katastrophenversion). Klimamodelle, die weitere Mechanismen berücksichtigen, gehen beispielsweise von einer Zunahme der Bewölkung gerade in der nahen Zukunft aus. Führt das zu einer Abkühlung statt einer Erwärmung? Augen zu und durch und nur das Kohlendioxid beachten ist da eigentlich keine sinnvolle Einstellung. Wir kommen auf diese Phänomene bei genauerer Betrachtung des Sonneneinflusses zurück.
Ein Virtuose auf dem Gebiet der Kleinklimasteuerung mittels Wasser ist die Biosphäre. Nackter Erdboden weist eine wesentlich größere Temperaturschwankung pro Tag auf als mit Vegetation bedeckte Gebiete. Pflanzen sorgen Tags über durch Verdunstung dafür, dass sie nicht überhitzt werden (tägliche Starkregen in Regenwäldern), des Nachts fördern sie Kondensation bis hin zum so genannten Bodenfrost (Eiskristalle auf Blättern usw.), um nicht zu tief auszukühlen. Wälder schaffen sich mit dem Blätterdach gar ihr eigenes Treibhaus.
Wenn Vegetationsarten wie Regenwald durch menschliche Aktivität durch Steppenlandschaft ersetzt werden, schafft das andere klimatische Bedingungen (z.B. höhere lokale Temperaturen) und hat zunächst mit einer CO2-Bilanz wenig zu tun. Ist es zulässig, alles aufs CO2 zu reduzieren? Vermutlich nicht. Umgekehrt wird aber auch ein Schuh draus: verändert sich die Vegetation im Rahmen einer Klimaänderung, ist es sich nicht korrekt, nur das CO2 zu betrachten und solche Effekte einfach auszuklammern.
In Erweiterung dieser Aspekte, die nun nichts mit dem Wasser zu tun haben: wie verlässlich ist es, von reiner Schwarzkörperstrahlung auszugehen? Welche Unterschiede gibt es zwischen verschiedenen Boden- und Vegetationsarten sowie Land und Ozeanen? Wohlgemerkt: immer bezogen auf Änderungen, bei denen es um recht kleine Beträge geht. Verschiebungen der Relationen können dann schon relevant sein. Auf der einen Seite von stetigen Änderungen auszugehen, auf der anderen Seite aber bei einer ganzen Menge an Phänomenen einfach von Konstanz auszugehen ist in unzulässiger Weise inkonsequent.
Nicht zu vergessen horizontale Wärmeflüsse, die durch Wasser bewerkstelligt werden. Mojib Latif, Hauptvertreter der Klimakatastrophe durch einen Wärmetod, hat bis vor 20 Jahren noch eine Klimakatastrophe durch den Kältetod vertreten: eine Abschwächung des so genannten Golfstroms würde eine neue Eiszeit auf der Nordhalbkugel auslösen. Auch damals bereits sauber modellmäßig durchgerechnet und nicht nur geschätzt. Pech für ihn, Glück für uns: ist bislang alles nicht so gekommen. Aber, lieber Herr Latif, damals prognostizierten Sie das Zusammenbrechens des Glofstroms aufgrund einer Erwärmung der Nordhalbkugel. Die Abkühlung des Wassers würde zurück gehen, das Wasser nicht mehr in die Tiefe absinken und der Nachschub an warmem Wasser würde steckenbleiben. Alles von ihnen sauber durchgerechnet. Warum gelten ihre damaligen exakten Berechnungen heute nicht mehr? Warum darf das heute alles einfach ignoriert werden? Oder anders gefragt: warum sollen Ihre heutigen Szenarien eigentlich besser sein als ihre damaligen, die anscheinend vieles falsch eingeschätzt haben?
Alles nur Fragen, die die offizielle Klimawissenschaft nicht beantwortet. Die inoffizielle übrigens auch nicht, aber aus gutem Grund: die Phänomene sind bekannt, Vorstellungen über ihre Wirkungen kann man sich machen, aber derzeit ist man genauso wenig in der Lage wie die IPCC-Leute, das irgendwie quantitativ zu berechnen. Qualitativ kommt man zu ganz anderen Schlüssen, aber wohin sich das wirklich entwickelt, muss abgewartet werden. Wer ist nun vertrauenswürdiger? Der, der bereits mehrfach in die Kacke gepackt hat und trotzdem wieder mit einem unvollständigen und zweifelhaften Horrormodell kommt? Oder der, der mögliche Optionen anspricht und empfiehlt, sich die Optionen offen zu halten, bis man besser weiß, wo es lang geht?