Seit etwa 15 Jahren habe ich an keiner Wahl mehr teilgenommen. Erst mit der AfD bin ich erstmals wieder zu einer Landtagswahl gegangen. Möglicherweise ein vorüber gehendes Strohfeuer.
Gründe für die Abstinenz sind nicht nicht Ausländerprobleme oder soziale Gerechtigkeit, sondern schlicht, dass diese Leute, die sich zur Wahl stellen, keinerlei persönliche Ehre und Integrität besitzen, zumindest in meinen Augen. Und warum sollte ich Leute zu Führern wählen, die ich zutiefst verachte?
Angefangen bei einer Frau Merkel, die einen Staat ohne jedes Konzept leitet – es sei denn, man nimmt den Anspruch, bei anderen Gleichgesinnten als „mächtigste Frau der Welt“ betrachtet zu werden, als Konzept. Politiker vergessen ja vieles, aber am gründlichsten hat Frau Merkel wohl die Physik vergessen (falls sie wirklich so etwas studiert haben sollte), gleich gefolgt vom Deutsche Volk. Wer meint, per Bundestagsgesetz physikalische Gesetze aushebeln zu können, hat nicht alle Tassen im Schrank, und Frau Merkel scheint eine solche Person zu sein.
SPD-Mann Schulz ist keinen Deut besser und ein Populist, wie er im Buche steht. Nur darf man das anscheinend nicht sagen. Jedenfalls auch er vollständig ohne Konzept und Phrasen dreschend, bei denen ihm die Medien noch leichter als der AfD nachweisen können, dass sie nicht stimmen. „Soziale Gerechtigkeit“ aus seinem Mund ist nicht nur unglaubwürdig, sondern eine Verhöhnung seiner Zuhörer, wenn er jahrelang Gelder für nicht erbrachte Leistungen (Sitzungsteilnahme) in Höhe mehrerer 100.000 € ergaunert hat (und das ist nur das, was man offiziell weiß) und sein SPD-Kollege Weill in Niedersachsen unfähigen und des vorsätzlichen Betrugs verdächtigen Managern Millionenboni und Abfindungen genehmigt, von denen auch mehrere 100 Mitarbeiter weiter beschäftigt werden können (allein für den Oberschurken Winterkorn ca. 3.800 € pro Tag, und das lebenslang).
Parlamentarier und Regierungsleute, die sich wie Jens Spahn ebenfalls versuchen, als Volksversteher und Vertreter aufzuführen, sind ebenfalls völlig unglaubwürdig in dieser Rolle, wenn etwa ein Jens Spahn, Staatssekretär im Sozialministerium, durch „Vorträge“ vor Versicherungsvertern etwa 250.000 €/Jahr an Vortragshonoraren abgreift, wie man bei abgeordnetenwatch.de nachlesen kann. Das ist deutlich mehr, als er in seinem schon gut dotierten politischen Amt bekommt. Wie man nach einem Blick auf die Listen bei abgeornetenwatch.de überhaupt die Glaubwürdigkeit sehr vieler Abgeordneter in Zweifel ziehen muss, wenn diese unter „Nebeneinkünfte“ in der Liste der Parlamentspräsidenten problemlos die ca. 140.000 €/Jahr Abgeordnetenbezüge eintragen könnten. Diese Leute machen nicht das, wofür sie gewählt sind, sie haben schlicht keine Ehre, sondern sind Trickbetrüger, um sich die Taschen zu füllen.
Ich bin ein wenig altmodisch. Man soll angemessen bezahlt werden, aber dafür auch das machen, wofür man bezahlt wird. Abegordnete sind im Verhältnis zu ihrem biografischen Hintergrund in der Regel mehr als gut bezahlt, und die Absicht dahinter ist, dass sie sich nicht bestechen lassen müssen. Leider scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Will man tatsächlich wieder Ansehen in die Politik bringen, wäre das vollständige Verbieten des pekuniären Lobbyismus der passende Anfang. Im Klartext: wer solche Geschenke wie die Vortragshonorare verteilt wie bei Spahn & Co, bekommt längere Zeit Gelegenheit, die wichtigen Sachen mit dem Politiker in einer Zelle der nächsten JVA ungestört zu diskutieren. Und selbst das ist schon problematisch genug, wenn man an einen Peer Steinbrück denkt, bei dem sich der Verdacht aufdrängt, dass man die Belohnung auch postpolitisch abholen kann.
Und man braucht Programme. „Weiter so“ oder „Mit Schulz ins Glück“ dürfen keine Wahlslogans mehr sein. Kleinere Parteien haben schon eher Programme und bleiben auch Unfug treu wie die Grünen. Dummheit von Politiker ist man ja auch gewohnt, aber Grüne sind anscheinend nur doof, denn anders lässt es sich kaum interpretieren, dass sie derzeit selbst in den Medien, die doch gerne jeden Unsinn aufgreifen, gar nicht mehr auftauchen. Ein Cem Özdemir oder eine Claudia Roth scheinen selbst Medienvertretern allmählich zu peinlich zu werden. Ein Programm hat zumindest auch die AfD, was mich zum Unterbrechen der Wahlabstinenz gebracht hat. Allerdings habe ich dabei aus lokalen Gründen Die Linke gewählt und nicht die AfD. Überregional sähe das anders aus – wenn man nicht inzwischen den Eindruck gewinnen müsste, mit einer Frauke Petry nur einen brünette Zwitterversion aus Angela Merkel und Flinten-Uschi zu wählen. Hier deutet sich auch schon an, dass aus machtpolitischen Gründen die Programme schnell einer situationsbedingten Konzeptlosigkeit weichen. Vermutlich ist der derzeitige Absturz der AfD höchstens zur Hälfte auf Martin Schulz, zur anderen Hälfte aber auf diese Unehrenhaftigkeit der Parteispitze zurück zu führen.
Leute, die keine Ehre haben, wähle ich nicht. Dann gehe ich lieber wieder in die Emigration und lese Isnogud-Hefte. Ich kann nicht verhindern, dass Betrüger und Selbstbereicherer das Land regieren, aber ich muss es auch nicht unterstützen.