Während eine völlig verblödete Jugend unter dem Applaus einer noch verblöderteren Politikerkaste Schritt für Schritt der Wirtschaft das Licht auspustet, wartet man vergebens darauf, dass einer der angeblich allmächtigen Unternehmer mal Klartext redet. Aber es passiert … NICHTS.
Die Erwartungshaltung basiert auf der falschen Annahme, dass man es mit Unternehmern zu tun hätte, denen die Existenz ihres Unternehmens am Herzen liegt. Das ist völlig daneben! Was sich in den Konzernen tummelt, sind keine Unternehmer sondern Kaufleute, denen die Optimierung ihres eigenen Portemonaies und die Sicherung ihres späteren Platzes beim Golfspielen nach dem Ausscheiden wichtig ist und denen das Unternehmen am Arsch vorbei geht. Wenn der Shareholder-Value stimmt, kassieren sie ab, egal ob 20.000 Leute arbeitslos werden. Und wenn sie sich mit dem Aufsichtsrat einig sind, muss noch nicht mal der Aktienkurs stimmen. Schauen wir uns ein paar Beispiele an, wie der persönliche Profit und der Shareholder Value gesichert wird ohne dass man sich lauthals schreiend mit Informationen aus dem Fenster lehnen muss, die ohnehin niemand hören möchte.
Stahlkocher
Bei den Stahlkochern fand man noch am Ehesten Unternehmertypen im alten Sinn an der Spitze. Das gerade Gesagte trifft also auf diese Sparte nicht im vollen Umfang zu, zeigt jedoch die Gleichgültigkeit der deutschen Politik gegenüber dem Standort Deutschland und die Folgeprobleme auf.
Dem Stahl geht es aber schon seit Jahrzehnten nicht besonders gut. Der erste Stahlkocher, dem es noch in EWG-Zeiten an den Kragen ging, war Klöckner Stahl. Die meinten, nicht auf die Politik achten zu müssen, wenn es um Arbeitsplätze geht, und wurden prompt eines Besseren belehrt. Eigenartiger Weise konnte sich das Unternehmen bis heute am Markt halten, wobei es überwiegend als Händler operiert.
Die Stahlkocher wussten also, dass ihnen von der EWG und deren Folgeorganisationen das Leben schwer gemacht wurde, hielten sich aber zunächst noch als Qualitätsstahllieferanten recht gut, weil Japaner und andere nicht mithalten konnten. Das änderte sich natürlich im Laufe der Zeit. Der nächste Große, der den Löffel abgab, war Hoesch, der 1992 von Krupp unter einer Schließungswelle übernommen wurde. 2000 folgte Mannesmann durch feindliche Übernahme durch Vodafone, die nur am IT-Bereich interessiert waren und den Konzern unter großen Verlusten zerschlugen. Einige Reste übernahm Salzgitter. Für Thyssen und Krupp war der Weg als Einzelkämpfer 1999 ebenfalls zu Ende und die letzten Großen fusionierten.
Die heutige Lage für Thyssen-Krupp ist beschissen. Die Fusion mit dem indischen Tata-Konzern scheiterte, wäre aber wohl auch so nicht gut ausgegangen. Inzwischen haben norwegische Heuschrecken das Sagen und die Krupp-Stiftung, bislang am Erhalt des Konzerns interessiert, hat inzwischen halbwegs klein bei gegeben. Der Konzern wird vermutlich zerschlagen und die Reste verkauft. Die Heuschrecken haben gewonnen und die Leute ihre Arbeit verloren.
Bayer AG
Neben der Heuschreckenproblematik, die nur dann Profit macht, wenn ein eigentlich funktionierendes Unternehmen zerschlagen wird, zeigt Bayer eine zweite Problematik. Mit dem Kauf von Monsanto wurde strategisch eigentlich alles richtig gemacht. Was nicht berücksichtigt wurde: Fakten spielen heute keine Rolle. Mit immer neuen Verurteilungen gegen die medizinisch-wissenschaftlichen Fakten wird der Konzern immer weiter an den Rand des Abgrunds geschoben. Er ist nahe daran, ein Kandidat für eine feindliche Übernahme durch einen anderen Konzern zu werden. Ob sich der Konzern fängt, bleibt abzuwarten. Die Schreihälse haben gewonnen, dem Recht wurde genüge getan, und eine Menge Arbeitsplätze sind weg.
VW
Kommen wir nun zum ersten Bereich, wo man mehr Protest der Unternehmen erwarten sollte. Die Automobilindustrie wird derzeit geschlachtet und wehrt sich nicht. Der VW-Chef springt auf den E-Auto-Zug auf und baut den Konzern um. Dabei sollte er selbst wissen, dass E-Fahrzeuge nur einen begrenzten Markt haben und vermutlich kaum gekauft werden. Zu teuer, zu unsicher die Versorgung mit Strom. Was steckt dahinter?
VW hat inzwischen schon einen größeren Stellenabbau in den nächsten Jahren bekannt gegeben. Produktionspläne für E-Autos werden kurzfristig geändert (weitere Stellenstreichungen), die Produktion ins Ausland verlagert. Als letztes wurde bekannt, dass ein Werk in der Türkei gebaut werden soll.
Hinter dieser Strategie kann man nur vermuten, dass VW den Standort Deutschland bereits aufgegeben hat. Die Produktion wird auf das, was man hier noch verkaufen kann, zurück gefahren, und das wird verdammt wenig sein. Das Geschäft wird woanders gemacht werden. Sollen die Europäer doch an ihrer eigenen Blödheit ersticken – und das werden sie voraussichtlich auch. Mercedes und BMW dürften wohl ähnliche Pläne haben. Sich mit hirntoten Grünen oder FFF-Vertretern anlegen? Ist gar nicht notwendig. Die Standorte hier werden über die nächsten 10 Jahre abgeschrieben, die Leute möglichst „sozialverträglich“ freigesetzt, und das war es dann.
Stromerzeuger
Auch da keine Gegenwehr, aber Vorsorge. Natürlich werden auch dort die Ingenieure darauf hingewiesen haben, dass das Schließen von Kraftwerken nicht so einfach ist. Aber warum sich streiten mit Leuten, die zu blöd sind, irgendetwas zu kapieren?
Bremen will beispielsweise bis 2023 die verbliebenen Kraftwerke abschalten. Vielleicht werden die Bremer dann aus Niedersachsen versorgt, vielleicht auch nicht. Nicht versorgt werden jedenfalls ein paar Tausend Wohnungen, die mit Fernwärme versorgt werden. Ob die Vermieter Baumaßnahmen vornehmen, wenn sie die Investitionen nicht über Mieterhöhungen finanzieren können? Und überhaupt etwas unternehmen können, denn das setzt eine Infrastruktur für Gas oder anderes voraus, die vermutlich ebenfalls nicht vorhanden ist. Man kann verstehen, das sich die Unternehmen ausklinken und es der Politik überlassen, mit den Scherben klar zu kommen.
Auch sonst hat man vorgesorgt. Die Kraftwerkssparte wurde überall ausgegliedert. Gehen die Kraftwerke den Bach runter, trifft es die Unternehmen selbst nur oberflächlich. Noch besser: bringen die Kraftwerke keinen Gewinn mehr, meldet man sie zur Abschaltung an. Die Bundesnetzagentur kann das verbieten, um die Versorgung sicher zu stellen, aber ab dem Zeitpunkt laufen sämtliche Kosten zu Lasten des Staates.
Fazit
Statt für den Erhalt der Unternehmen zu trommeln und den Klimaunfug als das hinzustellen, was er ist, nämlich ganz einfach nur Unfug, haben die Unternehmen schon längst andere Weichen zu Rettung des Kapitals gestellt. Deshalb wartet der besorgte Arbeitnehmer erfolglos auf Klarstellungen. Die einzigen, die über genügend Möglichkeiten verfügen, den Kampf gegen die Klimaschwachmatiker aufzunehmen, halten sich raus.