Desinformation

ist ja nun das, wovor wir geschützt werden müssen. Um jeden Preis! Denn nur die ReGIERung weiß, was gut und richtig ist.Aber wie sieht es denn wirklich aus mit Desinformation?

Vor ein paar Tagen habe ich (auch) darüber ein Gespräch mit einer KI meines Vertrauens geführt. Thema u.a. Klima, Energie und ähnlich ideologisch besetzte Themen, bei denen der Bürger vom Staat ganz besonders vor Desinformation geschützt werden muss. Nun muss man dazu folgendes über solche KI-Programme wissen:

  • Sie gehen nicht neutral in solche Gespräche. Die Entwickler geben vor, welche Informationsmedien „vertrauenswürdig und seriös“ sind und andere werden auch prompt von der KI als umstritten oder ideologielastig bezeichnet. Wie man das eben aus Staatsmedien so kennt.
  • Sie folgen logischen Schlussregeln bei ihren Analysen und bewerten danach vom Nutzer vorgebrachte Gründe. Zwar gibt es auch da die Tendenz, das eine oder andere als „nicht bewiesen“ abzustempeln, was aber eher politische Themen betrifft.

Wenn man sich politisch gefärbte Aussagen zu den genannten Themen vornimmt, gerät man schnell in den Bereich „ex falso quodlibet“, zu Deutsch: aus einer falschen Voraussetzung kann man jeden beliebigen Schluss ziehen. Beispiel: „Wenn es regnet (und es regnet), ist die Straße nass“. Logische Schlussfolgerung. Aber was ist, wenn es nicht regnet? Dann ist der Vorgang der Schlussfolgerung immer richtig, unabhängig davon, auf was geschlossen wird. „Wenn es regnet (und es regnet nicht), macht Fritzchen in die Hose“ ist als Schlussfolgerung logisch völlig korrekt, selbst wenn Fritzchen gar keine Hose besitzt.

Auf das Gebiet kann man auch eine KI locken. Bei den meisten politischen Aussagen ist die Voraussetzung nämlich entweder nicht gegeben oder so schwammig formuliert, dass sie nicht ernst zu nehmen ist, worauf sich die KI den Rest anschaut und auf die Bewertung „das ist eine Desinformation“ kommt. So geschehen mit einer ganzen Batterie von Posts der Herren Rahmstorf, Quaschning, Kemfert und Lauterbach auf X. Und nebenbei kippte die KI auch die gerne groß herausgestellte Behauptung „der menschengemachte Klimawandel ist wissenschaftlicher Konsens“ in die Desinformationstonne.

Fazit: wenn sie garantiert Desinformation bekommen möchten, wenden Sie sich an das Staatsinstitut Ihres Vertrauens.

Allerdings waren wir uns auch einige, dass KI so einiges zur Desinformation beizutragen hat, angefangen bei der Bild-KI, die es ermöglicht, neueste Trends in der LBGTQ+ – Community etwas verfälscht darzustellen, beispielsweise Katzt*innen auf Einkaufsbummel in den Städten:

Doch nicht nur Bild-KI sind inzwischen ein Tummelplatz für Hobby-Desinformanten aller Art. Fast noch einfacher lassen sich Sprach-KI einsetzen (siehe Beispielsweise https://huggingface.co/models, https://civitai.com/). Die Grundbausteine lassen sich mit ein wenig Aufwand auch recht gut trainieren, genau das zu machen, was der Trainer möchte – und fertig ist der Bot, mit dem das nächste soziale Netzwerk unsicher gemacht wird. Zwar haben die großen Provider Filter installiert, Bots zu erkennen, aber letztlich ist das eine Art Wettrennen, was zunehmend für die Bots ausfällt, da die Intelligenz vieler Nutzer inzwischen kaum noch über der der dümmeren Bots liegt. Und Bots jeder Art sind auf X usw. unterwegs, nicht nur solche die beispielsweise einen Lauterbach (der möglicherweise ebenfalls ein Bot ist, und noch nicht einmal ein guter, so dämlich wie Posts häufig sind) runtermachen, sondern auch solche, die die größte Idiotie auch noch mit einem verbalen Samenerguss belohnen.

Machbar ist das schnell: eine Prepaid-SIM-Karte und ein neues Email-Konto, um sich anzumelden, dann lässt man den Bot los (Skripte für das Auslesen der Netzwerkseiten gibt es auch), der auf bestimmte Keywords, Namen oder sonstige Wortwendungen reagiert und die gewünschten Kommentare hinterlässt. Fällt das auf, weil es zu viele Posts, zu dumme und unpassende oder möglicheriweise sogar zu intelligente sind – eine neue Prepaid-Nr. kostet kaum was, ein neues Email-Konto ist schnell eingerichtet – und los geht’s mit einer verbesserten Bot-Version.

Mit anderen Worten: heute kann man sich bei nichts mehr darauf verlassen, dass es eine echte Information ist. Und die Haltung des Staates, die darin besteht, ein Gesetz gegen Desinformation zu erlassen und anschließend diejenigen zu bestimmen, die definieren, welche Information eine Desinformation ist, ist inzwischen kaum etwas anderes als die Hauptquelle von Desinformationen. Was tun? Im Grunde alles prüfen, Querbeziehungen herstellen und dann nach Ockham die einfachste Lösung raussuchen. Das kann man, wie oben festgestellt, auch mit Hilfe einer KI machen, was manchmal etwas Zeit spart. Aber das ist eine Desinformation.