Der Ausbau der Windenergie ist nach wie vor ungebremst, obwohl selbst die links-grünlastige ZEIT inzwischen schreibt, dass es sich um eine Mogelpackung handelt. Die haben nämlich mal nachgeschaut und ein wenig gerechnet und sind zu dem Schluss gekommen, dass ca. 2023 die komplette Windenergie für die E-Autos draufgeht, falls die Ausbauplanungen und Absatzabsichten so laufen wie geplant, wobei selbst das nur dann stimmt, wenn der Wind weht, was er ja bekanntlich nicht immer tut. Da anderes nicht zur Verfügung steht, wird dann selbst das, was heute über den Wind versorgt wird, auf (Braun)Kohle oder ausländische Atomkraftwerke zurückgreifen müssen. Stammt wie gesagt nicht von mir, sondern von der ZEIT.
Aber auch so ist Windkraft inzwischen Umweltschädling Nr. 1. Als es anfing, war alles noch relativ harmlos. Trotzdem liefen Umweltverbände Sturm gegen die Vogelschredderanlagen, und vielerorts wurden Baustopps für den weiteren Ausbau verfügt. Ein paar Jahre lang blieb die Anzahl der Anlagen mehr oder weniger konstant. Die Anlagen waren klein, die Flügel lagen unterhalb der Flughöhe der Vogelschwärme, und das Vogelschreddern ließ sich in der Praxis beim besten Willen nicht nachweisen, was NABU &Co den Wind aus den Segeln nahm.
Dann kam das EEG, gewissermaßen die Lizenz zum Gelddrucken, denn bezahlt wirde der Windstrom selbst dann, wenn er mangels Kabel gar nicht weitergeleitet werden kann. Die Umweltverbände waren argumentamputiert, und für lokale Politiker ergab sich das Geschäft, in die eigene Tasche zu wirtschaften. Vorgeschoben werden natürlich Gewerbesteuereinnahmen, aber wenn man genauer hinsieht, besetzen verantwortliche Politiker lukrative Pöstchen in den Betreibergesellschaften, besitzen namhafte Anteile an Windparks oder haben bei den Ausschreibungen über irgendwelche Leistungen gut verdient. Natürlich kann von einem Interessenkonflikt nicht die Rede sein, wie immer, wenn sich Politiker die Taschen vollschaufeln.
Und die Anlagen sind nicht nur mehr, sie sind vor allen Dingen deutlich größer geworden, verbrauchen dauerhaft Boden und verstellen den Luftraum für deren Bewohner. So muss zu jedem Mast eine schwerlasttransportergeeignete Straße führen, und um den Mast ist ein schwerlastkranengeeigneter Manövrierraum frei bleiben. Das verbraucht eine Menge Platz auf den betroffenen Feldern. Die Böden werden verdichtet und mit Schotter gefüllt, und diese Veränderungen sind dauerhaft, denn auch zur Wartung müssen schwere Maschinen jederzeit an die Masten kommen können. Zusätzlich müssen Kabel verlegt und Transformatorstationen und Umspannwerke gebaut werden. Wer die A31 in Richtung Emden fährt, kann dies alles life bewundern.
Die Anlage stehen natürlich in der Natur, und zwar dort, wo der Wind weht. Das ist vorzugsweise im Norden, weniger im Süden der Fall. Dort werden die Anlagen auch eher auf den Bergen als im Tal gebaut, des Winds wegen. Aus den exponierten Lagen resultieren lange und aufwändige Anfahrtwege und nicht selten größere Abholzung intakter Wälder. Überall stehendie Anlagen inzwischen dicht an dicht. Die Umweltzerstörung ist erheblich und nimmt weiter zu, während die grünen Umweltschützer bislang die Füße stillhalten, weil sie nicht so genau wissen, welche ihrer Ideologien sie über Bord werfen sollen. Der Boden wird langfristig der Natur und der Landwirtschaft entzogen, und für den Rückbau der Anlagen liegen noch weniger Konzepte vor als für den Rückbau von AKWs, also typisch für den blinden politischen Aktivismus.
Die Anlagen sind inzwischen auch deutlich höher, reichen in die Flugzonen von Zugvögeln hinauf und werden aufgrund der Dichte auch für andere Luftbewohner bis hin zu Insekten und deren Jägern, den Fledermäusen, zum Hindernis. Wenn früher die kleineren Anlagen für Vögel weniger ein Problem darstellten, sausen die Spitzen der Flügel heute mit 250 km/h und mehr durch die Luft, obwohl der Rotor ca. 5 Sekunden für eine Umdrehung benötigt, . Im Winter besteht zusätzlich die Gefahr, dass einen die Anlagen mit Eisbrocken bewerfen.
Im Norden kommt inzwischen ein weiterer Effekt der Umweltzerstörung hinzu. Der Boden ist so beschaffen, dass ein begrenzter Anteil an Geest einem größeren Anteil an Marsch gegenüber steht. Auf der Geest, also festem Boden, zu bauen ist kein Problem. Die Gründung erfolgt unterhalb des Mastes und ist überschaubar, wenn man in der Bauphase einen Block darauf wirft. Allerdings ist der Geestboden inzwischen mit Anlagen weitgehend zugepflastert. Weitere Anlagen passen nicht drauf. Marsch, also Sumpfboden, ist für die hohen Türme natürlich ein Problem. Mangels Geestbodens baut man inzwischen auch auf Marschboden. Damit nichts umkippt, benötigen die ohnehin inzwischen am Fuß recht dicken Masten ein massives, tief reichends Betonfundament mit dem 2-3 fachen Durchmesser des Mastes. Die Bunker des Atlantikwalls und der Maginotlinie sind ein guter Vergleich, und jeder weiß, dass man mit diesen Hinterlassenschaften der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Problem hat: man kann sie im Grunde nicht beseitigen. Solche Betongründungen sind ein extrem massiver und zerstörender Eingriff in ein Bodensystem, dass zu den schützens- und erhaltenswerten aus Sicht der Umweltschützer gehört. Der Raubbau an der Natur ist in der Marsch um ein Vielfaches höher als auf der Geest.
Inzwischen haben auch Umweltverbände begriffen, dass mit dem weiteren Ausbau der Windkraft ein Raubbau an der Natur in größtem Ausmaß betrieben wird (nur die grünen Spinner sind weit von einem Einsehen). Im Emder Raum werden beispielsweise inzwischen Anlagen mitten in Sumpf- und Naturschutzgebiete gesetzt, auch von der A31 aus zu bewundern, und da Politiker im Nebenberuf als Windparkbetreiber agieren, geht es bei den Genehmigungen aus Sicht der Umweltverbände alles andere als ordnungsgmäß zu. Der NABU klagt inzwischen auf den Rückbau mehrerer Anlagen, die fast fertig sind. Findet sich ein Richter, der ähnlich rigoros wie der Dieselrichter entscheidet, wird das teuer, sehr teuer, teurer als der bisherige Aufbau. Man kann nur hoffen, dass sich solch ein Richter findet, so lange noch ein wenig Natur vorhanden ist. Ansonsten dürfte auch die Marsch in wenigen Jahren so zugepflastert sein wie die Geest.