Geht es ums Klima, wird bereits nach wenigen Sekunden das Potdamer Institut PIK und sein ehemaliger Direktor Schelmnhuber („m“ im ursprünglichen Namen vermutlich aus gutem Grund zu „n“ verändert) zitiert. Allerdings ist das oft nicht gerechtfertigt.
PIK heisst nämlich NICHT Potsdam Institut für Klimaforschung, sondern …
Potsdam Institur für Klimafolgenforschung !
Laut Titel ist das Thema des Instituts also nicht, wie so etwas wie das Klima zu Stande kommt, sondern was passiert, wenn sich das Klima tatsächlich ändert. Klima ist dabei meist so etwas wie der gleitende 30-Jahre-Mittelwert des Wetters und lässt sich an vielem Messen: Temperatur, Niederschläge, Biosphäre, Wind, usw. (wobei bekanntermaßen für Klimaexperten alle Phänomene nach „Temperatur“ nicht existieren und zwischen 2018 und 2019 genau 30 Jahre liegen).
Um es mal klar zu sagen: die Frage, ob und wie sich (beispielsweise) die Temperatur ändert, wenn CO2 emittiert wird, ist rein formal überhaupt nicht Gegenstand der PIK-Forschung. Die beschäftigt sich laut Titel damit, was passieren könnte, wenn die Temperatur tatsächlich steigt, und die ganze Spekuliererei war für den Arsch, wenn sich die Temperatur standhaft weigert, wirklich zu steigen.
Wobei das mit einiger Sicherheit wirklich nur wilde Spekulation ist. Zwar werten die PIK-Leute laut Angaben auf ihrer Seite auch die Vergangenheit (Eiszeiten und so) aus, was aber den kleinen Schönheitsfehler hat, dass damals keine Menschen in Industriegesellschaften gelebt haben, die Folgen aber ausdrücklich für die heutige Gesellschaftsstruktur ermittelt werden soll.
Leider haben die PIK-Leute aus logischer Sicht mit ihren Behauptungen immer Recht. Ihre Schlussfolgerungen sind von der Art „wenn … dann …“ oder „aus … folgt …“, mathematisch durch A -> B beschrieben und mit dem Namen Implikation oder Schlussfolgerung versehen. Die Wahrheitstabelle sieht so aus:
0 bedeutet, die Aussage ist falsch, 1 bedeutet richtig. Wenn also A die Aussage „Temperatur steigt im 2°C“ und B alternativ die Aussagen „es gibt Hitzefrei“ oder „alle Stahlträger schmelzen“ umfasst, dann ist bei tatsächlich steigenden Temperaturen lediglich die Schlussfolgerung „wenn die Temperatur um 2°C steigt, dann schmelzen alle Stahlträger“ als Gesamtaussage falsch. Steigt die Temperatur nicht, ist die Schlussfolgerung immer richtig, egal ob es nun Hitzefrei gibt oder Stahlträger schmelzen oder eben nicht. Vereinfacht ausgedrückt:
Aus einer beliebigen Voraussetzung kann man jeden beliebigen Schluss ziehen und hat immer Recht!
Halten wir fest: wenn es darum geht, ob sich das Klima ändert, kann man wahlweise das PIK oder einen Hellseher befragen. Titelmäßig sind beide gleichermaßen befähigt und seriös, aber der Hellseher dürfte in Summe deutlich billiger zu haben sein.